Re: Bordeaux 1961 - ein unvergesslicher Abend
Verfasst: So 20. Nov 2011, 17:28
Hallo zusammen,
Wolfgang hat die denkwürdig des Abends schon so perfekt beschrieben, dass dem nichts mehr zuzufügen ist.
Da ich es heute endlich einmal geschafft habe meine Verkostungsnotizen abzutippen, möchte ich diese hier noch ergänzend hinzufügen!
Es wird immer ein unvergessslicher Abend bleiben....
Lynch Bages 1982
Tolle offene Nase die mit dezenter Eukalyptusnote, Zeder, gerösteten roten Früchten. Reif auf den Punkt, mit Kirschrotem Kern und deutlichen Ziegelrot zum Rand hin. Am Gaumen immer noch ziemlich tanninbetont aber auch mit sexy süßen Anklängen von reifen roten Früchten. Fein und druckvoll mit tollem Trinkfluss. Hat noch Reserven und zeigt sich aktuell sehr schön. Langer druckvoller Abgang mit feinem aber noch leicht tanninbetontem Finish. Gefällt mir ausgesprochen gut! -94/100-
Beychevelle 1961
Süße Nase, die neben einer feinen Johannisbeernote deutliche Noten von Leder und Malz präsentiert und im gesamten bereits leicht gezehrt wirkt. Am Gaumen dann voll ausgereift und baut im Glas mit der Zeit zunehmend ab. Der Gaumen präsentiert sich ausgesprochen fein und elegant, ist aber auch hier von malzigen Noten geprägt. Langer Abgang der sich fein und nachhaltig den Weg Richtung Magen sucht. Diese Flasche hätte vor 5-10 Jahren sicherlich mit mehr Frische aufgetrumpft. So blieb es ein mehr als würdiger Einstieg in das Thema 1961 und bereitete uns gelungen auf das vor, was da noch kommen sollte! -90/100-
Leoville Las Cases 1961
Bereits beim Einschenken versprüht der Wein ein betöhrendes Aroma von feinem, reifen Bordeaux, welcher sich im Glas zu einem gebündeltem klassischen Bukett mit Zedernoten, Leder, Bleistift und süßen Beeren komprimiert. Die Farbe erscheint extrem jugendlich und würde blind gut und gerne als ein Wein aus den 80ern durchgehen. Der jugendliche Eindruck setzt sich am Gaumen fort und nimmt ihm dann etwas von diesem Charme den die Nase andeutete. Hier überwiegt noch immer massig Tannin welches den Genuss etwas schmälert, da der Wein dadurch einen durchaus kargen Charakter erhält. Hier dürfte noch einiges an Geduld gefordert sein. Dennoch zeigt sich der Wein mit feiner Süße und dezent malzigen Anklängen, die sich bis in das extrem lange, leider aber auch noch etwas zu tanninbetonte, Finale fortsetzen. Unglaublich wie jung dieser Flasche daherkommt. -93/100-
Lynche Bages 1961
Wow! Was eine intensive Nase! Reif, enorm sexy, mit leichtem CaliCabi Einschlag, frisches Spermint, geile Süße rote Früchte. Am Gaumen wahnsinnig rund und elegant, fein gewoben mit üppiger Fruchtigkeit und saftiger Komplexität, dennoch straff gewirkt und mit sensationeller Tiefe ausgestattet. Der Abgang zeigt sich rund, mit noch vielen Reserven und einem großartigem Abgang ausgestattet. Wirklich faszinierend und ein großes Weinerlebnis. -97/100-
Pichon Baron 1961 (R & U Abfüllung)
Eine tolle Flasche, wie alle an diesem Abend! Im Glas steht ein in der Farbe deutlich reifer Wein mit klarem Kirschrotem Kern und Ziegelbraunem Rand. In der Nase eröffnet sich ein Bukett von üppigen und süßen roten und dunklen Beeren, zu denen sich eine leichte, aber deutlich wahrnehmbare Minznote, sowie eine faszinierende Mandel und Marzipankomponente gesellt. Insgesamt sehr tiefgründig und spannend. Am Gaumen zeigt sich der Wein dann überraschend säurebetont. Ansonsten ist der Wein mit ordentlich Grip am Gaumen ausgestattet, zeigt hervorragende Substanz und auch noch feine Adstringenz. Im hervorragenden Abgang schlägt dann aber wieder die Säure für meinen Geschmack etwas zu deutlich durch. Der Wein entwickelt sich im Glas sehr schön und zeigt, dass der Niedergang dieses Weines noch einige Zeit in der Zukunft zu liegen scheint! -96/100-
Latour 1961
Undekantiert. Reife Farbe. In der Nase offenbart dieses Weinmonument zunächst eine deutliche Note von Aceton und am Gaumen könnte es im ersten Moment auch um einen reifen C9dP handeln. So würzig, so fein, so elegant, Kräuter, rote Früchte, betörende Süße, ein Komplexität ausstrahlend die ich in der Form nur sehr selten erleben durfte. Mit der Zeit entwickelt sich der Wein weg von den Kräuternoten, hin zu Anklängen von Leder, Zeder und einer immer deutlicher werdender und sich in den Vordergrund arbeitenden Walnussnote. Grandios! Dabei druckvoll, fein, unglaublich reichhaltig, komplex und tief, reintönig und doch so vielschichtig, langanhaltend. Atembraubend! Für mich eines der größten Weinerlebnisse die ich bislang teilen durfte! -100/100-
Margaux 1961
Nun hat es wohl jeder Wein schwer, sich nach dem phänomenalen Latour 1961 zu behaupten. Gerade dann, wenn es sich eher um ein leichtgewichtiges „Schwergewicht“ wie der 61er Chateau Margaux handelt. Die Nase offenbart sich expressiv duftig, vielschichtig, leichtfüßig und hochfein. Einfach zum daran versinken. Am Gaumen dann elegant und fein, aber nicht übermäßig komplex und dicht gewoben wie Baron oder Lynch Bages. Für die Nase muss man die 100 zücken, am Gaumen fehlt es dann schlicht an Druck, Struktur und Reichhaltigkeit und Konzentration. Dafür gibt es dann in dieser Flasche Eleganz und Feinheit im Übermaß. Insgesamt sehr hervorragend, aber nicht übermäßig groß. -93/100-
Haut Brion 1961
Der nächste Wein dieses Abends sollte ein weiteres legendäres Weinmonument sein. 61er Haut Brion! Ja mit fast noch jugendlich zu bezeichnender Farbe ausgestattet, entströmt dem Glas ein komplexer und tiefgründiger, einzigartiger Duft von Tabak, Zeder, Liebstöckel und Anklängen von grünem Tee. Faszinierendes Nasenbild. So fein! Am Gaumen zeigen sich Ecken und Kanten, nicht weichgespült, mit Charakter und Substanz und offenbart wie junggeblieben der Wein ist, welches Potenzial noch in ihm ruht! Hier paaren sich extreme Länge, Komplexität, Würzigkeit, Tiefgründigkeit mit einer hochfeinen roten Frucht zu einem sensationellen Gesamtergebnis was nachhaltig begeistert. Das Finish ist unendlich lang und nachhaltig und unterstreicht einmal mehr welche Größe dem Wein inne wohnt. Wenn sich das noch etwas grobe Tannin einmal gänzlich eingebunden hat, dürfte einen perfekten Note nichts im Wege stehen. -98+/100-
Latour-a-Pomerol 1961
Üppige, expressive, ganz leicht überreife Nase mit Noten von Marzipan, dunklen Beeren, reifen süßen Kirschen, einem Hauch Veillchen, vielleicht etwas Jasemin. Sensationell und eine Offenbarung und so einzigartig! Am Gaumen dann enorm druckvoll und fest Strukturiert, ohne dabei an Eleganz zu verlieren. Erinnert mich ein wenig an die großen Weine der Cote Rotie. Wirkt auf den Punkt reif, auch wenn das Tannin ganz dezent austrocknend ist und der Wein sicherlich noch ein paar Jahre reifen kann. Einfach einzigartig … großartig! -99/100-
Petrus 1961 (Base of Neck!)
Mind blowing! Wow, was für ein Nasenbild! Wildnoten, Weihrauch, leicht speckig, wie ein großer Syrah aus Hermitage, rauchige Anklänge, feine Süße, gepaart mit einer einzigartigen Komplexität, Tiefgründigkeit und Eleganz. Druckvoll vom Antrunk bis in das schier unendlich lange Finish. So speziell, so großartig, so feminin und doch so kernig, so elegant und doch so druckvoll. Perfekt! Denkwürdig! Einzigartig! Unvergesslich! -100/100-
Wolfgang hat die denkwürdig des Abends schon so perfekt beschrieben, dass dem nichts mehr zuzufügen ist.
Da ich es heute endlich einmal geschafft habe meine Verkostungsnotizen abzutippen, möchte ich diese hier noch ergänzend hinzufügen!
Es wird immer ein unvergessslicher Abend bleiben....
Lynch Bages 1982
Tolle offene Nase die mit dezenter Eukalyptusnote, Zeder, gerösteten roten Früchten. Reif auf den Punkt, mit Kirschrotem Kern und deutlichen Ziegelrot zum Rand hin. Am Gaumen immer noch ziemlich tanninbetont aber auch mit sexy süßen Anklängen von reifen roten Früchten. Fein und druckvoll mit tollem Trinkfluss. Hat noch Reserven und zeigt sich aktuell sehr schön. Langer druckvoller Abgang mit feinem aber noch leicht tanninbetontem Finish. Gefällt mir ausgesprochen gut! -94/100-
Beychevelle 1961
Süße Nase, die neben einer feinen Johannisbeernote deutliche Noten von Leder und Malz präsentiert und im gesamten bereits leicht gezehrt wirkt. Am Gaumen dann voll ausgereift und baut im Glas mit der Zeit zunehmend ab. Der Gaumen präsentiert sich ausgesprochen fein und elegant, ist aber auch hier von malzigen Noten geprägt. Langer Abgang der sich fein und nachhaltig den Weg Richtung Magen sucht. Diese Flasche hätte vor 5-10 Jahren sicherlich mit mehr Frische aufgetrumpft. So blieb es ein mehr als würdiger Einstieg in das Thema 1961 und bereitete uns gelungen auf das vor, was da noch kommen sollte! -90/100-
Leoville Las Cases 1961
Bereits beim Einschenken versprüht der Wein ein betöhrendes Aroma von feinem, reifen Bordeaux, welcher sich im Glas zu einem gebündeltem klassischen Bukett mit Zedernoten, Leder, Bleistift und süßen Beeren komprimiert. Die Farbe erscheint extrem jugendlich und würde blind gut und gerne als ein Wein aus den 80ern durchgehen. Der jugendliche Eindruck setzt sich am Gaumen fort und nimmt ihm dann etwas von diesem Charme den die Nase andeutete. Hier überwiegt noch immer massig Tannin welches den Genuss etwas schmälert, da der Wein dadurch einen durchaus kargen Charakter erhält. Hier dürfte noch einiges an Geduld gefordert sein. Dennoch zeigt sich der Wein mit feiner Süße und dezent malzigen Anklängen, die sich bis in das extrem lange, leider aber auch noch etwas zu tanninbetonte, Finale fortsetzen. Unglaublich wie jung dieser Flasche daherkommt. -93/100-
Lynche Bages 1961
Wow! Was eine intensive Nase! Reif, enorm sexy, mit leichtem CaliCabi Einschlag, frisches Spermint, geile Süße rote Früchte. Am Gaumen wahnsinnig rund und elegant, fein gewoben mit üppiger Fruchtigkeit und saftiger Komplexität, dennoch straff gewirkt und mit sensationeller Tiefe ausgestattet. Der Abgang zeigt sich rund, mit noch vielen Reserven und einem großartigem Abgang ausgestattet. Wirklich faszinierend und ein großes Weinerlebnis. -97/100-
Pichon Baron 1961 (R & U Abfüllung)
Eine tolle Flasche, wie alle an diesem Abend! Im Glas steht ein in der Farbe deutlich reifer Wein mit klarem Kirschrotem Kern und Ziegelbraunem Rand. In der Nase eröffnet sich ein Bukett von üppigen und süßen roten und dunklen Beeren, zu denen sich eine leichte, aber deutlich wahrnehmbare Minznote, sowie eine faszinierende Mandel und Marzipankomponente gesellt. Insgesamt sehr tiefgründig und spannend. Am Gaumen zeigt sich der Wein dann überraschend säurebetont. Ansonsten ist der Wein mit ordentlich Grip am Gaumen ausgestattet, zeigt hervorragende Substanz und auch noch feine Adstringenz. Im hervorragenden Abgang schlägt dann aber wieder die Säure für meinen Geschmack etwas zu deutlich durch. Der Wein entwickelt sich im Glas sehr schön und zeigt, dass der Niedergang dieses Weines noch einige Zeit in der Zukunft zu liegen scheint! -96/100-
Latour 1961
Undekantiert. Reife Farbe. In der Nase offenbart dieses Weinmonument zunächst eine deutliche Note von Aceton und am Gaumen könnte es im ersten Moment auch um einen reifen C9dP handeln. So würzig, so fein, so elegant, Kräuter, rote Früchte, betörende Süße, ein Komplexität ausstrahlend die ich in der Form nur sehr selten erleben durfte. Mit der Zeit entwickelt sich der Wein weg von den Kräuternoten, hin zu Anklängen von Leder, Zeder und einer immer deutlicher werdender und sich in den Vordergrund arbeitenden Walnussnote. Grandios! Dabei druckvoll, fein, unglaublich reichhaltig, komplex und tief, reintönig und doch so vielschichtig, langanhaltend. Atembraubend! Für mich eines der größten Weinerlebnisse die ich bislang teilen durfte! -100/100-
Margaux 1961
Nun hat es wohl jeder Wein schwer, sich nach dem phänomenalen Latour 1961 zu behaupten. Gerade dann, wenn es sich eher um ein leichtgewichtiges „Schwergewicht“ wie der 61er Chateau Margaux handelt. Die Nase offenbart sich expressiv duftig, vielschichtig, leichtfüßig und hochfein. Einfach zum daran versinken. Am Gaumen dann elegant und fein, aber nicht übermäßig komplex und dicht gewoben wie Baron oder Lynch Bages. Für die Nase muss man die 100 zücken, am Gaumen fehlt es dann schlicht an Druck, Struktur und Reichhaltigkeit und Konzentration. Dafür gibt es dann in dieser Flasche Eleganz und Feinheit im Übermaß. Insgesamt sehr hervorragend, aber nicht übermäßig groß. -93/100-
Haut Brion 1961
Der nächste Wein dieses Abends sollte ein weiteres legendäres Weinmonument sein. 61er Haut Brion! Ja mit fast noch jugendlich zu bezeichnender Farbe ausgestattet, entströmt dem Glas ein komplexer und tiefgründiger, einzigartiger Duft von Tabak, Zeder, Liebstöckel und Anklängen von grünem Tee. Faszinierendes Nasenbild. So fein! Am Gaumen zeigen sich Ecken und Kanten, nicht weichgespült, mit Charakter und Substanz und offenbart wie junggeblieben der Wein ist, welches Potenzial noch in ihm ruht! Hier paaren sich extreme Länge, Komplexität, Würzigkeit, Tiefgründigkeit mit einer hochfeinen roten Frucht zu einem sensationellen Gesamtergebnis was nachhaltig begeistert. Das Finish ist unendlich lang und nachhaltig und unterstreicht einmal mehr welche Größe dem Wein inne wohnt. Wenn sich das noch etwas grobe Tannin einmal gänzlich eingebunden hat, dürfte einen perfekten Note nichts im Wege stehen. -98+/100-
Latour-a-Pomerol 1961
Üppige, expressive, ganz leicht überreife Nase mit Noten von Marzipan, dunklen Beeren, reifen süßen Kirschen, einem Hauch Veillchen, vielleicht etwas Jasemin. Sensationell und eine Offenbarung und so einzigartig! Am Gaumen dann enorm druckvoll und fest Strukturiert, ohne dabei an Eleganz zu verlieren. Erinnert mich ein wenig an die großen Weine der Cote Rotie. Wirkt auf den Punkt reif, auch wenn das Tannin ganz dezent austrocknend ist und der Wein sicherlich noch ein paar Jahre reifen kann. Einfach einzigartig … großartig! -99/100-
Petrus 1961 (Base of Neck!)
Mind blowing! Wow, was für ein Nasenbild! Wildnoten, Weihrauch, leicht speckig, wie ein großer Syrah aus Hermitage, rauchige Anklänge, feine Süße, gepaart mit einer einzigartigen Komplexität, Tiefgründigkeit und Eleganz. Druckvoll vom Antrunk bis in das schier unendlich lange Finish. So speziell, so großartig, so feminin und doch so kernig, so elegant und doch so druckvoll. Perfekt! Denkwürdig! Einzigartig! Unvergesslich! -100/100-