Corona und Weinpreise

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
mixalhs
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Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von mixalhs »

Bernd Schulz hat geschrieben:Gerade wurde in den Radionachrichten die völlig unerwartete Meldung verkündet, das Wachstum der Epidemie in Deutschland sei exponentiell.

Man kann sich wirklich nur an den Kopf packen!

Bernd
Warum eigentlich?

Ja gut, das Wachstum ist in Wirklichkeit eher logistisch, aber solange der Anteil der Infizierten an der Gesamtbevölkerung noch sehr gering ist, ist eine Exponentialfunktion eine sehr gute Approximation. Logistisches Wachstum wird man den Leuten schwer vermitteln können.

Und mit mit Ollie werde ich mich dann (über PN und sehr akademisch) noch darüber streiten, ob es sich nicht doch um ein Potenzgesetz handelt, aber beides läuft letztlich auf das Gleiche hinaus.
Ollie
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Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von Ollie »

mixalhs hat geschrieben:Und mit mit Ollie werde ich mich dann (über PN und sehr akademisch) noch darüber streiten, ob es sich nicht doch um ein Potenzgesetz handelt, aber beides läuft letztlich auf das Gleiche hinaus.
*Schluck*. :shock: :? Einigen wir uns auf Expotenzelfunktion? :lol:

Ja, doch, ich hätte (und habe) auch Potenzgesetz gesagt, also im ungesättigten und unmitigierten Fall, den ich der Einfachheit halber den "exponentiellen Ast" genannt habe an anderen Orten.

Cheers,
Ollie
Zuletzt geändert von Ollie am Mi 18. Mär 2020, 17:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Allegro
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Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von Allegro »

Bei mir auf der Arbeit hat der Krisenstab nun endlich die Reißleine gezogen:
Die Kantine ist seit heute geschlossen - lediglich Geschirr wird noch bereitgestellt und die Getränke- und Warenautomaten befüllt.
Unsere Abteilung - die die größte in der Firma ist - wurde geteilt: etliche Kollegen wurden an andere Standorte ausgelagert, so dass nun wirklich jeder ein Einzelbüro hat - welch Luxus.
Besprechungen nur noch möglichst per Telefon usw.
Home office geht bei uns übrigens nicht für alle Mitarbeiter .... zum einen weg. Kundenverkehr und zum anderen arbeiten wir tatsächlich auch noch mit Papier ... und es gibt Dokumente, die bleiben auch in Papierform (z.B. notarielle Urkunden, Dokumente, die im Original vorliegen müssen usw.). Und sonstige Briefpost gibt es auch noch - sowohl von uns geschrieben als auch an uns gerichtet.

Ansonsten beim einkaufen: ein paar leere Regale (Nudeln, Reis, Klopapier, Frischmilch usw. ) und Kunden, die sich nach wie vor an der Kasse aneinanderdrängeln :roll: Lediglich die Kassierer tragen nun Handschuhe ....
Viele Grüße - Allegro
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UlliB
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Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von UlliB »

Allegro hat geschrieben: Ansonsten beim einkaufen: ein paar leere Regale (Nudeln, Reis, Klopapier, Frischmilch usw. ) ...
Ja, das Einkaufsverhalten ist schon interessant...

Ich war gestern früh noch einmal im lokalen, einigermaßen großen Supermarkt. Komplett ausverkauft war Mehl (nicht mehr ein einziges Gramm im Laden), außerdem Hefe (sowohl frische als auch Trockenhefe) und natürlich Klopapier. Massive Lücken gab es außerdem bei Flüssigseife. Gemischtes Bild bei den Nudeln: das billige Zeug (Barilla und Buitoni) war komplett geräumt, aber die teureren Sorten waren alle da und in praktisch beliebigen Mengen erhältlich.

Was mich aber echt geplättet hat, war die Situation beim Salz: Salz ist ja nun heute nicht mehr einfach Salz, das gibt es jodiert oder nicht, oder auch fluoriert und mit Folsäure, und das in allen denkbaren Kombinationen; dann natürlich echtes Meersalz, Himalayasalz, farbige und aromatisierte Salze, Fleur de Sel... manches davon auch durchaus ziemlich teuer. Und das war wirklich alles weg. Die Leute müssen von Freitagmittag (da war da alles noch normal) bis gestern Morgen grob geschätzt eine halbe Tonne Salz aus dem Laden geschleppt haben. Was bitte machen die damit?

Ach ja, um wenigstens kurz mal zum eigentlichen Thema dieses Forums zurückzukehren: die Weinabteilung habe ich mir natürlich auch angesehen. Nirgendwo eine Lücke, weder beim billigen noch beim teureren Zeug, da ist alles wie üblich zu haben.

Beim Schnaps übrigens auch. Die Leute scheinen also mehr Angst davor zu haben, zu verhungern (oder nicht mehr anständig sch**ßen zu können), als vor mangelnder Versorgung mit Alkohol :lol:

Gruß
Ulli
Bernd Schulz
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Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von Bernd Schulz »

mixalhs hat geschrieben:Warum eigentlich?

Ja gut, das Wachstum ist in Wirklichkeit eher logistisch, aber solange der Anteil der Infizierten an der Gesamtbevölkerung noch sehr gering ist, ist eine Exponentialfunktion eine sehr gute Approximation. Logistisches Wachstum wird man den Leuten schwer vermitteln können.

Und mit mit Ollie werde ich mich dann (über PN und sehr akademisch) noch darüber streiten, ob es sich nicht doch um ein Potenzgesetz handelt, aber beides läuft letztlich auf das Gleiche hinaus.
Mir ging es überhaupt nicht um die mathematischen Feinheiten. Ich fand es (nach dem Motto "Ach, wurde das jetzt auch schon bemerkt?") zunächst nur sehr skurril, dass eine (freilich sehr bedeutsame) Selbstverständlichkeit in den Nachrichten wie eine neue Erkenntnis präsentiert wurde. Aber wenn ich es recht bedenke, kann man die Tatsache des exponentiellen (oder eigentlich logistischen - wie auch immer) Wachstums der Epidemie der breiten Masse wahrscheinlich nicht oft genug vorbeten...

Insofern packe ich mich dann doch nicht an den Kopf.

Herzliche Grüße

Bernd
mixalhs
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Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von mixalhs »

Lieber Bernd

sorry für das Missverständnis. Ich hatte gedacht, Du hättest Dir an den Kopf gefasst, weil Du die Geschichte vom exponentiellen Wachstum für falsch hältst.

Liebe Grüße, Michael
niers_runner
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Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von niers_runner »

Aus einem anderen Forum, hier etwas vereinfachte Mathematik:

Die Wissenschaft geht davon aus, daß sich 60-70% aller Deutschen anstecken werden. Das bedeutet, wir reden von ca. 50 Mio Menschen.

Etwa 15% aller Corona Infektionen verlaufen kritisch, das heisst, daß die Patienten künstlich beatmet oder zumindest medizinisch kontrolliert werden müssen. 15% von 50 Mio sind 7.5 Mio. Leider gibt es aktuell nur 28.000 Betten, daher wird alles unternommen, um in den kommenden Wochen und Monaten die Infektionsraten möglichst linear und planbar zu halten. Die Kurven zu flatten wie es so schön heisst.

Rechnen wir also konservativ mit einer Mortalitätsrate von 0,1% dann ergibt das bei 50 Mio Infizierten eine Zahl von 50.000, überwiegend ältere und gesundheitlich vorbelastete Menschen (z.B. mit Asthma). Das sind Idealwerte. Die Rate wird sich rasch erhöhen, wenn die bislang sehr gute Versorgung aufgrund der Masse zusammenbricht. Dann sehen wir Zahlen wie derzeit in Italien.

Trotzdem hoffe ich immer noch mit einem blauen Auge davonzukommen.
Bleibt gesund!

Beste Grüße

Peter
“Wie liebe ich die Kühnheit! Wie liebe ich die Leute, welche aussprechen was sie denken.”
(Voltaire)
glauer
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Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von glauer »

niers_runner hat geschrieben:
Etwa 15% aller Corona Infektionen verlaufen kritisch, das heisst, daß die Patienten künstlich beatmet oder zumindest medizinisch kontrolliert werden müssen. 15% von 50 Mio sind 7.5 Mio. Leider gibt es aktuell nur 28.000 Betten, daher wird alles unternommen, um in den kommenden Wochen und Monaten die Infektionsraten möglichst linear und planbar zu halten. Die Kurven zu flatten wie es so schön heisst.
Die 15% sind wahrscheinlich zu hoch, aber die ganze Rechnerei momentan sollte eh nicht uebertrieben werden, da zu viele der Parameter noch mit einem Faktor von 10 oder mehr unklar sind.
Das einzige was voellig klar ist nach Italien: Das ganze kann dramatisch in die Hose gehen. Ob das dann an höherer Morbidität, Infektiosität,, Mortalitaet, oder was auch immer liegt werden wir ganz genau nach der Pandemie wissen.
Nur dass weniger Neuinfektionen erstmal eine wirklich gute Sache sind, das ist völlig klar.
Bernd Schulz
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Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von Bernd Schulz »

Um einen weiteren Begriff davon zu geben, was hier in diesen Tagen so alles abgeht, bringe ich mal noch ein der Website des Kreises entnommenes Zitat:

" :arrow: Dringender Appell an die Bürger, die erlassenen Regeln einzuhalten. Dies gilt unter anderem für die illegale Nutzung von Sporthallen und -plätzen und auch für sogenannte „Corona-Partys“ – etwa der Abiturienten – in Parks und auf Plätzen."

Herzliche Grüße

Bernd
Georg R.
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Re: Corona und Weinpreise

Beitrag von Georg R. »

Diese dringenden Appelle scheinen bei manchen nicht anzukommen.

Gerade eben sitze ich auf dem Balkon mit einem Glas Feierabendwein, da joggt eine Horde von jungen Damen die Strasse entlang, so um die 15 Nasen, dicht gedrängt.
In all den Jahren habe ich noch nie eine solch grosse Gruppe beobachtet (wir sind ein kleines Dorf)

Ich bin wahrlich kein Law & Order Typ, aber da war ich kurz davor, die Damen zur Rede zu stellen.

Ein strikteres eingreifen/kontrollieren scheint mir dringend nötig, zur Not auch ein Exempel statuieren, damit diese Leute endlich mal begreifen, was gerade abgeht.
Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
Mark Twain
Gesperrt

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