sehr schönes und nachvollziehbares Statement, Kompliment!
ich denke, dass viele an sich unangenehme Aromen (sogar bis zu Fäkalnoten!) in minimaler Konzentration einem Wein Komplexität und Spannung geben. Dazu scheint es so zu sein, dass "Weinkenner" (was auch immer man darunter versteht) solche Weine mehr honorieren als gelegentliche Konsumenten. Vielleicht möchte der eine oder andere besondere Kennerschaft dadurch beweisen, dass er Weine trinkt, bei denen diese Aromen so stark dominieren, dass man sie üblicherweise als fehlerhaft bezeichnen würde? Und wenn eine Nachfrage besteht, werden die Winzer diese zu erfüllen versuchen.Ich habe Verständnis, wenn Leute sich an Weinfehlern ergötzen, aber müssen Winzer diese absichtlich einbauen?
nun, mein 2011er "Hauswein" (aus Hybridreben) hat sich ohne jegliches Zutun von selbst in wenigen Wochen komplett geklärt. Vielleicht ist das so wie beim "naturtrüben Apfelsaft", dass man spezielle Maßnahmen ergreifen muss, damit die Trübung stabil erhalten bleibtJahrhunderte lang ist es Winzern immer wieder gelungen, ohne Filter blanke („funkelnde“) Weine zu keltern.

Grüße,
Gerald