Nur mal eine kurze Info zum Botryzideinsatz. Das Mittel (zugelassen) mit der kürzesten Wartezeit in D heisst Teldor. Wartezeit im Keltertraubenanbau 21 Tage. Auch in Erdbeeren zugelassen (für den Frischverkauf) Wartezeit 3 Tage.
Ich kann mir nicht vorstelen das irgendjemand Botryzide ohne Not einsetzt. Warum, ganz einfach, die Mittel sind mit abstand die Teuersten PSM! (man kann auch das häßliche Wort Pestizide benutzen)
Pestizidrückstände in GG, Smaragd & Co?
-
Rieke Riesling
- Beiträge: 41
- Registriert: Mo 31. Okt 2011, 21:29
- Gerald
- Administrator
- Beiträge: 7807
- Registriert: Do 24. Jun 2010, 08:45
- Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
- Wohnort: Wien
Re: Pestizidrückstände in GG, Smaragd & Co?
Das glaube ich gerne. Nur wenn jemand einen Wein der genannten Stile herstellen - mit Chance auf viele Punkte in den "konventionellen"Ich kann mir nicht vorstelen das irgendjemand Botryzide ohne Not einsetzt. Warum, ganz einfach, die Mittel sind mit abstand die Teuersten PSM!
Grüße,
Gerald
- Markus Vahlefeld
- Beiträge: 1689
- Registriert: Do 4. Nov 2010, 10:43
Re: Pestizidrückstände in GG, Smaragd & Co?
Hallo Rieke Riesling,
da widerspreche ich deutlich. Vor allem die Spitzenwinzer setzen Botrytizide zuhauf ein, weil dann diese schmelzige Vollreife mit schöner Frische gepaart ist. Zumindest hier in Rheinhessen und der Pfalz. Dass das Zeug so teuer ist, bedeutet ja nur, dass derartige Weine dann hohe Preise erzielen müssen. Wie gesagt: Botrytizide sind ein Spitzenphänomen, kein Massenphänomen.
Mir ist es eigentlich gleichgültig, ob derartige Weine für mich als Konsumenten dann noch Rückstände aufweisen. Ich glaube es nicht. Das ist für mich aber nicht ausschlaggebend. Mir missfallen 2 Dinge daran: zum einen die Lüge - keiner dieser Winzer würde den Einsatz je zugeben. Und zum anderen wird dadurch ein Riesling-Typus weiter tradiert, der aus Zeiten der Klimakälte vielleicht natürlich möglich war, heute aber nur noch unter heftigem Chemieeinsatz möglich ist. Es ist der Riesling-Typus der knackigen Säure im Verbund mit hoher Reife. Das mag an Mosel und Nahe noch gehen. An den Rheineinfluss-Gebieten - Rheingau, Rheinhessen, Pfalz - ganz sicher nicht. Nur ist es so, dass dieser Riesling-Typus von vielen vielen Weinkritikern als typisch deutsch und gottgegeben angesehen wird. Wenige von denen reflektieren die Klimaerwärmung und die damit einhergehende Veränderung des Weintypus.
Oder warum wurde in einem so vermeintlichen Spitzenjahr wie 2011 auf einmal die Aufsäuerung erlaubt? Weil eine virile Säure so typisch deutsch ist? Scheinbar eben nicht...
da widerspreche ich deutlich. Vor allem die Spitzenwinzer setzen Botrytizide zuhauf ein, weil dann diese schmelzige Vollreife mit schöner Frische gepaart ist. Zumindest hier in Rheinhessen und der Pfalz. Dass das Zeug so teuer ist, bedeutet ja nur, dass derartige Weine dann hohe Preise erzielen müssen. Wie gesagt: Botrytizide sind ein Spitzenphänomen, kein Massenphänomen.
Mir ist es eigentlich gleichgültig, ob derartige Weine für mich als Konsumenten dann noch Rückstände aufweisen. Ich glaube es nicht. Das ist für mich aber nicht ausschlaggebend. Mir missfallen 2 Dinge daran: zum einen die Lüge - keiner dieser Winzer würde den Einsatz je zugeben. Und zum anderen wird dadurch ein Riesling-Typus weiter tradiert, der aus Zeiten der Klimakälte vielleicht natürlich möglich war, heute aber nur noch unter heftigem Chemieeinsatz möglich ist. Es ist der Riesling-Typus der knackigen Säure im Verbund mit hoher Reife. Das mag an Mosel und Nahe noch gehen. An den Rheineinfluss-Gebieten - Rheingau, Rheinhessen, Pfalz - ganz sicher nicht. Nur ist es so, dass dieser Riesling-Typus von vielen vielen Weinkritikern als typisch deutsch und gottgegeben angesehen wird. Wenige von denen reflektieren die Klimaerwärmung und die damit einhergehende Veränderung des Weintypus.
Oder warum wurde in einem so vermeintlichen Spitzenjahr wie 2011 auf einmal die Aufsäuerung erlaubt? Weil eine virile Säure so typisch deutsch ist? Scheinbar eben nicht...
- Gerald
- Administrator
- Beiträge: 7807
- Registriert: Do 24. Jun 2010, 08:45
- Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
- Wohnort: Wien
Re: Pestizidrückstände in GG, Smaragd & Co?
Eine Frage dazu drängt sich mir geradezu auf: wie sieht der weitere Weg der Botrydizide auf den Trauben aus?
Sie müssen ja gut auf den Trauben haften, damit sie nicht beim ersten Regen abgewaschen werden (eine weitere Behandlung danach ist ja nicht mehr zulässig). Damit wird sich unser Präparat wohl noch (zumindest teilweise) auf den Trauben zum Zeitpunkt der Ernte befinden, mitgepresst werden und wohl auch in den Most gelangen.
Dort könnte es sich entweder zusammen mit Trubstoffen oder den abgestorbenen Hefezellen absetzen oder im fertigen Wein verbleiben. Oder es wird von der Hefe bzw. anderen Mikroorganismen (teilweise) abgebaut.
Wenn wir uns das genannte Teldor (Fenhexamid, siehe http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/ ... vscml.html) ansehen: ich glaube nicht, dass der aromatische Ring mit den beiden Chloratomen so leicht abgebaut wird, zumindest das wird wohl im Wein verbleiben. Wenn man aber analytisch nur nach dem Fenhexamid sucht, wird man es nicht finden, da ja chemisch inzwischen verändert.
Und noch ein Gedanke: der Grenzwert für Fenhexamid liegt bei 5 mg/kg Trauben (siehe http://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/w ... ventionell). Wenn man davon ausgeht, dass das Präparat laut Anwendungsvorschrift des Herstellers Bayer in 0,125% Suspension angewendet wird und - sagen wir - 10 ml der Suspension pro kg Trauben haften bleiben, dann ist es noch gesetzeskonform, wenn ungefähr die Hälfte der aufgebrachten Menge sich zum Zeitpunkt der Ernte noch auf den Trauben befindet.
Ich würde also mal vermuten, dass bei Anwendung dieses Fungizids Rückstände im Wein also nahezu unvermeidlich sind, die Grenzwerte sind nur so hoch, dass das offenbar niemand stört? Auch wenn die Substanz selbst mehr oder weniger harmlos für Menschen sein mag, stellt sich immer doch die Frage von Wechselwirkungen mit anderen Substanzen, die man wegen der vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten nur sehr schwer erforschen kann ...
Grüße,
Gerald
Sie müssen ja gut auf den Trauben haften, damit sie nicht beim ersten Regen abgewaschen werden (eine weitere Behandlung danach ist ja nicht mehr zulässig). Damit wird sich unser Präparat wohl noch (zumindest teilweise) auf den Trauben zum Zeitpunkt der Ernte befinden, mitgepresst werden und wohl auch in den Most gelangen.
Dort könnte es sich entweder zusammen mit Trubstoffen oder den abgestorbenen Hefezellen absetzen oder im fertigen Wein verbleiben. Oder es wird von der Hefe bzw. anderen Mikroorganismen (teilweise) abgebaut.
Wenn wir uns das genannte Teldor (Fenhexamid, siehe http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/ ... vscml.html) ansehen: ich glaube nicht, dass der aromatische Ring mit den beiden Chloratomen so leicht abgebaut wird, zumindest das wird wohl im Wein verbleiben. Wenn man aber analytisch nur nach dem Fenhexamid sucht, wird man es nicht finden, da ja chemisch inzwischen verändert.
Und noch ein Gedanke: der Grenzwert für Fenhexamid liegt bei 5 mg/kg Trauben (siehe http://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/w ... ventionell). Wenn man davon ausgeht, dass das Präparat laut Anwendungsvorschrift des Herstellers Bayer in 0,125% Suspension angewendet wird und - sagen wir - 10 ml der Suspension pro kg Trauben haften bleiben, dann ist es noch gesetzeskonform, wenn ungefähr die Hälfte der aufgebrachten Menge sich zum Zeitpunkt der Ernte noch auf den Trauben befindet.
Ich würde also mal vermuten, dass bei Anwendung dieses Fungizids Rückstände im Wein also nahezu unvermeidlich sind, die Grenzwerte sind nur so hoch, dass das offenbar niemand stört? Auch wenn die Substanz selbst mehr oder weniger harmlos für Menschen sein mag, stellt sich immer doch die Frage von Wechselwirkungen mit anderen Substanzen, die man wegen der vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten nur sehr schwer erforschen kann ...
Grüße,
Gerald
-
Rieke Riesling
- Beiträge: 41
- Registriert: Mo 31. Okt 2011, 21:29
Re: Pestizidrückstände in GG, Smaragd & Co?
Hallo Gerald,
mit Sicherheit sind noch Rückstände des Botryzid bei der Ernte vorhanden. Tja nur wieviel??? Ich kenne es aus der Weinbereitung das hier die Gärung wie eine zusatzliche Reinigung wirkt und dadurch der Pestizidgehalt stark sinkt. Zahlen oder Analysen dazu habe ich nicht. Ich glaube vor einiger Zeit mal gelesen zu haben, dass man mit der heutigen Analysetechnik auch noch die ersten PSM-Spritzungen vom Mai nachweisen kann. Grenzwerte hin oder her letzlich ist das alles Kaffeesatzleserei. Da sollte dann konsequent jeder für sich entscheiden ob er das Risiko (so es denn eines ist) eingehen möchte Weine mit Restbotryziden zu trinken. Da hat Markus ja eine klare ansage gemacht.
Übrigens wenn es not tut setzte ich Botryzide ein. Ich denke bei uns im Osten nur an das Jahr 2007, nur Regen im September. Viel wichtiger ist aber das Laubmanegment, eine lockere gut durchlüftete Laubwand bringt mehr als jedes Botryzid.
Fragt doch einfach bei den Erzeugern nach, es dürfte doch keiner Probleme damit haben dieses zuzugeben, wenn er gesetzlich zugelassenes macht. Wer hier flunkert, der macht dann auch noch ganz andere Sachen.
mit Sicherheit sind noch Rückstände des Botryzid bei der Ernte vorhanden. Tja nur wieviel??? Ich kenne es aus der Weinbereitung das hier die Gärung wie eine zusatzliche Reinigung wirkt und dadurch der Pestizidgehalt stark sinkt. Zahlen oder Analysen dazu habe ich nicht. Ich glaube vor einiger Zeit mal gelesen zu haben, dass man mit der heutigen Analysetechnik auch noch die ersten PSM-Spritzungen vom Mai nachweisen kann. Grenzwerte hin oder her letzlich ist das alles Kaffeesatzleserei. Da sollte dann konsequent jeder für sich entscheiden ob er das Risiko (so es denn eines ist) eingehen möchte Weine mit Restbotryziden zu trinken. Da hat Markus ja eine klare ansage gemacht.
Übrigens wenn es not tut setzte ich Botryzide ein. Ich denke bei uns im Osten nur an das Jahr 2007, nur Regen im September. Viel wichtiger ist aber das Laubmanegment, eine lockere gut durchlüftete Laubwand bringt mehr als jedes Botryzid.
Fragt doch einfach bei den Erzeugern nach, es dürfte doch keiner Probleme damit haben dieses zuzugeben, wenn er gesetzlich zugelassenes macht. Wer hier flunkert, der macht dann auch noch ganz andere Sachen.
- Gerald
- Administrator
- Beiträge: 7807
- Registriert: Do 24. Jun 2010, 08:45
- Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
- Wohnort: Wien
Re: Pestizidrückstände in GG, Smaragd & Co?
In diesem Artikel (Volltext leider kostenpflichtig, aber das Wichtigste steht ohnehin im Abstract)
http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1 ... 71#preview
finden sich schon recht interessante Antworten. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, bleibt zum Erntezeitpunkt ungefähr ein Drittel der aufbrachten Menge über, im Wein findet sich dann davon wieder etwa die Hälfte. Die Substanz wird während der Gärung nicht abgebaut bzw. metabolisiert.
Also sind Rückstände im Wein quasi garantiert, bei sachgemäßer Spritzung bleiben sie aber unter den gesetzlichen Grenzwerten. Der Gedanke gefällt mir aber trotzdem nicht so richtig.
Da wird über aromafreisetzende Hefen, Mostkonzentration, SCC und Ähnliches gelästert, aber - offenbar unvermeidbare - Pestizidrückstände im Wein scheinen kein großes Thema unter Weinfreunden zu sein. Irgendwie fehlt mir ein bisschen das Verständnis
Grüße,
Gerald
http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1 ... 71#preview
finden sich schon recht interessante Antworten. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, bleibt zum Erntezeitpunkt ungefähr ein Drittel der aufbrachten Menge über, im Wein findet sich dann davon wieder etwa die Hälfte. Die Substanz wird während der Gärung nicht abgebaut bzw. metabolisiert.
Also sind Rückstände im Wein quasi garantiert, bei sachgemäßer Spritzung bleiben sie aber unter den gesetzlichen Grenzwerten. Der Gedanke gefällt mir aber trotzdem nicht so richtig.
Da wird über aromafreisetzende Hefen, Mostkonzentration, SCC und Ähnliches gelästert, aber - offenbar unvermeidbare - Pestizidrückstände im Wein scheinen kein großes Thema unter Weinfreunden zu sein. Irgendwie fehlt mir ein bisschen das Verständnis
Grüße,
Gerald
Re: Pestizidrückstände in GG, Smaragd & Co?
Hallo Markus,Markus Vahlefeld hat geschrieben:[...]die Spitzenwinzer setzen Botrytizide zuhauf ein, weil dann diese schmelzige Vollreife mit schöner Frische gepaart ist.
[...]
[Es] wird dadurch ein Riesling-Typus weiter tradiert, der aus Zeiten der Klimakälte vielleicht natürlich möglich war, heute aber nur noch unter heftigem Chemieeinsatz möglich ist. Es ist der Riesling-Typus der knackigen Säure im Verbund mit hoher Reife.
das mit dem Tradieren sehe ich doch etwas anders. Zumindest einige Winzer erzeugen heute im GG-Bereich Weine, die es im Hinblick auf ihre enorme Konzentration und gleichzeitige Frische und Klarheit so vor gut 10 oder 15 Jahren noch nicht gegeben hat, oder zumindest nur sehr selten. Die trockenen Spätlesen waren fast durchweg leichter, die gelegentlich produzierten trocken Auslesen im Charakter schwerfälliger und häufig deutlich von Botytis gezeichnet.
Ich würde deshalb eher sagen, dass hier durch Extrapolation aus der Tradition heraus ein neuer Weinstil geschaffen wurde, zu dessen Erzeugung man in vielen Jahren Botrytizide benötigt. Das role model hierfür ist ganz klar in der Wachau zu suchen, wo es derartige Weine schon gute 10 Jahre vorher gab - erzeugt mit den gleichen Methoden.
Genau. Wer für die Flasche Wein zwischen 30 und 60 Euro kassiert, dürfte keine Probleme haben, seinen Reben nur das Beste zu gönnenDass das Zeug so teuer ist, bedeutet ja nur, dass derartige Weine dann hohe Preise erzielen müssen. Wie gesagt: Botrytizide sind ein Spitzenphänomen, kein Massenphänomen.
Ich glaube es doch - aus den von Gerald angegebenen Gründen. Ob durch die Rückstände für den Konsumenten eine Gefahr ausgeht, ist eine andere Frage.Mir ist es eigentlich gleichgültig, ob derartige Weine für mich als Konsumenten dann noch Rückstände aufweisen. Ich glaube es nicht.
Gruß
Ulli
- Gerald
- Administrator
- Beiträge: 7807
- Registriert: Do 24. Jun 2010, 08:45
- Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
- Wohnort: Wien
Re: Pestizidrückstände in GG, Smaragd & Co?
Irgendwie finde ich das Ganze schon ziemlich beunruhigend. Bisher hätte ich - naiverweise
- angenommen, dass bei sachgemäßer Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sich eigentlich keine nennenswerten Rückstände im Wein wiederfinden sollten und die diversen Meldungen in der Presse Einzelfälle waren, verursacht durch schlampige Arbeit.
Aber zumindest bei unseren Botrytiziden scheinen erhebliche Rückstände (z.B. die genannten 15% der aufgebrachten Menge im Artikel) der Normalfall bei sachgerechter Anwendung zu sein, bei Schlamperei wahrscheinlich noch deutlich höher. Dazu soll man ja die Produkte - laut Anwendungshinweisen - zur Verhinderung von Resistenzen nicht alleine anwenden, sondern abwechselnd. Welche Wechselwirkungen die verschiedenen Pestizide dann im Körper haben, wird vermutlich - analog zu den Wechselwirkungen von Medikamenten - nicht wirklich erforscht sein
Also im Moment ist mir der Appetit auf Smaragd & Co gründlich vergangen. Aber vielleicht kann ja jemand meine Befürchtungen entkräften?
Grüße,
Gerald
Aber zumindest bei unseren Botrytiziden scheinen erhebliche Rückstände (z.B. die genannten 15% der aufgebrachten Menge im Artikel) der Normalfall bei sachgerechter Anwendung zu sein, bei Schlamperei wahrscheinlich noch deutlich höher. Dazu soll man ja die Produkte - laut Anwendungshinweisen - zur Verhinderung von Resistenzen nicht alleine anwenden, sondern abwechselnd. Welche Wechselwirkungen die verschiedenen Pestizide dann im Körper haben, wird vermutlich - analog zu den Wechselwirkungen von Medikamenten - nicht wirklich erforscht sein
Also im Moment ist mir der Appetit auf Smaragd & Co gründlich vergangen. Aber vielleicht kann ja jemand meine Befürchtungen entkräften?
Grüße,
Gerald
-
Rieke Riesling
- Beiträge: 41
- Registriert: Mo 31. Okt 2011, 21:29
Re: Pestizidrückstände in GG, Smaragd & Co?
Hallo Gerald,
glaubst du eigentlich das es bei Spritzungen mit Kupferoxid anders ist? Auch im Konventionellen Weinbau wird immer noch Kupferoxid zur Abschlusspritzung gern eingesetzt.
grüße Matthias
glaubst du eigentlich das es bei Spritzungen mit Kupferoxid anders ist? Auch im Konventionellen Weinbau wird immer noch Kupferoxid zur Abschlusspritzung gern eingesetzt.
grüße Matthias
- Gerald
- Administrator
- Beiträge: 7807
- Registriert: Do 24. Jun 2010, 08:45
- Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
- Wohnort: Wien
Re: Pestizidrückstände in GG, Smaragd & Co?
Hallo Matthias,
ich nehme an, du meinst Kupferoxychlorid, oder? Kupferoxid selbst ist ein unlösliches Pulver und wird wahrscheinlich nicht viel Effekt haben.
Bei Kupfer ist nur der Unterschied, dass die Toxikologie wohl viel klarer ist. Kupfer ist ja sogar ein lebensnotwendiges Spurenelement und auch in anderen Lebensmitteln ganz normal enthalten. Wie das aber mit Organochlorpestiziden aussieht (z.B. das erwähnte Teldor) und wie die Wechselwirkungen mit anderen organischen Pestiziden sind, keine Ahnung.
Abgesehen davon wird Kupfer als Schwermetall sogar an die Hefe bzw. Trubstoffe gebunden sein und daher kaum in größeren Mengen im Wein überbleiben.
Meine Vorbehalte gegenüber Kupfer im biologischen/biodynamischen Weinbau beziehen sich viel mehr auf die ökologische Wirkung, da es sich ja im Boden anreichert und zumindest manche Bodenlebewesen schädigt, siehe auch http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3752.pdf
Grüße,
Gerald
ich nehme an, du meinst Kupferoxychlorid, oder? Kupferoxid selbst ist ein unlösliches Pulver und wird wahrscheinlich nicht viel Effekt haben.
Bei Kupfer ist nur der Unterschied, dass die Toxikologie wohl viel klarer ist. Kupfer ist ja sogar ein lebensnotwendiges Spurenelement und auch in anderen Lebensmitteln ganz normal enthalten. Wie das aber mit Organochlorpestiziden aussieht (z.B. das erwähnte Teldor) und wie die Wechselwirkungen mit anderen organischen Pestiziden sind, keine Ahnung.
Abgesehen davon wird Kupfer als Schwermetall sogar an die Hefe bzw. Trubstoffe gebunden sein und daher kaum in größeren Mengen im Wein überbleiben.
Meine Vorbehalte gegenüber Kupfer im biologischen/biodynamischen Weinbau beziehen sich viel mehr auf die ökologische Wirkung, da es sich ja im Boden anreichert und zumindest manche Bodenlebewesen schädigt, siehe auch http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3752.pdf
Grüße,
Gerald