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Ohne den Wein zu kennen; halbtrockener Rosé ist wahrscheinlich der klassische Start ins Weinleben (zumindest war es bei mir vor 35 Jahren so) und oft halt ein lässiger Umsatz- und Gewinnbringer.

Es sind schon ambitioniertere Güter gescheitert, weil die Kasse nicht stimmte

Dionisos hat geschrieben: ↑Do 27. Jun 2024, 21:27 Rose' halbtrocken 2023

Ralf Gundlach hat geschrieben: ↑Do 27. Jun 2024, 23:32 Warum deshalb ein ambitioniertes Weingut halbtrockenen Rose macht erschließt sich mir nicht.

...ich würde da auch von vornherein einen großen Bogen drum machen, aber die Geschmäcker sind halt verschieden. Ich unterstelle mal, daß die meisten Winzer zumindest einen Teil ihres Portfolios nicht in erster Linie für sich, sondern -natürlich- für die Kundschaft machen. Und wenn man Kunden hat, die gerne und regelmäßig Zuckerrosé trinken, wäre er doch blöd, wenn er diese Nische nicht bedienen würde, sofern's ins Gesamtkonzept der Produktion paßt. Zeichen setzen kann man auch mit anderen Weinen; wenn man seine Kundschaft durch die Bank erziehen wollte (wozu auch immer), würde man mit hoher Wahrscheinlichkeit scheitern...

Die Notiz von Dionisos über den 2023er WB hat mich veranlasst, die Homepage des Weinguts zu besuchen. Davon war ich ziemlich angetan: Säure- und RZ-Werte waren immer angegeben und von etlichen Weinen waren zwei oder gar mehr Jahrgänge im Angebot. Interessant dabei war, dass die für mich als quasi Killerkriterium benutzten RZ-Werte von Jahr zu Jahr recht unterschiedlich sind - ich interpretiere das mal so, dass diesbezüglich nicht viel „manipuliert” wird und sehe das sehr positiv.
Gestern Abend habe ich mal einen Probeschluck genommen und bin jetzt sehr gespannt auf das Mittagessen und wie er sich dabei präsentiert. Solo war schon mal nicht schlecht, auch wenn ich nicht alle von Dionisos genannten Aromen wiedergefunden habe.

Über den halbtrockenen Rosé habe ich ehrlich gesagt zunächst auch gestaunt, aber ich glaube, manches hier hochgelobte Weingut würde tatsächlich ohne Umsatzbringer unsere Gelüste nicht mehr befriedigen können.

Ergänzung: Zu einem nicht allzu würzkräftigen Essen empfand ich die Säure als deutlich zu schwach (laut Datenblatt 5,7 g/L bei 2,7 g/L RZ).

Gruß
Oswald

OsCor hat geschrieben: ↑Fr 28. Jun 2024, 11:10 Ergänzung: Zu einem nicht allzu würzkräftigen Essen empfand ich die Säure als deutlich zu schwach (laut Datenblatt 5,7 g/L bei 2,7 g/L RZ).

Hallo Oswald,
die Säure bei dem Weißburgunder ist zwar dezent, aber ich empfand sie als sehr harmonisch und passt gut zum Gesamtbild des Weins, der sich mit einem gewissen Understatement nicht in den Vordergrund drängt und damit ein perfekter Essensbegleiter für Fisch-, Krustentiere und helle Fleischgerichte ist. Ich hatte ihn neulich zum Abendessen als Begleiter zu mediterranem Grillgemüse und gefüllten Weinblättern. Das passte auch super.

Nochmal zum halbtrockenen Rosé:
Es stimmt schon... der Wein passt nicht so ganz in die ansonsten sehr hochwertige Weinkollektion des Hauses. Man sieht ja auch an meiner Bewertung, dass er etwas aus der Reihe tanzt. An sich kein schlechter Wein, aber Weinconaisseuren wird er sicherlich kein Lächeln abringen können, während normale Weinkonsumenten hier sicherlich eher angesprochen werden. Ansonsten kommt es hier wesentlich auf den Anlass an, zu dem man einen solchen Wein trinkt bzw. anbietet. Ich könnte mir z.B. gut vorstellen, den Wein in einer Karaffe schön auf Eis gekühlt als Alternative zu Aperol Spritz oder Sarti Spritz auf einer Sommerparty anzubieten.

Dionisos hat geschrieben: ↑Fr 28. Jun 2024, 15:45 Ich könnte mir z.B. gut vorstellen, den Wein in einer Karaffe schön auf Eis gekühlt als Alternative zu Aperol Spritz oder Sarti Spritz auf einer Sommerparty anzubieten.

...also den Teufel mit dem Beelzebub austreiben...

EThC hat geschrieben: ↑Fr 28. Jun 2024, 16:27

Dionisos hat geschrieben: ↑Fr 28. Jun 2024, 15:45 Ich könnte mir z.B. gut vorstellen, den Wein in einer Karaffe schön auf Eis gekühlt als Alternative zu Aperol Spritz oder Sarti Spritz auf einer Sommerparty anzubieten.

...also den Teufel mit dem Beelzebub austreiben...

... würde der Weinconnaisseur sagen...

Übrigens muß ich mich schuldig bekennen insbesondere Sarti Spritz nicht ganz abgeneigt zu sein.

Dionisos hat geschrieben: ↑Fr 28. Jun 2024, 16:53 Übrigens muß ich mich schuldig bekennen insbesondere Sarti Spritz nicht ganz abgeneigt zu sein.

...na ja, nur weil ich Banause damit nichts anfangen kann, mußt Du Dich nicht schuldig bekennen. Zumal ich dieses Sarti gar nicht kenne, hab neulich das erste mal dessen Existenz wahrgenommen, als ich nach Infos bzgl. des gleichnamigen Ortes auf dem Sithonia-Finger gesucht habe...

EThC hat geschrieben: ↑Fr 28. Jun 2024, 17:54 Zumal ich dieses Sarti gar nicht kenne, hab neulich das erste mal dessen Existenz wahrgenommen, als ich nach Infos bzgl. des gleichnamigen Ortes auf dem Sithonia-Finger gesucht habe...

Ich habe Sarti auch erst vor einem Jahr bei einem Italiener in München kennengelernt. Neben Lillet wohl aktuell der neueste Schrei bei den Trendgetränken. Irgendwo hatte ich mal gelesen das sollte wohl das Trendgetränk für den Sommer 2024 werden. Aber offenbar wird es dann doch Lillet.

Dionisos hat geschrieben:Aber offenbar wird es dann doch Lillet.

...hmmm, das steht zur Zeit pyramidenweise bei unserem Edegga rum, könnte also gut sein. Ich hatte schon vor bestimmt 7 oder 8 Jahren mal das zweifelhafte Vergnügen, dieses Zeuch probieren zu dürfen. Da ist ja Abbaroll noch endslecker im Vergleich...