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Re: Bordeaux 1989

Verfasst: Do 15. Dez 2022, 10:36
von small talk
@ Thorsten
Es sind solche Weine die Bordeaux groß machen!
Schön wie speziell ist die einzigartige Kombination mit Deinen persönlichen Erlebnissen. Diese Authentizität macht es zu etwas Besonderem und dieser Wein hat dazu gereicht.
Keine Punkte – das braucht es nicht. Das ist gut so!
Beste Grüße aus Médoc
Stefan

Re: Bordeaux 1989

Verfasst: Mo 26. Dez 2022, 10:55
von thvins
Stephan,

es ist die Magie des Weingenusses. Das kann nicht mit jeder x-beliebigen Flasche so passieren, aber es gibt Flaschen, die schaffen das. Aus welchem Anbaugebiet sie kommen, ist dabei zweitrangig, aber der Wein muss qualitativ hochklassig sein, zu dir sprechen und es müssen Geschichten losgetreten werden. Das kann durch eine Jahreszahl passieren, oder auch durch die gedankliche Reise zum Winzer oder in sein Herkunftsgebiet.

Es ist das, was nur Wein kann... und eben auch da nur die Besten. Verzaubern, verführen, in Erinnerungen oder Traumwelten entführen.

Wünschen wir uns noch viele solcher Wein-Erlebnis-Momente.

Re: Bordeaux 1989

Verfasst: So 15. Jan 2023, 15:10
von ledexter
1989 Chateau Meyney, Saint-Estephe, France

Nase von Leder, Tabak, Gewürzen wie Zimt, Sternanis und Nelke, nassem Waldlaub und Cassis. Mittlerer Körper, tolle Balance und Komplexität. Der Gaumen folgt größtenteils der Nase, Gewürze und noch feine Tannine, die Frucht ist schon verblasst und es zeigt sich allenfalls noch etwas Pflaume. Vielleicht hat der Meyney 1989 seine Blütezeit schon etwas hinter sich gelassen, allerdings zeigt er auch immer noch die Qualität des Terroirs . Immer noch eine gute Flasche Wein mit guten Freunden und leckerem Essen.

92P

Re: Bordeaux 1989

Verfasst: Mi 22. Feb 2023, 18:56
von weinaffe
Hallo zusammen,

ich trauere diesen guten, "alten" Bordeaux mit wenig Alkohol und viel Trinkfluss doch ein wenig nach, so wie bei dieser wieder einmal "letzten" Flasche:

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Ob die "modernen" "Wumms"-Bordeaux in 20 oder 30 Jahren auch so viel Freude bereiten? Das werde ich leider nicht mehr erleben... ;)

LG
Bodo

Re: Bordeaux 1989

Verfasst: So 2. Apr 2023, 17:39
von Chrysostomus
Wunderbarer Klassiker - über 2 Tage genossen - der frischeste und jüngste 1989er, den ich bisher im Glas hatte...

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Re: Bordeaux 1989

Verfasst: So 2. Apr 2023, 17:52
von pessac-léognan
Chrysostomus hat geschrieben:Wunderbarer Klassiker - über 2 Tage genossen - der frischeste und jüngste 1989er, den ich bisher im Glas hatte...

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Danke, Markus, für die Notiz!
Nur ein Wermutstropfen: Bis 2016 und 2019 so schön gealtert sind (falls sie das tun), werde ich sie kaum mehr genießen können..
:roll:
Gruß
Jean

Re: Bordeaux 1989

Verfasst: So 2. Apr 2023, 17:59
von Ralf Gundlach
Chrysostomus hat geschrieben:Wunderbarer Klassiker - über 2 Tage genossen - der frischeste und jüngste 1989er, den ich bisher im Glas hatte...

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Hallo Markus,

da werde ich schon ziemlich neidisch, wenn ich deine VKN lese ;) . Lagrange wurde ja erst richtig gut nach dem Besitzerwechsel 1983. Da haben die japanischen Besitzer anscheinend an den richtigen Stellschrauben damals gedreht.

Gruß

Ralf

Re: Bordeaux 1989

Verfasst: So 2. Apr 2023, 18:34
von Jochen R.
Schöne Notiz, vielen Dank!
Ich hatte meine letzten beiden Flaschen 2017, 96 P. und 92 P.,
hört sich toll an ...

Viele Grüße,
Jochen

Re: Bordeaux 1989

Verfasst: So 26. Nov 2023, 21:26
von EThC
...neulich bei Bodos Kultweinprobe:

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Re: Bordeaux 1989

Verfasst: Do 22. Feb 2024, 14:28
von Figeac78
Lynch Bages 1989, Pauillac
Aus besonderem Anlass vor einigen Tagen diesen Wein geöffnet, und um es vorweg zu nehmen, er hinterließ mich zwiespältig.
Korken und Kapsel schienen völlig in Ordnung. Ein normaler Korkenzieher hob den Korken aber zunächst nur wenig an und hinterließ dann so etwas Ähnliches wie eine Kernbohrung ohne dass der übrige Korken zerbrach oder zerbröselte. Mit einem Federzungen-Korkenzieher ließ sich dieser Restkorken dann ohne weitere Beschädigungen doch noch aus der Flasche holen. Der Korken war bis auf die ersten 2 mm komplett trocken und sauber.
Der Wein hatte im Glas eine sehr dunkelrote fast schwarze Farbe und noch fast keine Aufhellungen oder Brauntöne am Rand. In der Nase dann sehr dunkle Töne aber auch dominierend viel Malz und Portnoten, die Frucht darunter musste man schon suchen. Am Gaumen derselbe Eindruck aber auch noch ein massives Gerbstoffgerüst.
Blind wäre der Wein, in Anbetracht des Alters, der Farbe und des Gerbstoffgerüsts wohl auch als ein Latour aus einem großen Jahr durchgegangen. Nase und Gaumen weckten aber eher Eindrücke wie ich sie von großen gereiften Chateauneuf du papes kenne. Das habe ich von anderen Begegnungen mit diesem Wein anders in Erinnerung. Konkret gab es da mehr Frucht und Bdx im Glas. Ich werde mal spekulieren und meine letzte Flasche dieses Weins nochmal 10 Jahre im Keller lassen.