Corona und Weinpreise

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
Gast1

Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von Gast1 »

hendrik hat geschrieben:Bitte entschuldigung , sorry for the fuzz, was just wondering about the prices of wine :shock:
I.m.h.o. prices go down, like all luxery products, or am I mistaken?

beste grusse aus die Niederlande, und bleib gesund!
Die Preise werden aufgrund zurück gehender Nachfrage fallen. Die Menschen beschränken sich in der jetzigen Krise auf die essentiellen lebensnotwendigen Dinge. Dazu gehört Wein nicht. Auf der Angebotsseite versuchen die Händler ihre Lagerbestände zu reduzieren, um Risiken, Working Capital und Kredite zu reduzieren. Das gilt auch für die Winzer, die den 2019er Jahrgang verkaufen wollen und müssen. Habe in den letzten Tagen viele Mails mit Sonderangeboten bekommen.

Vorwärts geschaut, wird es bei Anhalten der Krise Probleme bei der Ernte 2020 geben, Personal.
mixalhs
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Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von mixalhs »

Hinzu kommt, dass die Gastronomie aktuell so gut wie nichts ordern wird - und das nicht nur bei uns, sondern weltweit.

Bei sinkender Nachfrage sollten auch die Preise sinken, schlecht für Weingüter, die sich vorwiegend über den Verkauf des aktuellen Jahrgangs finanzieren und wenig finanzielle Puffer haben, und wohl noch problematischer für die, die frisch investiert haben.
Gast1

Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von Gast1 »

Finanzwirtschaftliche Implikationen:

Wer das ganze Ausmass des Desasters unter finanzwirtschaftlichen Gesichtspunkten verstehen möchte, sollte sich den Artikel aus der NZZ durchlesen:

https://www.nzz.ch/finanzen/die-weltwei ... ld.1522366

Der seit etwa 15 Jahren herrschende Geldsozialismus zum Vorteil von 1% der Bevölkerung (und zum politischen Machterhalt) hat zu einem gigantisch aufgetürmten Schuldenberg geführt. Die Verschuldung der Unternehmen, ohne Banken, beträgt mittlerweile unvorstellbare 75.000 Milliarden USD, die weltweite Gesamtverschuldung unvorstellbare 253.000 Mrd USD. Corona führt dazu, dass Unternehmen ihre Produktion einstellen, keine Gewinne erzielt werden und der Kapitaldienst eingestellt wird. Ein gigantisches Kartenhaus droht einzustürzen. Diese Bedrohungslage dürfte den Entscheidungsträgern mittlerweile bekannt sein. Man wird alles tun, um die Panik nicht noch weiter zu verstärken. Einziger Weg, noch mehr Verschuldung (staatlich), Gelddrucken und auch Helikoptergeld. Am Ende kann nur eine reale Abwertung der Schulden stehen. Jeder der Ersparnisse hat, sollte darüber nachdenken wie diese real zu erhalten sind!
Zuletzt geändert von Gast1 am Do 19. Mär 2020, 11:12, insgesamt 1-mal geändert.
niers_runner
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Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von niers_runner »

Invest hat geschrieben:Finanzwirtschaftliche Implikationen:

Man wird alles tun, um die Panik nicht noch weiter zu verstärken. Einziger Weg, noch mehr Verschuldung (staatlich), Gelddrucken und auch Helikoptergeld. Am Ende kann nur eine reale Abwertung de Schulden stehen. Jeder der Ersparnisse hat, sollte darüber nachdenken wie diese real zu erhalten sind!
Woran denkst Du? Gold kaufen?

Beste Grüße

Peter
“Wie liebe ich die Kühnheit! Wie liebe ich die Leute, welche aussprechen was sie denken.”
(Voltaire)
Gast1

Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von Gast1 »

Hallo Peter,

ich habe physisches Gold UND Goldminenaktien, i.e. Barrick und Newmont. Ölaktien (Exxon oder BP) als Sachwerte finde ich nach dem jetzigen Kursrutsch auch sehr interessant. M.E. handelt es sich bei dem Kursrutsch von Öl um eine notwendige Marktbereinigung, um Kapazitäten und Ölangebot aus dem Markt zu drängen, insbesondere die mit hohen Kosten fördernden Fracking Unternehmen. Ich erwarte, dass dies spätestens in einem Jahr durch ist und die Ölpreise dann wieder steigen werden. Hinzu kommt, dass Investition in Explorationen aufgrund des Preisniveaus völlig unterlassen werden. Auch das wird zukünftig das Angebot verknappen (The best way for high prices are cheap prices!).

Und ganz wichtig ist natürlich der Standort. Deutschland und EU ist da sicherlich nicht erste Wahl. Ich vermute, dass es analog der Nachkriegszeit so etwas wie Lastenausgleich etc. geben wird. Salopp gesagt, Enteignung, am Ende der Krise.

Weinfreundliche Grüsse

Christian
Weinschlürfer
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Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von Weinschlürfer »

Invest hat geschrieben:
hendrik hat geschrieben:Bitte entschuldigung , sorry for the fuzz, was just wondering about the prices of wine :shock:
I.m.h.o. prices go down, like all luxery products, or am I mistaken?

beste grusse aus die Niederlande, und bleib gesund!
Die Preise werden aufgrund zurück gehender Nachfrage fallen. Die Menschen beschränken sich in der jetzigen Krise auf die essentiellen lebensnotwendigen Dinge. Dazu gehört Wein nicht. Auf der Angebotsseite versuchen die Händler ihre Lagerbestände zu reduzieren, um Risiken, Working Capital und Kredite zu reduzieren. Das gilt auch für die Winzer, die den 2019er Jahrgang verkaufen wollen und müssen. Habe in den letzten Tagen viele Mails mit Sonderangeboten bekommen.

Vorwärts geschaut, wird es bei Anhalten der Krise Probleme bei der Ernte 2020 geben, Personal.
Reizvoll waren die bisherigen Angebote finde ich allerdings noch lange nicht :)
Nachdenken werden ich ab 35% Rabatt.. bei intressanten Weinen.
Weinschlürfer
Beiträge: 548
Registriert: Do 16. Jul 2015, 17:18

Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von Weinschlürfer »

Invest hat geschrieben:Finanzwirtschaftliche Implikationen:

Wer das ganze Ausmass des Desasters unter finanzwirtschaftlichen Gesichtspunkten verstehen möchte, sollte sich den Artikel aus der NZZ durchlesen:

https://www.nzz.ch/finanzen/die-weltwei ... ld.1522366

Der seit etwa 15 Jahren herrschende Geldsozialismus zum Vorteil von 1% der Bevölkerung (und zum politischen Machterhalt) hat zu einem gigantisch aufgetürmten Schuldenberg geführt. Die Verschuldung der Unternehmen, ohne Banken, beträgt mittlerweile unvorstellbare 75.000 Milliarden USD, die weltweite Gesamtverschuldung unvorstellbare 253.000 Mrd USD. Corona führt dazu, dass Unternehmen ihre Produktion einstellen, keine Gewinne erzielt werden und der Kapitaldienst eingestellt wird. Ein gigantisches Kartenhaus droht einzustürzen. Diese Bedrohungslage dürfte den Entscheidungsträgern mittlerweile bekannt sein. Man wird alles tun, um die Panik nicht noch weiter zu verstärken. Einziger Weg, noch mehr Verschuldung (staatlich), Gelddrucken und auch Helikoptergeld. Am Ende kann nur eine reale Abwertung der Schulden stehen. Jeder der Ersparnisse hat, sollte darüber nachdenken wie diese real zu erhalten sind!

Oder anders ausgedrückt.Wir haben Zombis gezüchtet und Geschäftsmodelle am Leben gehalten die schon lange hätten sterben sollen... Die Insolvenzen werden jetzt nachgeholt.. Auf einmal. Mit allen Verwerfungen wie hoher Arbeitslosigkeit für einige Jahre.

Gleichzeitig haben wir der vermögenden Schicht kostenfrei und risikofreie Gewinne ermöglicht (Kostenlos Geld leihen und investieren und Erträge kassiern...). Unsozialer wurde politisch wohl noch nie gehandelt.
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Der Wein-Schwede
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Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von Der Wein-Schwede »

Invest hat geschrieben: Der seit etwa 15 Jahren herrschende Geldsozialismus zum Vorteil von 1% der Bevölkerung (und zum politischen Machterhalt) hat zu einem gigantisch aufgetürmten Schuldenberg geführt. Am Ende kann nur eine reale Abwertung der Schulden stehen. Jeder der Ersparnisse hat, sollte darüber nachdenken wie diese real zu erhalten sind!
Hallo Christian,

da hast Du 100% recht, für 99% der Befölkerung ist der 0% Zinspolitik kein Vorteil gewesen.
Meinst Du mit "physisches Gold" Goldstücke im Keller oder ETF's typ GLD?
Mit "realer Abwertung der Schulden" meinst Du "Inflation"?
Bradetti
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Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von Bradetti »

Also in der Situation würde ich dann von ETF´s abraten und mir lieber ein paar Goldmünzen kaufen (solange das noch geht...).

Denn wenn die Geschäfte schließen, kannste Gold schon mal nicht mehr persönlich kaufen /mitnehmen.
Und im Onlinehandel kommst du dann auf die Warteliste ;-)
Viele Grüße
Dirk
Gast1

Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von Gast1 »

Oder anders ausgedrückt.Wir haben Zombis gezüchtet und Geschäftsmodelle am Leben gehalten die schon lange hätten sterben sollen... Die Insolvenzen werden jetzt nachgeholt.. Auf einmal. Mit allen Verwerfungen wie hoher Arbeitslosigkeit für einige Jahre.

Gleichzeitig haben wir der vermögenden Schicht kostenfrei und risikofreie Gewinne ermöglicht (Kostenlos Geld leihen und investieren und Erträge kassiern...). Unsozialer wurde politisch wohl noch nie gehandelt.
Der Bankeninsider Dr. Markus Krall hat sich intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt. Es gibt einige Beiträge von ihm auf You Tube und das sehr empfehlenswerte Buch 'Der Draghi Crash'.

Ein Leserkommentar letzte Woche in der FT hat den ganzen Irrsinn der letzten Jahre treffend auf den Punkt gebracht:

This is insane but it is long overdue.
-A financial sector that is 20% of GDP is insane, it is parasitic. They consume a lot of resources and produce nothing that people need to live.
-A financial system and economy run on debt is insane
-Rock bottom interest rates, debt based buy backs, phony non-GAAP earning are insane
-IPO unicorns for companies with no plan to make a profit is insane
-The best mathematicians and programers wasting their talent writing algorithms to scam the market is insane.
-Off-shoring production for wage arbitrage and then shipping low value added products around the world the shave a few cents is insane.
-Depending on foreign countries for your critical parts, machinery, pharmaceuticals, rare earths, etc is insane.
Lets hope this is the death of all of these practices. That is a great thing...it is just horrible that it is taking a health crisis to achieve it.

da hast Du 100% recht, für 99% der Befölkerung ist der 0% Zinspolitik kein Vorteil gewesen.
Meinst Du mit "physisches Gold" Goldstücke im Keller oder ETF's typ GLD?
Mit "realer Abwertung der Schulden" meinst Du "Inflation"?
Ja, ich meine Inflation. GLD ist der größte Gold ETF in den USA. Dieser soll mit physischem Gold unterlegt sein. Per Gesetz kann man aber all diese Dinge ändern und es hat in den USA Zeiten gegeben, wo der Besitz von Gold verboten war. Wie gesagt, ich mache es mit Aktien. Hier beteiligt man sich an einem Goldförder-Unternehmen, profitiert von steigenden Goldpreisen durch überproportionale Kurssteigerung und bekommt i.d.R. auch eine Dividende. Goldbarren oder Münzen betrachte ich als eine Art Lebensversicherung, wenn tatsächlich alles den Bach runtergeht. Die Meldepflicht für den Kauf von Gold ist in D auf 2.000 Euro reduziert worden. Auch dies ein klares Zeichen, wo die Reise hingeht. Also, Gold in kleinen Stücken kaufen und dann im Garten vergraben! :D

Vor einer Stunde kam die Nachricht, dass die Bundesregierung in der nächsten Woche ein unlimitiertes Ausgabenprogramm auflegen will. Die Steuereinnahmen brechen ein, die Ausgaben explodieren. Den aktuell schon gigantischen Schuldenturm will man also noch höher bauen. Am Ende wird man bei den Kosten ankommen. Wie soll das zurückgezahlt werden? M.E. mit Inflation und Enteignung, i.e. reale Abwertung der Schulden (gleichzeitig ökonomisch gesehen eine Steuer), Enteignung und finanzieller Repression (Negativzins bei deutlicher Inflation).
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