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Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
Verfasst: Fr 20. Jun 2025, 23:03
von EThC
E466 = Carboxymethylcellulosen, können möglicherweise zu Darminfektionen führen. Auch wenn das vermutlich nur bei wenigen Menschen tatsächlich so eintritt, mag ich das dennoch nicht in meinem Wein haben...
Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
Verfasst: Fr 20. Jun 2025, 23:27
von Bernd Schulz
Meine Sorge vor Darminfektionen wegen E466 im Wein hält sich in sehr engen Grenzen, aber (weit) lieber sind mir trotzdem Produkte, in denen derartige Zusatzstoffe fehlen.
Vor einigen Jahren habe ich mal in einem niederländischen Tonstudio bei der Aufnahme einer Weihnachstkitsch-CD mitgewirkt. Als ich das Ergebnis hörte, war ich erst einmal versucht, zu glauben, ich sei zumindest eine Art Halbgott auf meinen Instrument - aber mir wurde dann natürlich sehr schnell klar, dass mein Klang auf dieser vielfältig manipulierten Aufnahme wenig mit meinem Klang im realen Leben ohne Aufnahmetechnik zu tun hatte....
Generell bin ich mehr ein Freund des schönen Seins als des schönen Scheins. Auch beim Wein.
Herzliche Grüße
Bernd
Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
Verfasst: Fr 20. Jun 2025, 23:37
von EThC
Bernd Schulz hat geschrieben: ↑Fr 20. Jun 2025, 23:27
Generell bin ich mehr ein Freund des schönen Seins als des schönen Scheins. Auch beim Wein.
+1
Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
Verfasst: Sa 21. Jun 2025, 08:40
von UlliB
Bernd Schulz hat geschrieben: ↑Fr 20. Jun 2025, 22:55
jxs hat geschrieben: ↑Fr 20. Jun 2025, 22:30
Da dieser Zusatzstoff [E466 = Carboxymethylcellulose] ansonsten auch als Verdickungsmittel eingesetzt wird könnte ich mir zudem vorstellen, dass er das Mundgefühl beeinflusst.
Genau darum wird es wohl gehen. Ulli hatte vor ein paar Wochen schon mal über einen österreichischen Wein berichtet, in dem zu dem gleichen Zweck Gummi Arabicum enthalten war (wenn ich mich nicht irre).
Ja, das ist so. Tatsächlich dient ein erheblicher Teil der deklarationspflichtigen Zusatzstoffe vordergründig dazu, die Ausfällung von Weinstein und eventuell auch anderer Trübstoffe zu verhindern. Wenn man sieht, wie verbreitet die eingesetzt werden, muss Weinsteinausfall wohl absolut vom Teufel sein
Während einige Zusatzstoffe wie Metaweinsäure nur den Weinsteinausfall verhindern (wenn auch nur vorübergehend) und die Sensorik nicht relevant beeinflussen, sieht das bei Gummiarabicum und Carboxymethylcellulose anders aus, weil sie die Viskosität des Weines messbar erhöhen und somit den Eindruck von "Vollmundigkeit" erzeugen bzw. verstärken. Mitunter scheint mir diese Nebenfunktion die eigentliche Hauptfunktion zu sein. Gesundheitliche Bedenken habe ich keine, aber als manipulativ empfinde ich deren Einsatz schon.
Gruß
Ulli
Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
Verfasst: Sa 21. Jun 2025, 10:18
von EThC
UlliB hat geschrieben: ↑Sa 21. Jun 2025, 08:40
Gesundheitliche Bedenken habe ich keine, aber als manipulativ empfinde ich deren Einsatz schon.
...ich denke da recht konservativ in der Form, als daß ich all die "unnatürlichen" (Zusatz-) Stoffe ablehne, deren Unbedenklichkeit nicht allgemein und zumindest weitgehend übereinstimmend von der Fachwelt konstatiert wird. Dieses "kann in seltenen Fällen zu ... führen", also die Nutzen-Schaden-Abwägung zu Lasten anonymer Einzelpersonen lehne ich für mich ab, soweit ich es halt in der Hand habe und auch wenn ich allerhöchstwahrscheinlich von den (möglichen) Wirkungen bzw. Nebenwirkungen nicht betroffen bin. Also kein Wein mit E466, keine Schlagsahne mit Carrageen, keine gehärteten Fette etc., also all diese Substanzen, die von den Herstellern in erster Linie aus Gründen des Marketings und / oder der Senkung der Gestehungskosten verwendet werden...
Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
Verfasst: Sa 21. Jun 2025, 11:22
von Udo2009
UlliB hat geschrieben: ↑Sa 21. Jun 2025, 08:40
... sieht das bei Gummiarabicum und Carboxymethylcellulose anders aus, weil sie die Viskosität des Weines messbar erhöhen und somit den Eindruck von "Vollmundigkeit" erzeugen bzw. verstärken. ....
Und wieviele Weine hattet ihr schon/kennt ihr, die diese Zusatzstoffe enthalten?
Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
Verfasst: Sa 21. Jun 2025, 11:37
von EThC
...mittlerweile schon einige, zuerst hier aufgefallen:
viewtopic.php?p=175649#p175649
Immerhin ein VDP-Weingut. Seither schaue ich immer mal wieder, wenn mir so ein QR-Code vor die Linse kommt, bestimmt bei einem Drittel waren bisher Sachen vermerkt, die mir unsympathisch sind.
Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
Verfasst: Sa 21. Jun 2025, 12:17
von jxs
Haben noch keinen. Aufgefallen bei Knipser im Onlineshop.
Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
Verfasst: Sa 21. Jun 2025, 13:10
von EThC
...war gerade noch beim Edegga, da gibt's nun auch schon ein paar 24er Erste Lagen vom Juliusspital, enthalten alle diese Carboxymethylcellulose, Riesling wie Silvaner. Dann fiel mir noch auf, daß die 23er im Regal auch alle diesen QR-Code haben, auch hier ist durchweg dieser Zusatzstoff enthalten, scheint man da wohl gerne zu verwenden. Man hat aber wohl auch nix zu verbergen, wenn man mit den Inhaltsangaben für die 23er über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht...
Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
Verfasst: Sa 21. Jun 2025, 14:02
von Rieslingfan
EThC hat geschrieben: ↑Fr 20. Jun 2025, 23:03
E466 = Carboxymethylcellulosen ....mag ich das dennoch nicht in meinem Wein haben...
Das möchte ich auch nicht und begrüße es, dass die Angabe solcher Zusatzstoffe inzwischen Pflicht sind.
Bei dem von mir gekauften Wein (4 Flaschen) handelt es sich um den Leitz Riesling (Aldi). Ich hatte mein Smartphone nicht dabei, ansonsten hätte ich mich informiert und den Wein nicht gekauft.
Bei meinen "richtigen Weinen" sind solche Zusatzstoffe zum Glück nicht enthalten.