Bordeaux 2018

[Sauternes]

Calon Sègur 2018 hat mich vor etwa 3 Wochen sehr beeindruckt, für mich ein großartiger Wein mit Finesse und Eleganz, und das trotz 15% ! , die in keinster Weise hervorstechen.
Na klar ist es fast ein Verbrechen einen Wein von diesem Kaliber so jung zu öffen, aber es hat sich gelohnt, wie wird der erst in 10 oder 15 Jahre .
Es gibt also doch gute Weine aus 2018, man muss sie nur finden .

Gruß Heiko

[Alba]

Hallo,
meine letzten 18er Erfahrungen gehen in eine ähnliche Richtung, sprich im Winter/ Frühjahr mehr Spass als die letzten im September/ Oktober.
Konkret, der erste Les Carmes HB im Mai war fantastisch, dagegen wirkte er vor rund einem Monat sehr verschlossen, monolithisch und fast ohne jeglichen Trinkfluss.
Ein per Coravin in den letzten Wochen 3mal getesteter Branaire Ducru ist auch nicht wirklich offen und die Tanninmassen schon sehr massiv, kaum Charme an der Stelle - für mich in der Phase grenzwertig (die Überlegung das ggf. nachzukaufen ist definitiv negativ ausgefallen).
Etwas besser gefallen bzw. positiv überrascht hatte mich bei einer lokalen Händlerprobe der mir (außer dem 10er) unbekannte Cantenac Brown. Er wirkte auch nicht (mehr?) super offen - Fruchtphase pur nicht zu sehen, jedoch deutlich feiner und evtl. eine Überlegung wert (in der gleichen Probe übrigens auch der 15er aus dem Hause, ebenfalls interessant und nominell, wenn ich mich recht erinnere, nur 13% Alk.).
Der Calon S., letztens die 6er OHK eingetroffen, steht noch auf dem Plan, Heiko`s positive Notiz bringt mich zum Grübeln ob ich hier ggf. noch schwach werde sollte, würde berichten.

Gruß
Manfred

[pessac-léognan]

Etwas besser gefallen bzw. positiv überrascht hatte mich bei einer lokalen Händlerprobe der mir (außer dem 10er) unbekannte Cantenac Brown. Er wirkte auch nicht (mehr?) super offen - Fruchtphase pur nicht zu sehen, jedoch deutlich feiner und evtl. eine Überlegung wert (in der gleichen Probe übrigens auch der 15er aus dem Hause, ebenfalls interessant und nominell, wenn ich mich recht erinnere, nur 13% Alk.).

Der 15er CB hat, lieber Manfred, 14%, der 18er überraschenderweise nur 13.5% Alkohol, jedenfalls gemäß den Angaben auf meinen Flaschen. Trotzdem hat mir der CB 18, der m.E. schon deutliche Anzeichen des Verschlusses zeigte, deutlich weniger gefallen als der sehr feine Ferrière 18 mit seinen 14.5%.
CB 2015 (gehört eigentlich nicht hierher, aber wenn du ihn schon erwähnst): Der hat ja auch auf CT teils famose Noten. Lohnt es sich wirklich, davon eine Flasche zu öffnen? (Ich wollte die 15er eigentlich für eine Weile nicht mehr antasten, nach einigen unerfreulichen Erlebnissen: Malartic und v.a. Domaine de Ch.)
Gruß
Jean

[Jochen R.]

...
Ein per Coravin in den letzten Wochen 3mal getesteter Branaire Ducru ist auch nicht wirklich offen und die Tanninmassen schon sehr massiv, kaum Charme an der Stelle - für mich in der Phase grenzwertig (die Überlegung das ggf. nachzukaufen ist definitiv negativ ausgefallen).
...

Hallo Manfred,
da hatte ich beim Branaire Ducru wohl etwas mehr Glück (getrunken
im Juli). Einer der ganz wenigen Weine, der im Ist-Zustand richtig Spaß
gemacht hat und angemessen seinem "Rang" auch etwas zeigen konnte.
Aber Nachkaufen werde auch ich nicht.

Viele Grüße,
Jochen

[Alba]

Hallo,

danke Jean für die Richtigstellung mit den Alkoholwerten zu CB 15/18 (war also der 18er die Überraschung mit nur 13,5%, sorry für die Falschmeldung). Ob sich jetzt eine Flasche lohnt musst du leider selber entscheiden , ich kannte ihn ja ganz jung nicht - er hat mich an diesem Abend jedenfalls unerwarteterweise positiv überrascht; gleichzeitig machte ich die letzten Monate aber auch die Erfahrung mit ziemlich abgetauchten 15ern (Dom.d.Ch, d´Issan, Lafon Rochet - würde die derzeit auch eher liegen lassen).

@ Jochen, werde den Branaire D. weiter verfolgen, mit Coravin geht das zum Glück, ihm auch mal bewußt mehr Luft gönnen und dann etwas ausführlicher berichten.

Schönen Abend
Manfred

[UlliB]

Na klar ist es fast ein Verbrechen einen Wein von diesem Kaliber [Calon Ségur] so jung zu öffen, [...]

Nein, das ist kein Verbrechen. Wenn man von einem Wein mehr als ein oder zwei Flaschen hat, ist das absolut sinnvoll.

Guter Bordeaux macht in der Fruchtphase, im richtigen Moment erwischt, einfach megamäßig Spaß. Wer das versäumt, hat tatsächlich etwas verpasst, denn so werden die Weine später nicht mehr - "Trinkreife" hin oder her.

Es gibt auch einzelne Fälle, in denen Weine nie mehr das Erlebnis bieten, welches sie in der Fruchtphase vermittelt haben. Das ist nicht so sehr häufig, glücklicherweise, aber eben auch nicht ganz selten. Da gibt es auch einige sehr prominente Beispiele.

Wenn ich von einem Wein sechs oder mehr Flaschen gesubst habe, ist eine davon ein paar Wochen nach der Ankunft fällig. Bei den 2018ern befürchte ich allerdings, dass ich bei vielen Weinen zu spät unterwegs bin

Dass sich viele Weine im Moment eher ungünstig präsentieren, sagt über deren Qualität in ein paar Jahren nichts aus. Da muss man abwarten.

Gruß
Ulli

[Sauternes]

Puuuh, dann bin ich ja beruhigt , war eine 6er Kiste.
Ich probiere halt schon gerne auch die jungen Jahrgänge, denn primärfruchtig macht mir Spaß und wie soll man auch sonst wissen, was einem gefällt und zum Nachkauf in Frage kommt.
Am meisten beeindruckt am Calon Sègur hat mich die Tatsache, mit welcher polierten Eleganz dieser Wein über den Gaumen gleitet, faszinierend , da kratzt oder beisst nichts .
Ich kann verstehen warum dieser Wein in den letzten Jahren in der Sub so nachgefragt war, das scheint einfach noch mehr zu gefallen.
Da ich aus 2018 eh nicht viel gesubst habe, warte ich jetzt auf die 19er, außer dem kürzlich zugekauften Clos Louie wird da ja eher im April, Mai das erste ankommen, liefern ja nicht alle so spät wie LOB, zum Glück.

Gruß Heiko

[Kle]

Puuuh, dann bin ich ja beruhigt , war eine 6er Kiste.
Ich probiere halt schon gerne auch die jungen Jahrgänge, denn primärfruchtig macht mir Spaß und wie soll man auch sonst wissen, was einem gefällt und zum Nachkauf in Frage kommt.

zum BDX-Fan wurde ich einst, weil ich völlig naiv, ohne ein Wort Hintergrundwissen alle Flaschen, die ich mir leisten wollte, sofort probiert habe. Diese jungen Bordeaux mit ihren aufregenden Ecken und Kanten und oft bizarren Aromen waren die Initialzündung, auch wenn ich mich über zahllose Blindgänger wunderte - teure Weine, die gerade mal nach Wein oder völlig verunglückt schmeckten. Über „Verschlossenheiten“ habe ich später erfahren… Heute gibt es für mich noch einen zweiten Grund, beim Besitz von mehreren Flaschen eine möglichst bald zu öffnen: Den disziplinierenden Effekt der verbrannten Finger. Vor einiger Zeit gerade beim 2015er St.Pierre erlebt: Der schmeckte so wenig ausdrucksvoll, dass die restlichen Flaschen lange Zeit vor meinem Zugriff geschützt sind. Zurzeit umwandere ich 6 Phélan Ségur 2016, schon etwas spät, aber...

Gruß, Kle

[Olaf Nikolai]

....ne schlechte Idee.

[Kle]

Danke - darauf habe ich gewartet.
Gruß, Kle