Weinschlumpf hat geschrieben:Yvon Mêtras Fleurie 2011
Dichtes Rubinrot.
Wahnsinns komplexe Nase. Kirschen, fein dezente Noten von Lavendel und Garrique Kräuter. Frisch gemahlender weisser Pfeffer. Am Gaumen bereits vom ersten Schluck an großartige Balance. Herrliche Vermählung von Frucht und Mineralität. Großartige Länge. WOW Ich bin begeistert!! 93+ Punkte.
Wow, das klingt toll. Yvon Mêtras steht bei mir auch noch auf der Liste der Beaujolais, die ich mal probieren möchte. Hast du den bei Weine Visentin gekauft?
Ich war jetzt auch mal wieder vor Ort, das letzte Mal war vor über 10 Jahren und wir sind nur durchgefahren. Allerdings war das Beaujolais dieses Mal auch wieder nur Durchgangsstation (ohne Übernachtung und ohne Winzerbesuch) Spannend fand ich zum einen, wie nah beieinander die Cru-Dörfer liegen. Die Landschaft mit ihren Hügeln und den Weinbergen am Hang fand ich auch sehr pittoresk. Schließlich war mir gar nicht klar, wie unmittelbar die Beaujolais Weinberge in die des südlichen Maconnais übergehen. Man fährt aus St. Amour raus und ist schon in St. Veran. Zum Lunch in Fleurie im Bistro am Kirchplatz (tolle Weinkarte) habe ich ein Glas des offenen Fleurie (
2011 Domaine des Fonds Fleurie) getrunken, der mir eher nicht so gut geschmeckt hat, etwas platt.
Eingedeckt habe ich mich (in Deutschland) mit den
Domaine de Vissoux 2011ern. Bereits probiert habe ich den
2011 Moulin-à-Vent Poncié und fand ihn ganz hervorragend. Da freue ich mich schon auf die diversen Flaschen. Dieses Mal habe ich in (für meine Verhältnisse) etwas größerem Stil zugeschlagen, damit ich auch ein paar Flaschen fürs nicht gleich trinken zurücklegen kann (was aber immer so schwer fällt bei diesen köstlichen Tropfen

).
Eine sehr erfreuliche Neuentdeckung für mich sind die Beaujolais von
Aurélien Grillet, dessen Name hier im Thread noch nicht gefallen ist, soweit ich das sehen kann. Grillet ist auch eher in der Naturel Ecke mit Biodyn-Anbau, nur sehr geringer Schwefelung und keiner Filtration und Schönung. Den probierten
2010 Morgon Les Charmes fand ich wunderschön, sehr klar und präzise in der Aromatik, frisch, aber auch ein wenig fleischig, mineralisch und schön austariert zwischen Frucht, Tannin und Säure. Den Erzeuger merke ich mir.
Schon vor einiger Zeit hatten wir zudem in einer Pinot Runde als Piraten den
2003 Fleurie Clos de la Roilette der
Domaine Coudert. Da unter anderem Ole mit am Tisch saß, hat er natürlich sofort den Piraten als solchen und als Beaujolais erkannt. Schön gereift war dieser Clos de la Roilette, noch erstaunlich frisch und mit dieser leicht angegorenen Himbeermark-Note versehen, die ich bei Beaujolais-Crus manchmal finde und besonders gerne mag.
Schließlich hatte ich jüngst zum Essen noch ein Glas
2009 Fleurie von
Faiveley, den ich nicht 100% überzeugend fand. Es fehlte mir etwas an Tiefe, als angenehmer Essensbegleiter aber durchaus geeignet.
