Als 21ster der von mir bislang via Datenbank erfassten 23er liegt gerade (nach einem anstrengenden und nur sehr bedingt zu meiner Zufriedenheit gelungenen musikalischen Engagement in der "Nacht der offenen Kirchen") dieser feinherbe Riesling aus Winningen in meinem Glas:
Etikettentrinker wird ein solcher Wein, der gerade mal 8,50 kostet, wohl kaum interessieren. Aber mich überzeugt dieser Riesling trotz des eher albernen Wortspiels in der Benamsung sehr durch seine für die Preisklasse ganz ungewöhnliche aromatische Intensität sowie durch den für die Terrassenmosel besonders typischen Charakter. Ziemlich großes Kleinweinkino!
Der 23er "Stein.Reich" feinherb zeigt nach einem Tag in der mehr als zur Hälfte geleerten Flasche leider leichte Verschleißerscheinungen. Heute wirkt der Zucker etwas vorlauter, während die schönen Blütennoten und die mineralischen Elemente nicht mehr ganz so gut zur Geltung kommen. Wenn man will, kann man daraus den Rückschluss ziehen, dass es sich um einen eher jung zu trinkenden Riesling handelt. Viel Wein für kleines Geld ist aber mit ihm auf jeden Fall geboten.
...hast Du aus 2023 auch Röttgen und Brückstück besorgt? Die sind ja in 22 nicht so schlecht bei Dir weggekommen und 23 scheint ja irgendwie doch das leicht attraktivere Jahr zu sein...
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
Erich, um es ehrlich zu sagen: Ralf Gundlach hat mir die ganzen Weine von v. Heddesdorff (mit)besorgt, und ich habe ihm bei der Auswahl erst mal weitgehend freie Hand gelassen. Vermutlich gab es die 23er aus dem Röttgen und dem Brückstück noch nicht, als er im Sommer für uns beide bestellt hat.
Der ausgesprochen gute Eindruck, welchen der Betrieb mit seinen jüngeren Sachen auf mich hinterlassen hat, könnte mich natürlich jetzt dazu verleiten, noch einmal nachzuordern und dann mehr 23er zu berücksichtigen. Aber ich habe ja an anderer Stelle schon geschrieben, dass ich erst mal kaum noch Riesling kaufen möchte. Es gibt genug andere Rebsorten, die trotz weniger Säure auch spannende Eindrücke zu bieten haben - ich denke, diesbezüglich sind wir uns einig. Und einig sind wir uns bestimmt auch hinsichtlich dieser Feststellung der ollen Römer: variatio delectat!
Vielleicht hat aber noch ein anderer Lust, eine Order bei von Heddesdorff zu tätigen? Unter PGV-Aspekten gibt es hierzulande nicht viele Adressen, die ich noch stärker empfehlen würde (Weingart halt, während Lisa Bunn für mich mittlerweile etwas an Attraktivität verloren hat)....
Herzliche Grüße
Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am Do 3. Okt 2024, 21:27, insgesamt 1-mal geändert.
...in Massen werde ich aktuell auch keinen Riesling einkaufen, schlicht weil ich auch genügend davon habe, will aber auch nicht den Faden verlieren. Es gibt ja noch so viele andere Sorten, von den aktuell im VIVC verzeichneten 13.643 Sorten hab ich bis jetzt gerade mal 224 reinsortig geschafft...
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.