Klar gibt's die! Was wahrscheinlich auch eine gewisse Rolle spielt, ist der Druck, der von den Händlern auf die Winzer ausgeübt wird, den neuen Jahrgang auf die Flasche zu bringen. Einer meiner Händler, der hauptsächlich die Gastronomie beliefert, hat mir mal erzählt, daß er den Druck, den er von seinen Kunden bekommt, dann an die Winzer weiterleitet. Manche lassen sich davon nicht weiter beeindrucken, manchen geben aber nach und füllen dann entsprechend früh. Und wenn dann die ersten Sachen auf dem Markt sind, interessiert die Leute halt auch, wie der Rest des Jahrgangs dasteht...Bernd Schulz hat geschrieben:Naja, es gibt schon Winzer, die etwas anders vorgehen. Bei Martin Müllen zum Beispiel findet die Jahrgangspräsentation immer erst im September des Folgejahrs statt - wir reden also gemessen am jetzigen Zeitpunkt von einem halben JahrUnterschied.
2018 Keller Jungweinprobe
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Re: 2018 Keller Jungweinprobe
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
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Re: 2018 Keller Jungweinprobe
Ja, aber auch bei Muellen sind die meisten Weine schon (oft Monate) vorher verfuegbar, also ist der Nettounterschied zwischen April/Mai und Feburar/Maerz (bei Keller - und da auch nur die Basisweine). Und ob diese 6-8 Wochen eine fuer den Wein relevanten Unterschied machen, haengt halt von vielen Faktoren ab. Besagter Silvaner wurde wahrscheinlich nicht langsam spontan im grossen Holzfass vergoren, ergo ist das Ding ab Ende Januar klar.Bernd Schulz hat geschrieben:Bei Martin Müllen zum Beispiel findet die Jahrgangspräsentation immer erst im September des Folgejahrs statt
Cheers,
Ollie
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Re: 2018 Keller Jungweinprobe
Ollie, wenn die Weine mit einem "Nettounterschied von 6 -8 Wochen" gefüllt wurden, befinden sie sich im September entsprechend länger auf der Flasche, und das macht für Martin Müllen offenbar genug aus, um seine Sachen nicht schon im Mai oder Juni offiziell vorzuführen.Ollie hat geschrieben:a, aber auch bei Muellen sind die meisten Weine schon (oft Monate) vorher verfuegbar, also ist der Nettounterschied zwischen April/Mai und Feburar/Maerz (bei Keller - und da auch nur die Basisweine). Und ob diese 6-8 Wochen eine fuer den Wein relevanten Unterschied machen, haengt halt von vielen Faktoren ab.
Nun muss ich freilich einräumen, dass es sich bei der Kellerschen "Jungweinprobe" ja nicht um eine Jahrgangspräsentation, sondern wohl um eine Spezialprobe mit vielen Fassmustern (wenn ich Martin Zwick richtig verstanden habe) gehandelt hat.
Genau das steht zu vermuten. Schade eigentlich.....Ollie hat geschrieben:Besagter Silvaner wurde wahrscheinlich nicht langsam spontan im grossen Holzfass vergoren...


Herzliche Grüße
Bernd
Re: 2018 Keller Jungweinprobe
Ja, sehe ich auch so - gewiss ist das schade. Dass es gleichwohl M. Zwick als sehr erfahrenem Promoter/Impressario von Weinen, die er kostenlos verkostet, gelingt, hier den von ihm und dem Weingut gern gesehen Resonanzboden für die Keller-Weine erfolgreich zu bereiten, erstaunt mich (zumal bei so erfahrenen und sachverständigen Verkostern, die bei aller kritisch geäußerten Einstellung dazu letzlich mitgehen).
Re: 2018 Keller Jungweinprobe
Bernd, sicherlich veraendern sich die Weine innerhalb der ersten paar Wochen/Monate teilweise sogar massiv, wie ich selber schon erfahren durfte und hier auch berichtet habe, weswegen eine Praesentation im Spaetjahr "robustere" Schlussfolgerungen erlaubt. Aber genau deshalb ist die Inverkehrbringung der Weine vor diesem Termin letztlich ein bisschen inkonsequent von Martin Muellen. Oder aber der Septembertermin hat mit der "Fertigkeit" der Weine nur sekundaer zu tun, sondern: i) er ist nach den Sommerferien, ii) er faellt in eine Zeit maximaler Aufmerksamkeit fuer den neuen Jahrgang (VDP-GG), iii) die grossen Weine sind auch schon fast alle gerade(!) auf Flasche gezogen (hier greift dein Argument also genau nicht), mit einem Termin bekommt man also die gesamte Kollektion praesentiert, oder iv) irgendein anderer Grund.Bernd Schulz hat geschrieben:Ollie, wenn die Weine mit einem "Nettounterschied von 6 -8 Wochen" gefüllt wurden, befinden sie sich im September entsprechend länger auf der Flasche, und das macht für Martin Müllen offenbar genug aus, um seine Sachen nicht schon im Mai oder Juni offiziell vorzuführen.
Bei Basissilvaner gibt aber eh der Spargel den Takt vor, und wenn die Saison richtig losgeht, ist der Wein schon einige Wochen auf Flasche, hat sich also schon beruhigt. Der "Feuervogel" ist dafuer aber wohl aus dem grossen Holz, oder?
Vielleicht glauben ja die "erfahrenen und sachverständigen Verkoster", dass Kellers Weine gut sind, obwohl Martin sie besingt, und gehen deshalb mit.Gerlach hat geschrieben:Dass es gleichwohl M. Zwick als sehr erfahrenem Promoter/Impressario von Weinen, die er kostenlos verkostet, gelingt, hier den von ihm und dem Weingut gern gesehen Resonanzboden für die Keller-Weine erfolgreich zu bereiten, erstaunt mich

Cheers,
Ollie
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Re: 2018 Keller Jungweinprobe
KP verkauft 70% seiner Weine direkt ab Weingut. Insofern ist diese Probe( auf der vor allem Fassproben gezeigt werden) für ihn und die Familie wichtig, um eine Einschätzung von außen zum Jahrgang zu haben - für den Verkauf seiner Weine im Handel spielt das eine eher untergeordnete Rolle. Es gibt eh immer viel zu wenig.
Ich würde sagen Promotion braucht das Weingut Keller wirklich nicht. Ich mache das aus Passion um einen ersten Blick auf den Jahrgang zu gewähren. Wir sind ja schließlich alle neugierig auf 2018.
KP lädt nicht Leute ein damit sie den Jahrgang besingen. Es geht um den Austausch!
Grüße,
Martin Zwick
Ich würde sagen Promotion braucht das Weingut Keller wirklich nicht. Ich mache das aus Passion um einen ersten Blick auf den Jahrgang zu gewähren. Wir sind ja schließlich alle neugierig auf 2018.
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