ich freue mich, dass wir so ein vielstimmiges forum haben.
@ollie: selten so gelacht, in der überspitzung wird das problem deutlich !
PS: Ich würde auch lieber 10 Millionen Schweden zum Frühlingsanfang verbrennen, wenn das die restlichen 8 Milliarden Menschen vor einer Wirtschaftkrise retten könnte, aber erstens tut es das nicht (es müssten schon Holländer sein), und zweitens ist es unethisch.
@aloys
Denn: Die Experten in der Virologie sind leider keine Experten für Wirtschaft, Psychologie oder Soziologie. Und da greift dann die Befürchtung um ein Szenario, dass unser Wein-Schwede beschreibt. Ist es so unrealistisch, dass es zu einer Situation kommt, in der wirtschaftliche Entwicklungen zu gesellschaftlichen Verwerfungen führen, die ebenfalls viele oder sogar deutlich mehr Tote zur Folge haben? Sind bei diesen Verwerfungen eine zunehmende Gewaltbereitschaft oder auch Kriege ausgeschlossen? Die Geschichte zeigt uns, dass das Szenario zumindest nicht ausgeschlossen ist. Und die Sorge um die Kinder halte ich dann für ebenso berechtigt wie unser aller Sorge um unsere Eltern oder Großeltern oder uns selbst.
richtig !
wir sind in einer situation, in der die entscheidungsträger (politiker) sich mit jeder entscheidung schuldig machen; so ziemlich das einzige, was ich mal in der schule beim thema grieschische tragödien gelernt habe, ist, dass es solche situationen gibt und man da nicht unschuldig rauskommt.
und daher zustimmung:
Und ich bin der Meinung, dass es allen gut tun würde anzuerkennen, dass keiner hier im Moment voraussagen kann was die richtige Entscheidung ist und anders geartete Ängste, Sorgen und daraus entstehende Überlegungen als solches zu sehen.
@ollie:
"Wir sollten alle die Meinungen und Entscheidungen anderer Leute anerkennen. Aber was die Rentner meinen und entschieden haben, ist voll doof!"
da hab ich auch noch einen:
"ich bin ja tolerant, aber irgendwo hörts auf !"
in der sache @aloys/oscor
Meine Aussage zur Wut bezog sich übrigens ausdrücklich nur auf die Senioren, die die Empfehlungen und Vorgaben im Moment nicht einhalten. Die vorher diskutierten Meinungen basieren alle auf Sorgen und Ängsten. Diese Gruppe von Senioren treten jedoch aus einer egoistischen Grundhaltung heraus die Bereitschaft einer ganzen Nation sich insbesondere deren Schutz (Risikogruppe!) massiv einzuschränken mit Füßen.
Wie kommst du eigentlich zu dieser Beurteilung des Seniorenverhaltens? Wo steht was? Wenn es nur deine eigenen Beobachtungen sind, würde ich die Quelle als zu dünn bezeichnen für ein so summarisches und harsches Urteil.
ich kann auch nur eigene beobachtungen ergänzen.
diese woche montag waren meine eltern (>80) nochmal einkaufen, am mittwoch wollte man mit freunden auf den münsteraner wochenmarkt. ich hab am dienstag abend mehrere stunden mit meinen eltern, schwester, bruder, verwandten vor ort telefoniert, bis sie eingesehen haben, 100% zu hause zu bleiben und für sich einkaufen zu lassen.
meine arbeitskollegen berichten von der gleichen uneinsichtigkeit ihrer jeweiligen eltern.
es herrscht ein gewisser fatalismus und es fehlt an der realisierung, dass - wenn es sie erwischt - sie jämmerlich und alleine krepieren, sie sich von niemandem (partner, famile) verabschieden können und umgekehrt (!) und dann auch noch ohne beerdigung.
@maha
Darum ging’s aber in Aloys‘ Post nicht, sonder um das derzeitige Krisenmanagement (vermute ich mal)
Und da möchte ich Ihm gerne zustimmen. Man kann diskutieren ob die eine oder andere Maßnahme vielleicht etwas spät kam, aber ich fühle mich mit dem Krisenmanagement unserer Regierung gerade recht gut informiert und aufgehoben
auch von mir zustimmung mit der einschränkung, dass in den news bei den zahlen meist von X "neu-infizierten" gesprochen wird - das ist falsch, denn es sind die neu "registrierten" infizierten. die tatsächlich infizierten liegen 10x höher und damit auch die tatsächlich (und unbemerkt) neu-infizierten. das erzeugt vielleicht z.t.die beobachtete sorglosigkeit.
@peter
auch hier darf man seine Zweifel haben, aber ich fühle mich in der
aktuellen Situation in Deutschlands kaputten Gesundheitssystem besser
aufgehoben als nirgendwo sonst wo auf der Welt.
ich auch !
schweden hat für 10 Mil einwohner etwas über 500 intensiv-betten. wir sind gespannt.
wer die zahlen verfolgen möchte: die seite der johns hopkins uni ist premium.
die zahlen und probleme italiens, spaniens und frankreichs sind ja bekannt;
england und holland kommen gerade dazu (233 und 137 tote) bei nur 5000 bzw.3600 registrierten infizierten, d.h. auch hier viel mehr infizierte, als bekannt.
aber alles in allem fühle ich mich bei unseren entscheidungsträgern z.zt. gut aufgehoben und sehe, dass man bei den entscheidungen die experten einbezieht.
zum forumsthema:
Ich denke, dass es eine deutliche Spreizung bei den Weinpreisen geben wird.
Die breite Masse an deutschen Weingütern und Händlern haben entweder ein gutes Distributionsnetz vor allem im Inland und sind stark im Onlinekanal aufgestellt oder werden massive Probleme kriegen.
Gespannt bin ich aber insbesondere auf Bordeaux. .
sehe ich ähnlich. der absatz wir insgesamt zurückgehen, eine gewisse zeit sicher auch der luxus-bereich.
bei bordeaux dürften wie bisher auch (07, 08, 11-13) einige jahrgänge (17, erstmal auch 19) sich nicht verkaufen. interessant wird es sein, wenn 2018 auf den markt kommt (anfang 21), da wird man sehen, wie der zustand der wirtschaft zu diesem zeitpunkt sein wird, und das ist ja die große offene frage...
gruss, m