Ich interpretiere das als allgemeine Ratlosigkeit, und jetzt ist halt Abwarten angesagt. Genauer gesagt: warten auf die Meinung der relevanten Profis, insbesondere auf die von Parker.Frankie Wilberforce hat geschrieben:Ja, es ist auffallend ruhig hier.
Sowohl der Wortmeldungen von Chateaus, Negociants wie auch der Händler, und natürlich der Konsumenten ebenfalls![]()
Aus Sicht der Konsumenten besteht kein Handlungszwang. Viele Leute haben sich mit 2009ern den Keller vollgeballert, die 2010er wären auch noch problemlos verfügbar - warum also 2011er subsen, wenn die a) nicht sonderlich hoch bewertet und b) auch noch teuer sind? Hier wird es ganz klar auf die Preissetzung in Verbindung mit der Bewertung der Profis ankommen; am Ende werden wahrscheinlich nur ein paar Rosinen gepickt, sofern die Preise nicht deutlich nachgeben.
Der Handel muss ohnehin abwarten, was die Chateaux machen. Angesichts der immer wieder betonten Heterogenität des Jahrgangs wagt es kein Händler, in frühzeitige Jubelarien wie bei 2009 oder 2010 auszubrechen - auch hier kommt es auf die Bewertung der Profis an.
Und die Chateaux? Das Gefühl, dass die Preise runter müssen, ist wohl da. Aber wieviel? 10% oder 20% gegenüber 2010, also nur symbolisch, oder zurück auf das Niveau von 2008, also richtig? - Da wartet man auch erst mal auf die Meinung von Parker & Co.. Diejenigen, die sehr hoch bewertet werden (und das werden auch dieses Jahr wieder einige sein), werden mit ihren Preisen nur sehr mäßig herunter kommen wollen. Ich vermute, dass kein wirklich relevantes Chateau aufmachen wird, bevor Parker seine Noten veröffentlicht hat (der 2008er-Schock sitzt immer noch in den Knochen).
2011 könnte so nicht nur zum Jahr des Sortiertisches werden, sondern auch zum Jahr der Kritiker.
Gruß
Ulli