Na Martin, dann lass mal deine Priorat-Träume wahr werden...
Teil 85
Magi interesiert sich auch für unser Fira - feedback, was war gut, was hat uns weniger gefallen... - während wir mit dem Essen auf manchen Verkostungen zufriedener waren (vielleicht weil es in den Jahren zuvor diesbezüglich auch schwieriger ging), deckt sich unsere Kritik hinsichtlich der zeitlichen Planung und besonders hinsichtlich der Terminüberschneidungen mit der Kritik der Anderen. Ob dies zum Anlass genommen wird, bestimmte DInge zu überdenken, werden wir sehen. Zumindest war dies nicht unsere beste erlebte Fira, aber auch nicht die Schlechteste und sicher war manches den schwierigen Zeiten und Rahmenbedingungen geschuldet. Den weiten Weg bereuen wir dennoch keinesfalls - und noch können wir ja die Tage genießen.
Nun genießen wir den Besuch im
Mas Martinet - Keller - wir bekommen Betongärkammern, jede Menge Fuderfässer, aber kaum herkömmliche Barriques zu sehen. Dafür aber gleich jede Menge Amphoren...
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Besonders stolz ist man hier auf einen befreundeten Amphorenhersteller, der liefert, was Sara möchte. Und Sara möchte zum Beispiel den Els Escurcons künftig nur noch aus der Amphore bringen. Sara dachte anfangs, dies sei kein richtiger Priorat, inzwischen hat sie begriffen, dass das ganz alter Priorat ist - ganz in dem Stil von vor der Reblauskrise und dazu passt für sie kein modernes Barrique, eher die traditionelle Amphore. Sie liebt inzwischen diesen Weinberg und wir können es jetzt nachvollziehen - der Raum, der Himmel, die Blumen...
Natürlich verkosten wir im Keller diverses - auch direkt was Frisches aus der Amphore. (als Fassprobe können wir das ja nun schlecht benamsen...)Magi ist stolz auf die vier letzten Jahre - 2009, 2010 und 2011 waren auf Mas Martinet phantastische Jahre, aber auch 2012 gilt als sehr viel versprechend. Und wenn wir uns erinnern 2006 und 2007 waren auch Kinder reicher und intelligenter Eltern... - nur 2008 fällt irgendwie unter den Tisch, wie ich plötzlich feststelle... Es gibt auch im Prioratführer jede Menge Notizen zu diversen Jahrgängen und es warten schon wieder diverse ganz aktuelle Ergänzungen - aber was eigentlich ist hier mit 2008? Wir fragen uns später, ob wir überhaupt schon mal etwas aus 2008 aus dem Hause Mas Martinet im Glas hatten...
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Entkorkt sind zwei Weine aus 2009 und die kommen jetzt auch ins Glas...
Mas Martinet; Martinet Bru; Priorat - Falset; 2009 rot;
85% Grenache und Syrah (30 zu 55); 15% Carignan und Cabernet-Sauvignon.
Sehr offen und eine sehr dunkle Nase, ein Wein, der durchaus an den 2007er anschließt und ein sehr würdiger "Einsteigerwein". Sehr dunkel und fruchtbetont auch am Gaumen, eine schöne, staubige Mineralik. Derzeit 94+/100 Th. - ein exzellenter Wein, dem ich aber durchaus wie dem 2007er auch Verblüffungspotential unterstelle.
Die Idee hinter dem Wein ist, dass der Martinet Bru ein Wein sein soll, der Einsteiger, aber auch Freaks gleichermaßen beeindrucken kann und will, der nicht zu viel von allem hat, der aber doch schon den Eindruck des ganzen Priorats vermitteln soll.
Mit dem 2007er hatte man das erreicht und auch der 2009er sollte das ohne Mühe schaffen.
Dann muss natürlich dieser Wein sein:
Mas Martinet; Els Ecurcons; Priorat - Falset; 2009 rot;
Ich habe noch immer diesen Amphorengeschmack auf der Zunge, obwohl der 2009er noch keine Amphoren gesehen hat, erst beim 2011er kommen diese zum Einsatz - eine schöne dunkle, sehr brombeerige Nase, süß und offen, dazu gehe ich hier dem minzig - blumigen Charakter des Weines in seiner Verbindung mit der Mineralik auf den Leim. Terroir ist hier kein Unwort mehr, jetzt nach unserer Exkursion in diesen Weinberg. Ich bringe einen frischen Strauß Wildblumen von unterwegs mit... - auch am Gaumen sehr frisch, minzig, blumig und mit staubiger Mineralik.
95+/100 Th. Großer Wein.
2010er Muster werden mir noch eingepackt und dann gibt es auch noch das, was uns Marc gebracht hat, mit auf den Weg - den vogelwilden Weißen der beiden Cousins...
Und dann sind wir nur kurz im Auto. Wir bereiten uns auf die Wanderung vor und fahren zunächst nach
El Lloar, wo wir mein Auto abstellen und dann zurück nach
Gratallops, wo wir für Klaus-Peters Prioratmobil ein wunderbares schattiges Plätzchen finden, dass es schon jahrelang gibt, aber das wir noch nie zuvor genutzt hatten...
Wenn es euch nicht zu heiß wird, könnt ihr uns dann gern auf unserer Wanderung begleiten.