Re: Bordeaux 2019
Verfasst: Sa 5. Mär 2022, 15:02
Oh, danke, ich hatte nur die "Premium"-Seiten gesehen.
Cheers,
Ollie
Cheers,
Ollie
Hallo Stefanmiromo hat geschrieben:Liebe Weinfreunde,
so, während meines weihnachtlichen Frankreichaufenthalts sind mir noch diese zwei 19er-Weine in die Hände gefallen:
Larrivet Haut-Brion 2019
Chateau Dauzac 2019
Ziemliches dichtes Rubin mit Magenta farbigem Rand, Nase ohne viel Belüftung schon sehr ausladend: ausgeprägte (Holz)Würze mit Süßholz und einen Hauch Eugenol, floral-süße Obertöne, rot-blaubeerige Fruchtaromatik, Johannisbeeren, Schlehe, Heidelbeere, rote reife Paprika, Veilchen, Sanddorn, spürbares mittleres bis helles schokowürziges Toasting, dass aber nicht zu sehr dominiert und der modernen Charakteristik des Weins entspricht. Am Gaumen sehr weich, anfangs fast mollig in der Ansprache, trotzdem fest und dicht, sehr feine polierte Tannine, reichlich süßes mürbes maulbeeriges Fruchtextrakt, fast schon etwas viel angesichts des Tannin-Säuregerüsts. Das Holz transportiert dazu Pralinenschokotöne, langer warmer harmonischer Abgang der trotz der 14% im Zusammenspiel mit der feinen Säure relativ kühl auffächert, der Wein hält die Frische. Auch sehr gut zum Essen.
Am 2. Tag etwas verhaltener in der Frucht, eher blaubeerig, das Toasting jetzt noch heller, leicht vanillige Aromatik, am Gaumen nicht mehr so offen fruchtig, trotzdem mit guter Struktur und Länge.
Sehr modern (für mich fast schon zu modern) vinifizierter Margaux, der aber die Typizität noch wahrt. Im Vergleich mit dem Giscours oder La Lagune von der Machart weniger „seriös“, lässt der Wein im Moment quasi schon alle Hüllen fallen und ist in einer hemmungslos offenen, nach einer halben Flasche fast schon sättigenden Trinkphase, so dass ich mich frage, ob der Wein diese Frühform auch im Alter halten kann. Mit 91- 92 Punkten bin ich mit der Bewertung von Steffen für den Moment d’accord, was die Zukunft des Weines betrifft bin ich mir aber nicht sicher ob er dieses Niveau halten oder sogar übertreffen kann. Time will tell.
Bezahlt habe ich 31 Euro, das ist ein recht ordentliches PLV.
Bei Millesima kostet er jetzt aber schon über 40 €, für den Preis würde ich nicht nachkaufen. Überhaupt haben die Preise der 19er mittlerweile speziell bei den „großen“ Weinen stark angezogen. Die in den Regalen der Hypermarchés angebotenen 19er waren auch meist schon 15-20% teurer als bei der FaV. Die Zeit der Schnäppchen ist bei den 19ern wohl so langsam endültig vorbei.
Vinophile Grüße
Stefan
ups schon weg, hier lesen mittlerweile schon zu viele Spekulanten mit ...harti hat geschrieben:Wer Interesse an Montrose hat, hier scheint es ihn zu "vernünftigem" Preis noch zu geben:
https://www.tesdorpf.de/chateau-montros ... No=5718628
Grüße
Hartmut
Nun ja, auch wenn Zweifel angemerkt werden sollten, ob wie wahre Intention der inflationären Bepunkterei (Gerstl/Lobenberg) tatsächlich ausschließlich der qualitativen Entwicklung zu Grunde liegt, so kann ich die o.g. Argumentationen in weiten Teilen schon nachvollziehen...Fasano hat geschrieben:Sorry, aber Gerstl Bewertungen intesieren wohl die wenigsten...