Hallo Ulli,
mit der Lagerung hast du recht, aber da habe ich bislang erstaunlich gute Erfahrungen gemacht. Ich schiebe diese guten Erfahrungen darauf, dass die Verkäufer von Bordeaux in Auktionen vermutlich ganz ordentliche Lagerbedingungen haben und sich bei der Lagerung auch Mühe geben.
Zu den Fälschungen: im Regelfall kaufe ich dann doch deutlich unter dem Niveau eines 82 Cos, so dass das Risiko vorhanden ist, in der Preis- und Prestigeklasse, in der ich mich bewege, jedoch nach meiner laienhaften Einschätzung nicht gigantisch groß ist.
Der Punkt ist: mein Lagerplatz wird immer begrenzter (an sich ist keiner mehr vorhanden) und bei Bordeaux fällt es mir im Vergleich zu anderen Weinen am leichtesten, ihn dann im trinkreifen Stadium zu kaufen, wenn ich ihn trinken will.
@Wolf: das Argument im zweiten Absatz deines letzten Posts funktioniert logisch nicht. Die Subskription ist ein Verkaufsmodell, bei dem über mehrere Stationen die Kunden die Weine vorausbezahlen. Ohne Subskription könnten die Châteaux ihre Weine genauso wie in der Subskription erst an Négociants verkaufen, nur der Zeitpunkt wäre ein anderer (nach Füllung). Die Transaktionskosten wären also gleich. Nur müssten die Châteaux zwischenzeitlich eine einmalig auftretende zweijährige Finanzierungslücke zwischenfinanzieren, die entstehen würde, wenn man von Subskription auf Verkauf in der Flasche übergehen würde.
Im Übrigen ist es ja auch nicht so, dass die Bordelaiser ihre Weine "at cost + fixed markup" verkaufen, sondern sie legen ihre Preise je nach gefühltem Marktumfeld fest. Und wie viel Luft vom Verkaufspreis ex Château bis zu den tatsächlichen Kosten ist, vermag ich zwar nicht zu beurteilen. Jedenfalls sieht man aber bei dem ein oder anderen Château Maßnahmen, die in dem Ausmaß vielleicht nicht gerade üblich sind (Kellerneubauten, usw.). Ein bisschen Marge scheint also bei den Châteaux noch anzukommen
