Rhone - Châteauneuf du Pape

nördliche Rhône (Côte Rôtie, Hermitage, Cornas und Co.) und südliche Rhône (Châteauneuf du Pape, Gigondas, Tavel und Co.), Ardeche, Vivarais, Vaucluse und Isere, Côstieres de Nîmes, Provence, Korsika
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austria_traveller
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von austria_traveller »

sabul hat geschrieben:Der 2010er soll ja auch sehr gut gelungen sein, was man so hört. Haben Sie ihn schon probiert?
Liegt der nicht noch im Faß ?
Die Frage ist, wie es klimatisch 2010 an der Rhone war. Ob die Säurewerte auch recht hoch sind - vielleicht kommen jetzt mehr balancierte C9P und nicht mehr solche Wuchtbrummen wie 2007.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
Einzelflaschenfreund
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Einzelflaschenfreund »

Gestern hatte ich Clos des Papes 2003 im Glas. Ich weiß nicht, ob 03 auch für CdP ein extremes Jahr gewesen ist, aber im Übermaß hitzegeprägt erschien mir das gestrige Exemplar nicht. Ein sehniger Körper mit hervorragender Struktur. Südliche Gewürze, Leder und ein bisschen Lakritz. Tannine anfangs noch sehr stark, dann aber immer harmonischer.
CdP heißt üblicherweise, dass Kraft und Eleganz gut ausbalanciert sind, richtig? Das jedenfalls hat dieser Wein voll eingelöst. Ohne übermäßige CdP-Erfahrung wären das für mich 92-93 Genusspunkte. Begleitete ein kräftiges Rindfleischragout hervorragend.

Gern lese ich von CdP-Spezialisten Einschätzungen zu Jahrgang und Potenzial/Reife.

Beste Grüße
Guido
Grenache
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Grenache »

sabul hat geschrieben:Der 2010er soll ja auch sehr gut gelungen sein, was man so hört. Haben Sie ihn schon probiert?
Der schlummert noch in den Demi-muids und Tanks und wird frühestens im April auf Flaschen gezogen. Im Mai weiß ich mehr.
sabul hat geschrieben:Wie lange sollte man den 2009er Clos des Papes Ihrer Meinung noch liegen lassen?
Fünf Jahre sind da sicherlich schon mal eine Richtschnur, dann hat er sich vermutlich schon zu einem geschmeidigen Wein entwickelt.
Einzelflaschenfreund hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob 03 auch für CdP ein extremes Jahr gewesen ist, aber im Übermaß hitzegeprägt erschien mir das gestrige Exemplar nicht.
Was die Hitze angeht, war der Sommer 2003 an der südlichen Rhône extrem, 83 Tage mit mehr als 30°C, trotzdem gehört dieser Wein eher zu den Leichtgewichten von Clos des Papes, bedingt durch kleine Trauben, der Erntezeitpunkt war in dem Jahr entscheidend wichtig (14%), da sind 2005 (14,5%) oder 2007 (15,2%) ganz andere Kaliber.
Einzelflaschenfreund hat geschrieben:CdP heißt üblicherweise, dass Kraft und Eleganz gut ausbalanciert sind, richtig?
Das gilt für mich nur für die obere Ebene, ansonsten können das durchaus alkoholüberladene Weine sein, die durch Lagerung auch nicht besser werden.

Gruß, Grenache
There are 2 reasons for drinking: one is when you are thirsty to cure it, the other, when you are not thirsty to prevent it...prevention is better than cure.
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kristof
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von kristof »

Gestern im Glas:

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Viele Grüße,

Christoph
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susa
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von susa »

Was ist denn hier los?? ;) :shock: Tiefster Winter (oder was der uselige Niederrhein so für Winter hält) und seit vor Weihnachten hat keiner mehr nen Châteauneuf-du-Pâpe getrunken? Das muss sich ändern, gibt doch nichts schöneres als so ein feiner warmer molliger C9dP vor dem lodernden Kaminfeuer, wie zB heute mein

2005 Château Beaurenard

damals hat der Grenache mir zugeraten, den mitzunehmen als er bei Lobenberg in der Aktion war (also der Wein, nicht der Grenache ;)), hab ich mal so halbherzig 3 Flaschen mitgeordert, damit der letzte Karton voll wurde bei der Bestellung. Mann Mann, hätt ich mir doch ein Dutzend hingelegt. Jetzt ist es die letzte Flasche und so was von schön.

Dunkles Karminrot, eine Nase, eine Nase sag ich Euch, zum Dahinschmelzen, süße reife Kirschen, Mandelpudding, pain d'épices, Geräuchertes, ein wenig was Mineralisches und man mag gar nicht aufhören zu schnuppern. Am Gaumen weich und mollig, zu Anfang ein bisschen sprittig, was sich aber nach ein bisschen Luft verliert und wieder dieses Aromenbündel komplettiert von feinster Bitterschokolade und Süßholz, kräftiges Tannin, langer feiner Abgang.

Da brauch ich fast keine Kuscheldecke mehr, so warm hüllt mich der Wein ein.

Prost

susa

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Red wine with fish. Well, that should have told me something.
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Allegro
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Allegro »

*neid*

Ich habe überhaupt nur noch eine Flasche Ch9dP :cry: - einen Les Cailloux 2001.
Und für den ist es derzeit noch viel zu warm ;) - und das schöne Kaminfeuer fehlt mir auch :evil:

Dafür trinke ich heute abend Cava :mrgreen:

Viele Grüße - Allegro
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austria_traveller
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von austria_traveller »

Den 2001er hatte ich vor einigen Jahren mal aus der Halbflasche.
Ein ungemein seidiger und feiner C9p, eher alte Schule. Muss mittlerweile schon wunderbar gereift sein; hhhm
Sollte ich mal wieder aufmachen, nur leider habe ich nur 2004er :evil:
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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dylan
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von dylan »

susa hat geschrieben:Was ist denn hier los?? ;) :shock: Tiefster Winter (oder was der uselige Niederrhein so für Winter hält) und seit vor Weihnachten hat keiner mehr nen Châteauneuf-du-Pâpe getrunken
Doch, doch, aber manchmal würde man lieber den Mantel des Vergessens über einen solchen Wein ausbreiten, als noch darüber zu schreiben.
So war kürzlich ein Les Quartz 2004 der Domaine Clos du Caillou einfach nur fett, alkoholisch, ungelenk, uninspiriert, und somit für mich praktisch untrinkbar. Wenn Lobenberg zum 2005er schreibt "Vielleicht etwas größer als der feinere 2004er, den ich persönlich jedoch vorziehe.", dann schaudert mich.
Den Les Quartz habe ich jedenfalls meinen Mittrinkern überlassen, bin in den Keller gegangen, und hab eine Flasche Sociando Mallet aufgezogen.

Beste Grüsse

dylan
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austria_traveller
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von austria_traveller »

dylan hat geschrieben:So war kürzlich ein Les Quartz 2004 der Domaine Clos du Caillou einfach nur fett, alkoholisch, ungelenk, uninspiriert, und somit für mich praktisch untrinkbar.
Beruhigt mich, dass ich mit meinem Eindruck nicht alleine dastehe. Dachte schon ich bin etwas eigenartig, weil mir so etwas nicht (mehr) schmeckt.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
C9dP
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von C9dP »

Nach meinem Gefühl liegt das aber auch am Jahrgang 2004. Ich hatte in den letzten Monaten ein paar Weine z.T. Gigondas aber auch C9dP (alles Basis und keine Spitzencuvees) und ich fand da nix erwähnenswertes dran. Mir scheint der ganze Jahrgang ziemlich daneben zu sein und die Weine sind mittlerweile eher zu Soßenweinen degradiert worden. Die Hoffnung, dass die nochmal durch Lagerung besser werden habe ich jedenfalls nicht, da die Frucht mit zunehmender Luft noch mehr verflogen ist uns durch die Bank nur noch eckige Weine ohne Trinkfreude übrig blieben. Die Krönung war nach wie vor der Gigondas von Trignon. Ein klarer Sieger bei der Worst Bottle 2011 und das gleich zweimal, weil ich es nach der ersten noch nicht glauben wollte. Kam bei mir auf 77-78 Punkte.
Viele Grüße

Aloys
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