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AndyM hat geschrieben:Und der Pibran wurde besser bewertet als Lafite und Latour.

Ich liebe Blindproben.

Ja, und der damals noch "kleine" Ch. Duhart-Milon ist auf einmal größer und größer geworden, sogar besser bewertet als Lynch Bages . Herrlich diese Blindproben, da sieht man auf einmal, wieviel in so "kleinen Weinen" drin steckt

Blindproben sind zwar erhellend, aber egal ob Sicht- oder Blindprobe. Ich sehe alle Weinproben nur als Momentaufnahme. Dass sich kleinere 2001 jetzt offener präsentieren können als die üblichen verdächtigen Langläufer ist ja nun keine wirkliche Überraschung. Vielleicht verschafft mir der Pibran heute einen schönen flüchtigen Abend aber der Latour dafür in 10 Jahren ein unvergessliches Erlebnis. Vielleicht aber auch nicht! Niemand weiß es. Dieses Lebensmittel ist so flüchtig und launisch wie das Leben selbst. Gerade das macht seinen Reiz aus. Deshalb nehme ich das Ergebnis zur Kenntnis - mehr nicht.

Hallo,

anbei eine Notiz zum 2001er Clos Fourtet, der mir sehr gut gefiel. Was mir übereinstimmend bei den 2001ern auffällt, ist die Kühle des Jahrgangs. Die Weine wirken "dunkel", machmal wie Schwarztee. Das kann eine sehr willkommene Aromatik sein. Ich selbst stelle aber fest, dass ich auch unter den kleinen Jahrgängen dann eher zu den warmen während der Ernte verwässerten Produkten aus 1997 oder 1999 greife. Gleichwohl ein sehr guter Wein:



Grüße,

Wolf

auch hier wieder ein "kühler" Wein. So ganz warm werde ich mit den 2001er (bis auf hedonistische Ausnahmen wie Angelus) bislang nicht:



Ich werde wohl noch etwas länger warten, bis die Härte des Jahrgangs noch mehr gewichen ist.

Grüße,

wolf

Gestern und heute Abend im Glas gehabt:
Chateau Yon-Figec, 2001, nun habe ich doch schon die erste Flasche aus diesem Jahrgang angetestet.
Im Kern ein dunkles Granatrot zum Rand hin ein leichtes Ziegelrot.
Der Wein wurde mehr als 180 min dekantiert bevor er halbwegs antrinkbar war.
Zu Beginn war das Bukett rot-und blaubeerig , Waldpilze und hatte einen leicht "gummiartigen Geruch", was sich aber nach einiger Belüftungszeit wieder gab.
Dann verschloß sich der Wein nach ein paar Minuten völlig, und war wie zugenagelt.
Erst nach mehreren Stunden öffnete er sich wieder ein bißchen, es stellte sich zusätzlich noch gerösteter Mokka ein.
Am Gaumen war er zuerst rotbeerig, gut strukturiert, ein mittlerer Körper, spürbare und präsente Säure die aber nicht aufdringlich ist, und die massigen runden Tannine, die den Wein derzeit beherrschen.
Mittellanger Abgang.
Selbst am zweiten Abend waren im Wein noch massenhaft Tannine, die den Gaumen förmlich austrockneten. Ich werde die nächste Flasche wohl erst in 4 oder 5 Jahren köpfen.
Fazit: Kann noch getrost weggelegt werden, ist noch sehr zugenagelt und unzugänglich.
Derzeit vorsichtig geschätzte 87 FW Punkte.

Hier die Meinung von Jancis Robinson zu den 2001ern 10 Jahre später:

http://www.jancisrobinson.com/articles/a201103304.html

octopussy hat geschrieben:Hier die Meinung von Jancis Robinson zu den 2001ern 10 Jahre später:

http://www.jancisrobinson.com/articles/a201103304.html

Sauternes kaufen, kaufen kaufen, irgenwie nichts neues von JR.
Vielleicht noch, daß Montrose und das linke Ufer heute besser ist als das rechte Ufer.

Speziell Pauillac hebt sie dabei links noch hervor. Ich kann immer nur vom GPL schwärmen und halte ihn im Moment einfach nur für geil und nicht nur 'antrinkbar'. Fällt mir schwer, ständig an der Kiste vorbeizugehen.
Sieht JR wohl ähnlich.

Eine Notiz darf ich, oder

Ch Grand-Puy Lacoste 2001 Pauillac 17 Drink 2009-2020
Not the deepest crimson among Pauillac 2001s. Polished and aromatic – very well balanced and this seems an excellent moment in its evolution. Lots of fruit but not simple fruit – although it’s a little more transparent than most. Not sure it will make old bones but it’s a lovely drink now. 13%

eine Notiz geht immer Ist das aber auch Dein Eindruck? Ich habe nur ein paar wenige Flaschen von dem WEin und wollte den nicht zur Unzeit öffnen. Montrose 2001 aus der Magnum ( Danke noch mal an weinschlumpf) hat sehr lange gebraucht, um sich zu öffnen.

Grüße,

wolf

Hallo wolf,

vom GPL habe ich schon 3 Flaschen vernichtet. Mit dem Montrose kann man ihn vom Stil und vom Entwicklungszustand her kaum vergleichen. Montrose ist deutlich dichter und kompakter aber noch ziemlich verschlossen. GPL leichtfüßiger und viel offener. Er besticht durch eine sehr präzise Nase mit glockenklarer Frucht. Am Gaumen saftig und perfekt balanciert. Präzision pur. Natürlich noch leicht adstringierend. Ich mag es einfach, wenn der Wein dadurch noch Biss hat. Der GPL ist genau das, was ich im Moment trinken will, während ich den Montrose den nächsten Jahren keines Blickes mehr würdigen werde.

Grüße
Martin