VDP Zu- und Abnahme

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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UlliB
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Re: VDP Zu- und Abnahme

Beitrag von UlliB »

Neuppy hat geschrieben:Ich bin eigentlich davon ausgegangen, daß der VDP alle Lagen (unabhängig ob in VDP-Besitz oder nicht) anhand von alten Lagenklassifizierungen und einzelner eigener Kriterien klassifiziert hat.
- falsch
AUch wurden Teile von größeren Lagen eben nicht als erste Lagen klassifiziert, da diese im Weingesetz von 71 erheblich vergrößert worden sind.
- im wesentlichen falsch - das ist lediglich dort passiert, wo es einzelnen VDP-Winzern gerade mal in den Kram gepasst hat.
Mit der Aufnahme von Winter wurde als gar nicht neu klassifiziert, sondern jetzt ist erstmals ein Winzer Mitglied des VDP der in dieser als erste Lage bereits vorher klassifizierten Lage Besitz hat.
- völlig falsch. Der VDP hat ausschließlich Lagen klassifiziert, die bereits im Besitz von VDP-Winzern sind. Wo ein neues Mitglied hinzukommt, wird ganz schnell nachklassifiziert, wie hier auch. Regel (bzw. eher Gesetz): wo ein neuer VDP-Winzer, dort auch (mindestens) eine neue Große Lage (wenn nicht zufällig andere VDP-Winzer schon vorher dort tätig waren).

Schon mal vom Reicholzheimer Satzenberg gehört? Nein? 99,5% der VDP-Winzer wohl auch nicht, bevor Konrad Schlör aufgenommen wurde. Praktisch niemand im VDP hat vorher auch nur in Erwägung gezogen, dass es an der Tauber "Große Lagen" gibt, und sich dementsprechend um die Qualität der Lagen dort einen Dreck gekümmert. Aber da musste wohl mal ein weißer Fleck auf der Karte gefüllt werden, und deswegen jetzt ganz schnell mal eine Große Lage herbeigezaubert werden.

Das Ganze ist eigentlich ein einziger Witz...

Gruß
Ulli
MichaelWagner
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Re: VDP Zu- und Abnahme

Beitrag von MichaelWagner »

Markus,

Der einzige der hier die Wahrheit biegen will bist Du. Wes Brot ich ess des Lied ich Sing, ne;) wenn du der Mathematik mächtig bist wäre die minimale Menge von trockenen Weinen an der Mosel ca 240.000 Hektoliter. Das aber unter der Voraussetzung dass jeder Liter restsüsse Wein von der Mosel stammt. Was aber wohl nicht so ist.
Und wieso Lügen? Es besteht keine mitmachpflicht bei den Umfragen...

Hi Uli: schön dass wenigstens der ein oder andere in diesem Forum nicht vor dem gesalmten VdP-Altar betet :lol:
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
C9dP
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Re: VDP Zu- und Abnahme

Beitrag von C9dP »

Sorry Michael,

die Statistik des DWI basiert auf Auskünften der Prüfstellen. Und die Prüfstellen sind Außenstellen der LWK Rheinland-Pfalz. Also irgendwie scheint an der Statistik doch was dran zu sein.

Deine genannten Zahlen sind auch nach der Statistik 2012 der LWK schlicht falsch.

Die gesamte Menge der angestellten Weine beträgt 4,95 Mio hl für alle Weingebiete. Davon waren nur 1,97 Mio hl trocken wovon wiederum alleine aus der Pfalz, der Nahe und Rheinhessen über 1,7 Mio. hl kommen. Zählt man alle trockenen Zahlen der DWI-Statistik zusammen kommt man auf eine Anteil an trockenen Weinen für die Gebiete der LWK RLP von 1,91 Mio hl. Die leichte Abweichung zu den Zahlen der LWK-Statistik ergibt sich aufgrund von Rundungen. Die Abweichung beträgt aber nur 0,06 Mio. hl. Also beträgt die Quote der trockenen Weine gerade einmal 39,8% für ganz RLP. Wenn man nur die Daten der Weingüter zugrunde legt und Genossenschaften und Kellereien aus der Betrachtung ausschließt ergibt sich immerhin ein Anteil von 53%. Bei den Kellereien liegt die Quote bei gerade 33% und ich kann mich an eine große Kellerei in Bernkastel erinnern.

Die von dir angeführte Statistik bestätigt also ebenfalls die Quote von unter 20% an trockenen Weinen für die Mosel.
Viele Grüße

Aloys
C9dP
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Re: VDP Zu- und Abnahme

Beitrag von C9dP »

Viele Grüße

Aloys
MichaelWagner
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Re: VDP Zu- und Abnahme

Beitrag von MichaelWagner »

Hallo Aloys,

Es gibt in der Statistik auch die Zahlen die sich ausschließlich auf Weingüter beziehen und Kellereien (handel) und Genossenschaften außen vor lassen. Das sind die Zahlen die ich genannt habe, da wir ausschließlich über Weingüter gesprochen haben. Denn an dem statistisch extrem hohen Wert für Süsswein von der Mosel ist vor allem diese Kellerei "Schuld". Von den genannten 534.000 Hektoliter Süsswein von der Mosel entfallen ca. 300.000 auf diese Kellerei. Und es gibt im Anbaugebiet noch 2-3 weitere Kellereien dieser Größenordnung. Der Süsswein geht zu 80% auf deren konto

Gruss
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C9dP
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Re: VDP Zu- und Abnahme

Beitrag von C9dP »

Hallo Michael,

mit diesen Zahlen sind die unterschiedlichen Aussagen zu den Prozentzahlen dann auch erklärbar. Ich würde mir nur wünschen, dass du eine objektive Zahl dann auch mit diesen nachvollziehbaren Zahlen relativieren würdest. Das würde meiner Meinung nach viele Missverständnisse vermeiden und der Sachlichkeit und wenn in diesem Punkt überhaupt möglich der Ergebnisfindung einer Diskussion dienen. Ich finde es nämlich durchaus positiv, wenn Forumsteilnehmer versuchen harte Fakten in eine sonst von Standpunkten geprägte Diskussion zu bringen und nicht blind irgendwelchen Aussagen vertrauen.
Viele Grüße

Aloys
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Weinzelmännchen
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Re: VDP Zu- und Abnahme

Beitrag von Weinzelmännchen »

C9dP hat geschrieben: Ich finde es nämlich durchaus positiv, wenn Forumsteilnehmer versuchen harte Fakten in eine sonst von Standpunkten geprägte Diskussion zu bringen und nicht blind irgendwelchen Aussagen vertrauen.
Liebe Freunde!

Zunächst: Das ist das erst Mal, dass ich diesen Ausdruck verwende, doch seid ihr mir schon ans Herz gewachsen. Ich finde die Diskussion höchst spannend! Die Mosel ist sicherlich ein auch im Ausland (zB Österreich) sehr prominentes Weinbaugebiet, vielleicht mit "unserer" Wachau - natürlich nicht stilmäßig - vergleichbar. Und da erstaunt es mich wahrlich, dass intensivste Dikussionen darüber geführt werden, ob die Winzer an der Mosel ihre Weine tendenziel ltrocken oder tendenziell süß ausbauen.

Wieso gibt es zu dieser ach so einfachen Fragestellung keine validen Daten? Vielleicht weil jeder Datengenerant sein eigenes Süppchen kochen will oder weil hier Äpfel mit Birnen (Großkellereien für den "Aldi-Markt" vs. selbstvermarktenden Winzern) verglichen werden.

Mich persönlich wurde eine valide Antwort auf die eigentlich simple Fragestellung wirklich interessieren!
MvG
(Mit vinophilen Grüssen)

Daniel
Bernd Schulz
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Re: VDP Zu- und Abnahme

Beitrag von Bernd Schulz »

Schon mal vom Reicholzheimer Satzenberg gehört? Nein? 99,5% der VDP-Winzer wohl auch nicht, bevor Konrad Schlör aufgenommen wurde. Praktisch niemand im VDP hat vorher auch nur in Erwägung gezogen, dass es an der Tauber "Große Lagen" gibt, und sich dementsprechend um die Qualität der Lagen dort einen Dreck gekümmert. Aber da musste wohl mal ein weißer Fleck auf der Karte gefüllt werden, und deswegen jetzt ganz schnell mal eine Große Lage herbeigezaubert werden.

Das Ganze ist eigentlich ein einziger Witz...
Ulli hat das Problem hier äußerst treffsicher auf den Punkt gebracht! Beim VDP wird je nach Bedarf aus einer unbekannten Lage von jetzt auf gleich eine "Große Lage", und darüber kann man einfach nur noch lachen. Lachen, ohne an den im Reichholzheimer Satzenberg möglichen Qualitäten heftig zu zweifeln - aber die extreme Aufwertung hätte statt dieser Lage auch den Zeiler Kapellenberg, den Stettener Stein oder den Michelbacher Apostelgarten treffen können.... :mrgreen:

Beste Grüße

Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am Fr 5. Apr 2013, 22:22, insgesamt 1-mal geändert.
MichaelWagner
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Re: VDP Zu- und Abnahme

Beitrag von MichaelWagner »

Ja Aloys, es ist eine meiner Schwächen, Dinge die ich weiß, bei anderen vorauszusetzen und dann gibts Stress mit Leuten die nicht 24/7 im Thema sind, weil ich zu spät bemerke, dass die ein oder andere selbverständlichkeit für Außenstehende nicht so selbstverständlich ist:) Mea culpa, ich gelobe Besserung!
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Alas
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Re: VDP Zu- und Abnahme

Beitrag von Alas »

Hallo!

Zum eigentlichen Thema gibt es wohl kaum noch etwas zu sagen. Ich habe angefangen zu recherchieren und ein paar Ergebnisse bringen hervor, daß es bei den meisten ehemaligen VDP-Winzern schon auf der Webseite ins Auge springt, daß sie nicht zum VDP passen.
Bei einigen anderen ist es mir jedoch nicht klar und so werde ich im Laufe der Zeit von 1-2 Winzern Wein probieren.
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Was die Lagenklassifikation anbelangt möchte ich doch noch explizit fragen:

Was bringt das eigentlich?, und vor allem wem?
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Ulli: Danke für den Hinweis auf meinen Irrtum bei den Böden im Bordeaux. Ich werde mich informieren.

Gruß

Alas
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