Griechenland

urbi@orbi
Beiträge: 65
Registriert: Mi 7. Mai 2014, 17:20
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Griechenland

Beitrag von urbi@orbi »

Heute im Glas ... Gerovassiliou Avaton 2003 (!!!) ... noch in einer klassischen Bordeaux Flasche. Wenn ich daran denke welche Begeisterung dieser Wein bei einigen hervorruft, ist meine Meinung hier eher bescheiden (vielleicht auch nur weil er teuer ist und deshalb entsprechende Güte haben muss). Stolze 19,50 Euro kostet dieser bei Weinhändlern die ihn führen. Sicherlich ein aufwändig "gemachter" Wein aus dem Hause Gerovassiliou. Recht schnell geht dieser in den Kopf (Histamin!!!). Nichts desto trotz viel Finesse und sehr würzig, etwas pfeffrig. Leicht teerig und leicht rauchig, Leicht rauhe Tannine ansonsten schon recht rund. Etwas nicht fruchtiges apfelartiges, eher getrocknetes Kerngehäuse (Bittergeschmack). Schokolade und Pflaume im Vordergrund und Erdnüsse und Kirsche im Hintergrund. Leider auch alkoholig in der Nase aber auch im Abgang. Erstaunlich wenig Länge für den stolzen Preis. Insgesamt sehr gut gemachter lang haltbarer Wein: 87+ Punkte... das "+" ... weil schon 11 Jahre alt ... sicher noch 3 bis 4 Jahre mehr möglich. War doch etwas enttäuscht ... hatte mich doch so darauf gefreut.
mixalhs
Beiträge: 1823
Registriert: Mi 7. Sep 2011, 11:29

Re: Griechenland

Beitrag von mixalhs »

...beim 2011er Avaton, den ich vor gut zwei Monaten auf dem Weingut probiert habe, hatte ich einen ähnlichen Eindruck: ein gut gemachter Wein im internationalen Stil zu einem angemessenen Preis, aber trotz autochthoner Rebsorten nicht mit eigenem Charakter und daher (auf durchaus hohem Niveau) etwas beliebig wirkend.

Anders dagegen der Viognier aus diesem Hause, und auch der im Holzfass ausgebaute SB hat mir deutlich besser gefallen. Beide haben, IMHO, mehr Charakter und sind nicht so sehr auf Gefälligkeit getrimmt.
Burzuko
Beiträge: 206
Registriert: So 19. Dez 2010, 16:28
Wohnort: Hamburg

Re: Griechenland

Beitrag von Burzuko »

Kürzlich hatte ich den 2006er Avaton und war entsetzt! Am 3. Tag hab ich es nicht mehr ausgehalten und die halbe Flasche weggegossen... der Wein war zwar soweit fehlerfrei aber unter aller Sau! Mein Problem mag sein dass ich viel zu kritisch geworden bin, je mehr Burgunder ich ins Glas bekomme 8-) aber in der Preisliga ist mir selten was Schlechteres begegnet. Wenn ich nur an diese künstlich-kitschige Frucht (keine Ahnung wie ich das sonst bezeichnen soll) denke, wird mir schon schlecht...

Der 2003er ist mir eigentlich recht gut in Erinnerung geblieben. Es mag bestimmt schon 3 oder 4 Jahre her sein dass ich die Letzte aus der 6er-OHK vernichtet habe, aber ich fand ihn damals recht eigenständig bzw. individuell. Leider schwankten die Flaschen enorm in ihrer Qualität, von WOW! bis ...kann man gerade so trinken..., war alles dabei.

Sehr schön zu trinken war vor ein paar Tagen der Megas Oenos von Skouras aus dem Jahr 2000. Die Frucht war schon verschwunden aber der Wein hatte so viel Schmelz und Finesse (+grandioses Holz!) wie man sie kaum noch bei den jüngeren Jahren wiederfindet. Ausreichend Druck mit lediglich 12% Alc. geht also auch. Ich habe davon noch ein paar, sollten wir unbedingt mal zusammen trinken.

Gruß
George
urbi@orbi
Beiträge: 65
Registriert: Mi 7. Mai 2014, 17:20
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Griechenland

Beitrag von urbi@orbi »

ja, zwischen den Tagen wenn du wieder da bist ... habe hier noch Kefalonia Foivos Winery Proben. Arvaitidis Weine ... auch Syrah und Cabernet-Merlot dabei ... sind heute eingetroffen und einen 2003er Avaton sollte ich dann auch noch haben ... habe aber schon bessere Weine zum VK 7 bis 9
Euro getrunken ...

VG
Ralph
mixalhs
Beiträge: 1823
Registriert: Mi 7. Sep 2011, 11:29

Re: Griechenland

Beitrag von mixalhs »

Heute im Glas: Cuvée No 15 von Hatzidakis/Santorini. Über Weine dieses Winzers wurde im Forum bereits berichtet, aber nicht über diesen, wenn ich mich recht erinnere.

Bild
urbi@orbi
Beiträge: 65
Registriert: Mi 7. Mai 2014, 17:20
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Griechenland

Beitrag von urbi@orbi »

mixalhs
Beiträge: 1823
Registriert: Mi 7. Sep 2011, 11:29

Re: Griechenland

Beitrag von mixalhs »

... mag sein. Aber in einem netten Laden in Berlin, in dem ich mich mit der Dame des Hauses angeregt unterhalten kann, kaufe ich lieber ein als bei einem (wahrscheinlich genau so netten, freundlichen und angenehmen) Händler irgendwo im Hessischen, zu dem ich allein aufgrund der Geographie keinen persönlichen Kontakt haben werde.

Die Entdeckung dieses Weins ist für mich auch wieder ein Beleg dafür, wie wichtig der qualifizierte Einzelhandel vor Ort ist, wenn es darum geht, authentische regionale Produkte bekannt zu machen.
urbi@orbi
Beiträge: 65
Registriert: Mi 7. Mai 2014, 17:20
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Griechenland

Beitrag von urbi@orbi »

den Euro den du sparst, hättest du auch schon mit den Verpackungskosten aus dem hessischen wieder verloren :-).
Und ja, persönlich macht schon was aus. Wir könnten den Wein aber auch evtl. besorgen, wenn du den günstiger brauchst ... your choice.

Kannst du die dann mal in Belrin fragen, ob die den Wein direkt importieren oder vom Handel kaufen?

Würde mich interessieren.
mixalhs
Beiträge: 1823
Registriert: Mi 7. Sep 2011, 11:29

Re: Griechenland

Beitrag von mixalhs »

Hat jemand von Euch in der letzten Zeit Weine der aktuellen Jahrgänge von Aivalis/Nemea probiert?
Burzuko
Beiträge: 206
Registriert: So 19. Dez 2010, 16:28
Wohnort: Hamburg

Re: Griechenland

Beitrag von Burzuko »

Hallo mixalhs,

ich hatte Ende letzten Jahres den 2013er Sauvignon... ernüchternd. Flach, dünn und im Prinzip fast wie eine Schorle.

Dann hatte ich noch den einfachen Nemea 2012. Eigentlich ganz ok, jedoch viel zu jung. Sehr modern, prall in der Frucht und mit grenzwertigem Alkohol. Die Zeit mag es richten.
Monopati aus 2009 und 2011 lass ich noch liegen, das hat keinen Sinn vermute ich.
Anfang bzw. Mitte 2013 hatte ich den 2007er im Glas, der war eine Wucht. Ich mag sowas eigentlich nicht aber da stimmte einfach alles. Viel Holz, viel Alk. und eine großartige Struktur haben dafür gesorgt dass ich diesen Wein so schnell nicht vergessen werde. Trinken möchte ich so etwas jedoch nicht alle Tage.
Der 2009er Cabernet/Syrah war mit Abstand der zugänglichste. Mir hat er sehr gut gefallen obwohl auch dieser sehr mächtig und konzentriert war aber noch genug Frische zeigte.
Der Stil von Christos Aivalis bleibt einfach sehr speziell. Wer diese Art mag wird hier voll auf seine Kosten kommen (im Gegensatz zu vielen anderen langweiligen, austauschbaren Tropfen aus Nemea). Meine Begeisterung hält sich wie gesagt in Grenzen, weswegen ich mich auch noch nicht durchringen konnte den "4" zu kaufen!
Seine Weine sind auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung, ich vermute dass da noch einiges kommen wird (hoffentlich nicht nur Raritäten).
Das nur ganz kurz dazu.... gerne irgendwann ausführlicher.

Grüße aus dem Beaujolais.

George
Antworten

Zurück zu „Sonstiges Europa“