Hey StephanGrenache hat geschrieben:Da liegen Welten dazwischen, meist sind die AOC Mâcon bessere Konsumweine, die Pouilly-Fuissé aber bei guten und Spitzenerzeugern in der Liga der weißen Grand Vin de Bourgogne absolut mitmischen können.octopussy hat geschrieben: Aber kannst du noch einmal genauer erklären, wo du den Unterschied zwischen Weinen aus der AOC Mâcon (+ Zusätzen) und denen aus der AOC Pouilly (+ Zusätzen) siehst?
Der Ausbau der Spitzen Pouilly-Fuissé findet niemals in Stahltanks, sondern im Bourgogne-Barrique statt, was dabei herauskommt ist faszinierend und sehr langlebig, herrliches Bouquet. Ich habe da gerade einen 2003 Pouilly-Fuissé Clos des France von Roger Lassarat im Glas, inzwischen honiggelb und an Nase und Gaumen den Duft der Wiesen und Weinberge um die Steilfelsen von Vergisson und Solutré zum Frühling widerspiegelnd. Ein Spitzenerzeuger ist da Roger Lassarat in Vergisson, auch für St. Veran. Inzwischen habe ich mich gerade mit dem 2011 vor Ort eingedeckt. Immer wieder ein Erlebnis, dort vorbeizuschauen.octopussy hat geschrieben:Ich persönlich finde, dass da unten sehr viel vom Winzer und dem speziellen Ausbau (insbesondere Stahltank vs. Barrique) abhängt.
Gruß, Grenache
Ferret war sehr gut, wirklich... Und ich muss anführend gleich sagen, dass ich mit Macon und Pouilly Fuissé nicht ganz so vertraut bin, wie mit anderen Abschnitten in Burgund. Ich kann mich aber grundsätzlich dem anschliessen, was Grenache einbringt. Auch wenn ich seine Meinung der besseren Konsumweine in Macon nicht teile. Ich denke da an Produzenten wie Héritiers du Comte Lafon oder auch ein Olivier Merlin, um mal zwei Namen zu nennen, die mit Spitzenerzeugnissen der Appellation Macon aufwarten und für mich klar nicht einfach in die Kategorie der Konsumweine abzustellen sind – Insbesondere wenn ich an den 2001er Les Cras von Merlin denke, den der Winzer persönlich geöffnet hat anlässlich eines Kellerbesuchs in la Roche Vineuse.
Wenn ich einen Unterschied definieren müsste, ohne auf Ausbau und Stilistik des Winzers einzugehen, dann kann ich das für meine geschmackliche Verortung nur dahingehend machen, als dass ich Pouilly-Fuissé bisher als „Butterkugelweine“ empfand. Mir war das immer zuviel Holz, zuviel Cremigkeit zuviel all dieser Aromen und zu wenig Mineralität und Schwung, die für mich subjektiv wahrnehmbar war. Mir fehlte das Trinkspass vermittelnde Element und ich wurde schnell müde bei diesen Weinen.
Macon-Weine auf der anderen Seite, waren seit jeher eher schon mein Geschmack. Da gefällt mir Mineralität und Schwung, was meist in diesem Gefühl des Steinableckens endet. Aromatisch vielleicht nicht ganz so vielfältig, aber die Energie die in diesen Weinen mitschwingt ist schon durchaus notabel. So ungefähr kann ich im Moment den Unterschied in der Wahrnehmung beschreiben.
Das sind die Unterschiede die für mich von der Appellation herrühren, was deinen Einwand betrifft hinsichtlich stilistischer Unterschiede, die vom jeweiligen Winzer statt dem jeweiligen Terroir herrühren gehe ich einig mit dir. Es zeigt, daß wenn auch das Climat/Terroir seine Bedeutung hat, es ist immer der Erzeuger, der den Unterschied ausmacht. Die Traube ist das Medium des Winzerjahres, die Frage ist wie der Winzer dem Medium zum Ausdruck verhilft... Was aber nicht heissen soll, man kann das Terroir beiseite legen, keineswegs!