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Re: Pestizideinsatz im Médoc

Verfasst: Mo 10. Nov 2014, 13:55
von olifant
VillaGemma hat geschrieben:
olifant hat geschrieben:Hallo Villa Gemma,
dir ist wohl nicht so ganz klar, auf was ich hinaus wollte, oder?
Dito guter olifant. Es galt als Beispiel für einen Betrieb, der so einen Weg geht, und das ganze erfolgreich. Und glaub mir, ich habe keine Aktien an LV, ist nämlich keine AG. Im Gegenteil, eigentlich sollte man so eine Perle nicht nennen, da immer häufiger die Produkte ausverkauft sind und man wochen- monatelang warten muss, bis sie wieder da sind.
..., na also denn, in diesem Sinne danke, dass du mir hier Dinge erklärst, die ich offenbar nicht verstehe. 'Hab doch schon immer gewusst, dass mir der nötige Intellekt abgeht grössere Zusammenhänge in allen Facetten zu erfassen :shock: und ich mich dann an Kleinigkeiten störe.

Re: Pestizideinsatz im Médoc

Verfasst: Mo 10. Nov 2014, 17:27
von VillaGemma
olifant hat geschrieben: ..., na also denn, in diesem Sinne danke, dass du mir hier Dinge erklärst, die ich offenbar nicht verstehe.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich Dir getan habe oder was ich wie geschrieben habe, dass Du es in den falschen Hals bekommen hast.

Zur Ölmühle: Deine Information ist dort nicht aktuell. Die haben dort etwas neues Entwickelt, und zwar pressen die nun unter Vakuum das Öl, seit ca. einem Jahr oder so. Ich weiß nicht, ob man das auf der website findet. Finde ich abgefahren, dass die in sowas investieren!

Zum Wein. Meine Stichprobe ist klein, ca 4 Flaschen und die Jahrgänge waren ca. 2008-2010. Das sind ja alles keine Langläufer. Und die arbeiten wohl auch stark daran, die Qualität zu heben. Als ich LV vor ca. 8-10 Jahren kennenlernte, da waren die Weine von der groben Erinnerung noch deutlich schlechter, denn da hatte ich die auch mal probiert und da war Chianti noch einer meiner Lieblingsweine .
Die haben vor Ort aber auch ordentlich in Keller usw. investiert. Ich habe die 2012? oder war es 2011...ich meine 2012 besucht und angeschaut. Lässt sich hier ja auch finden, die Urlaubsbeschreibung. Die dort probierten Weine waren alle insoweit ok, als dass man es ruhig trinken konnte. Kaufreflexe hatte ich jedoch keine, auch nicht im Urlaub.

ERGO: Ich weiß nicht, wo ich Dir eine Laus auf die Leber gesetzt habe. Wenn, dann tut es mir leid, zumal wir auch vom Inhalt her fast gleich argumentieren: Es geht, einen biodynamischen Wein für 10 Euro herzustellen. Wie gut der einem schmeckt, dass sei dann mal dahin gestellt. LV war einfach nur ein Bsp von mir.

Ich habe gestern Abend mal 4 Weine von der Südrhone via Delinat bestellt. Bin gespannt, dass sind alles biodynamische Weine.

Re: Pestizideinsatz im Médoc

Verfasst: Mo 10. Nov 2014, 18:09
von olifant
VillaGemma hat geschrieben:
olifant hat geschrieben: ..., na also denn, in diesem Sinne danke, dass du mir hier Dinge erklärst, die ich offenbar nicht verstehe.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich Dir getan habe oder was ich wie geschrieben habe, dass Du es in den falschen Hals bekommen hast.

Zur Ölmühle: Deine Information ist dort nicht aktuell. Die haben dort etwas neues Entwickelt, und zwar pressen die nun unter Vakuum das Öl, seit ca. einem Jahr oder so. Ich weiß nicht, ob man das auf der website findet. Finde ich abgefahren, dass die in sowas investieren!

Zum Wein. Meine Stichprobe ist klein, ca 4 Flaschen und die Jahrgänge waren ca. 2008-2010. Das sind ja alles keine Langläufer. Und die arbeiten wohl auch stark daran, die Qualität zu heben. Als ich LV vor ca. 8-10 Jahren kennenlernte, da waren die Weine von der groben Erinnerung noch deutlich schlechter, denn da hatte ich die auch mal probiert und da war Chianti noch einer meiner Lieblingsweine .
Die haben vor Ort aber auch ordentlich in Keller usw. investiert. Ich habe die 2012? oder war es 2011...ich meine 2012 besucht und angeschaut. Lässt sich hier ja auch finden, die Urlaubsbeschreibung. Die dort probierten Weine waren alle insoweit ok, als dass man es ruhig trinken konnte. Kaufreflexe hatte ich jedoch keine, auch nicht im Urlaub.

ERGO: Ich weiß nicht, wo ich Dir eine Laus auf die Leber gesetzt habe. Wenn, dann tut es mir leid, zumal wir auch vom Inhalt her fast gleich argumentieren: Es geht, einen biodynamischen Wein für 10 Euro herzustellen. Wie gut der einem schmeckt, dass sei dann mal dahin gestellt. LV war einfach nur ein Bsp von mir.

Ich habe gestern Abend mal 4 Weine von der Südrhone via Delinat bestellt. Bin gespannt, dass sind alles biodynamische Weine.
Also,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

La Vialla mag ein gutes Beispiel für einen funktionierenden Biodyn/Biobetrieb sein, aber m.M. nach noch immer nicht für guten Wein, lediglich für nach v.g. Gesichtspunkten erzeugten Wein- - Bisher waren diese Weine einfach nicht gut und Ausnahmen bestätigten die Regel. Ist ja gut für den Kunden wenn's besser werden sollte, dem Standard -LV- Kunden wird's nicht gross auffallen.
P.S. in Sizilien werden Bio-Weine noch erheblich kostengünstiger hergestellt, sollte es nur um den Preis gehen - unfallfrei zu trinken, aber auch nicht gut.

Zur Ölmühle: Sehr lobenswert, dass LV nun nach anerkannten Standards produziert. Vakuumpressung von Olivenöl ist für Toppöle Standard, nicht die Ausnahme und sollte dann auch nicht verwundern. Verwunderlich ist dafür die artiganal-tümelde heile Welt Werbung von LV!

Den Rest habe ich eh schon geschrieben...
... und ich bin gerne ironisch, kann aber nicht immer gefühlte 1000 Smileys an den richtigen Stellen setzen.

Re: Pestizideinsatz im Médoc

Verfasst: Mo 10. Nov 2014, 19:46
von VillaGemma
olifant hat geschrieben: ...unfallfrei zu trinken, aber auch nicht gut.
Wir können uns auch auf unfallfrei trinken einigen. Ich habe auch schon einiges an demeter-Weinen, eines war sogar ein CdR, ein anderer ein Spanier, probiert und so ca. 8-10 Weine von Delinat. Unfallfrei trinken ja, gut im Sinne von >= 90 Punkten nein. Daher bin ich auch sehr gespannt auf die mir noch unbekannten C9dP und Gigondas von denen.
olifant hat geschrieben: Verwunderlich ist dafür die artiganal-tümelde heile Welt Werbung von LV!
Nun ja, das ist mMn natürlich Marketing. Ob das authentisch ist...hmm. Sehr wahrscheinlich nein bzw. begrenzt. Wobei R.Steiner Anhänger auch ein bißchen anders ticken. Zum. die, die ich bislang kennengelernt habe. Auf der anderen Seite weiß ich wieder nicht, ob die drei LV-Brüder "strenge" Anhänger von RS sind. Die Landwirtschaft ist so ausgerichtet, vielleicht isses das auch. Aber auch genug von LV!

Ein besser schmeckendes Beispiel als Scherz: Die Trauben von Tardieus Cuvee Special sollen angeblich auch aus biodynamsichen Anbau herstammen :lol: ...nur reißen wir hier "ein wenig" die 10 Euro-Marke ;)

Ich wollte eigentlich auch nur aufführen, dass es möglich ist, einen biodynamisch angebauten Wein für ca. 10 Euro zu produzieren. Delinat hat, soweit ich mich erinnern kann, auch ein paar in diesem Preissegment und die machen ja nun keinen Direktverkauf. Ob die einem wirklich schmecken...vielleicht "muss" ein gut/wohl schmeckender bd-Wein auch min. 20 Euro kosten.

Nur ganz ehrlich: Wenn dieser Bericht ausm Medoc, einleitend, auch nur zu 50% der Wahrheit entspricht, dann geht das gar nicht. Das klingt ja wie Landwirtschaft aus 1978: Ohne (Atem)Schutz Spritzmittel ausfahren :roll:

Re: Pestizideinsatz im Médoc

Verfasst: Mo 10. Nov 2014, 20:53
von MichaelWagner
Gemma, was mich interessieren würde ist Deine Lebenswelt und welchen tatsächlichen Kontakte du zur realen Landwirtschaft hast. Das ist nicht abschätzig gemeint, mich würde es einfach brennend interessieren. Ich war mal da und die haben mir erzählt gilt jetzt mal nicht!

Re: Pestizideinsatz im Médoc

Verfasst: Di 11. Nov 2014, 11:08
von VillaGemma
MichaelWagner hat geschrieben:Gemma, was mich interessieren würde ist Deine Lebenswelt und welchen tatsächlichen Kontakte du zur realen Landwirtschaft hast.
Meine Lebenswelt schreibe ich Dir per PN, wenn Du magst, dass ist mir zu persönlich ;) ...und meine Kontakte zur tatsächlichen Landwirtschaft beschränken sich eigentlich auf einen demeter-Betrieb in der Nähe von Paderborn. Dort sind meine Frau und ich sehr gern spazieren gegangen bzw. den Tag des offenen Hofs auch gern mitgefeiert. Ich bin diplomierter Wirtschaftsinformatiker, daher habe durchaus einiges an Grundwissen (und Interesse), was die VWL angeht. Ich habe exakt 0 Ahnung von Landwirtschaft und bin da - ganz offensichtlich - recht naiv unterwegs. Nein, nicht mehr naiv, eher extrem mißtrauisch. Und daher Bioland + demeter solange ich es mir leisten kann. Ich wünschte, es wäre anders, aber dank dem Mikroökonimiewissen kann es leider gar nicht anders kommen als zu diesem Zustand, wo wir uns jetzt befinden (Gefangenen Dilemma nennt sich das Problem). Ein typisches Beispiel, wo der Staat eingreifen muss (indem er zB Anbauarten/Spritzmittel/usw usw verebietet oder gezielt andere Wege subventioniert), um das Problem zu lösen.

Re: Pestizideinsatz im Médoc

Verfasst: Di 11. Nov 2014, 11:24
von Gerald
was mich interessieren würde ist Deine Lebenswelt und welchen tatsächlichen Kontakte du zur realen Landwirtschaft hast.
wobei es manchmal - muss nicht im konkreten Fall zutreffen - auch ganz hilfreich sein kann, die Meinung von jemand zu hören, der mit der Materie überhaupt nichts zu tun hat. Diese mag oft naiv sein, ab und zu kann sie aber auch dabei helfen, eingefahrene und als Selbstverständlichkeit angesehene Denkmuster zu durchbrechen, aus denen man sonst nicht mehr herauskommt.

Vielleicht gibt es mit so etwas auch Lösungsansätze für einige der hier angesprochenen Probleme, z.B. dass man die Preise nicht erhöhen kann, da sonst die Hälfte der Kunden wegbricht?

Grüße,
Gerald

Re: Pestizideinsatz im Médoc

Verfasst: Di 11. Nov 2014, 12:30
von MichaelWagner
hallo Gemma/Gerald,

nochmal - das war nicht abschätzig gemeint - und so genau wollte ich jetzt auch nicht unbedingt wissen wie Du lebst, es ging mir eher um die Nähe zur Landwirtschaft. Denn bei dem Stichwort Via**a dachte ich "unglaublich, kann nicht wahr sein - die Menschheit glaubt genau das was sie glauben will". Ich kenne den Laden, war auch schon dort (das war ein dummer Zufall..). So köstlich amüsiert habe ich mich noch selten darüber wie man versucht die Leute (...Touristen...) zu veräppeln. Aber wahrscheinlich kann man mich im Bereich Wirtschaftsinformatik genauso leicht veräppeln:)

Was die Volks-/Betriebswirtschaft angeht habe ich da so einen Abschluss in der Tasche. Prahl.....das Beispiel ist reichlich realitätsfern, denn der angesprochene Markt enthält 2 (oder mehrere) Anbieter die das gleiche Produkt verkaufen. Natürlich gewinnt dort der Günstigere. Ich wage jetzt aber einfach mal zu bezweifeln, dass der ominöse Nachbar den gleichen Wein verkauft (oder doch :lol: ?). Von daher gibt's mannigfaltige Möglichkeiten sich zu differenzieren und bessere Preise zu erzielen. Was ich sagen wollte: wenn er auf diesem Weg 100% der Kunden verliert, die ihm seinen Wein nur unter Herstellungskosten abkaufen aber dafür neue Kunden gewinnt, die Bock auf guten Wein haben und dafür gerne mehr bezahlen, dann hat er gewonnen. Und der billigere Nachbar macht ohnehin bald dicht.

Zurück zum Spritzmittel: Sträucher und sonstiges im Wingert würde ich lieber sein lassen, denn damit schaffst Du Lebensraum für weitere Schädlinge und zusätzlichen Bedarf für Spritzmittel. Mal abgesehen von Tarubenessern die auch gerne in Bäumen und Sträuchern wohnen: Vögel. Du wirst im Herbst keine Trauben haben. Aber man kann den Kram ja aucvh einfach zukaufen - siehe Vialla :D

Ernsthaft: ich würde hier eher in die Erforschung von weniger belastenden Pflanzenschutzmitteln investieren...und an dieser Stelle nochmal der Hinweis dass im gegensatz zu unseren europäischen Nachbarn in Deutschland keine Insektizide im Weinbau Anwendung finden. das einzige wogegen hier geimpft wird sind Pilzkrankheiten. In diesem Sinne...glaub nicht alles was erzählt wird...ich war auf nem Biodyn-Weingut - da war wohl ausversehen jemand mit dem Traktor und nem Laubschneider durch die Weinberge gefahren. Oder die Mitarbeiter konnten sehr gut Traktorspuren imitieren und hatten einen Laubschneider aufm Kopp...

Re: Pestizideinsatz im Médoc

Verfasst: Di 11. Nov 2014, 12:45
von UlliB
MichaelWagner hat geschrieben:...und an dieser Stelle nochmal der Hinweis dass im gegensatz zu unseren europäischen Nachbarn in Deutschland keine Insektizide im Weinbau Anwendung finden.
Das stimmt leider seit dem Auftauchen der KEF nicht mehr. Auch in D wurde dieses Jahr in den betroffenen Gebieten mit Spinosad / Spintor gearbeitet, und das ist nun mal ein Insektizid. Ob's was nützt oder nicht ist diesbezüglich zunächst mal egal, und vielleicht findet sich für die kommende Jahre auch was Besseres, aber für den Moment haben wir zumindest die Rückkehr eines Insektizids. Ob da auch noch andere eingesetzt wurden, weiß ich nicht, aber für dieses eine weiß ich es für Baden, Württemberg und die Pfalz mit Sicherheit.
ich war auf nem Biodyn-Weingut - da war wohl ausversehen jemand mit dem Traktor und nem Laubschneider durch die Weinberge gefahren.
Und?? Ich wüsste nicht, dass der Einsatz von Traktoren und Laubschneidern auf biodyn arbeitenden Betrieben verboten wäre. Die Richtlinien von Demeter und Biodyvin sagen überhaupt gar nichts, und es ist ein Gerücht, dass man da mit Pferden arbeiten muss (das macht auch so gut wie niemand in der Szene).

Gruß
Ulli

Re: Pestizideinsatz im Médoc

Verfasst: Di 11. Nov 2014, 12:46
von Muellimov
MichaelWagner hat geschrieben:und an dieser Stelle nochmal der Hinweis dass im gegensatz zu unseren europäischen Nachbarn in Deutschland keine Insektizide im Weinbau Anwendung finden. das einzige wogegen hier geimpft wird sind Pilzkrankheiten.
Ah ja. Was ist eigentlich "Spintor"? Und "Roundup UltraMax"?