Goldgelb, leicht grünlich(?).
Nase initial sehr reduziert und dtl. schwefelig -> Karaffe
Läßt nach wenigen Minuten nach und offenbart eine immernoch "karge", aber zunehmend ausdrucksstärkere Nase: leicht unreife Zitrone, ein klein wenig Brioche und Haselnuß. [+10'] Immer "befreiter": harmonischer, voller tiefer, komplexer. Auch "oranger": Physalis, sogar etwas Aprikose und Nektarine.
Am Gaumen ist die knackige Säure noch recht separat. Der "Unterbau" ist weich, etwas buttrig. Beides steht nebeneinander; der Wein braucht noch Zeit.
Sehr intensiver langer Abgang, getragen von Zitrus. Holz durchgängig zwar gerade so erkennbar, aber sehr gut integriert.
[+3h45'] Scheint fast so, als hätte er "kehrt gemacht"; jedenfalls ist die Reduktion immernoch (oder wieder?) sehr deutlich, sogar störend - obwohl ich, was das angeht, recht tolerant bin.
[+1d] Leider ist der Nachverkostungsrest über Nacht verschwunden...

Ich hatte schon sehr schöne Erfahrungen mit H. Boillot, vor allem mit dem Puligny Clos de la Mouchère. aber auch mit diesem Les Charmes. Ein bißchen Reduktion haben sie eigentlich alle gezeigt, aber nicht so heftig, und eigentlich immer mit Luft zu bändigen. So aber leider keine große Freude. Liegenlassen und die nächste Flasche einen Tag vorher ordentlich belüften, meine ich.