Von Winning beklaut

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
weinfex
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Re: Von Winning beklaut

Beitrag von weinfex »

Gerald hat geschrieben: Ich vermute eher, dass man den Verlust absichtlich so hoch darstellt, um mehr mediale Aufmerksamkeit zu bekommen und darüber zumindest einen Teil des Schadens über Umwege zurückzugewinnen.

Grüße,
Gerald
Hallo Gerald,

in dieser Richtung gehen meine Gedanken auch, zumal
der Wein nur zu einem geringen Teil ab Hof verkauft wird,
der allergrösste Teil wird über den Handel vermarktet,
sodass "die Rechnung" wie sie hier dargestellt wird, überhaupt
nicht plausibel ist, da dessen Konditionen logischerweise deutlich
niedriger sind... ;)

Was die Legimitation angeht, sehe ich es aber "etwas anders"...
Grüsse weinfex
C9dP
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Re: Von Winning beklaut

Beitrag von C9dP »

Stimmt schon nachdenklich, wie Opfer zu kalkulierenden Tätern werden. :shock: :(

Mir tut es leid um die viele investierte Zeit und Arbeit. Demjenigen, der ihn beklaut hat wünsche ich auf jeden Fall, dass sein Laden den Bach runter geht. Eine wirtschaftliche Schieflage gibt einem nicht das Recht, sich am Eigentum anderer zu bedienen. Auch wenn das manche Vorstände von Groß- und Investmentbanken anders sehen mögen.
Viele Grüße

Aloys
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Birte
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Re: Von Winning beklaut

Beitrag von Birte »

Stimmt schon nachdenklich, wie Opfer zu kalkulierenden Tätern werden. :shock: :(
Das bringt es auf den Punkt und verhindert vielleicht, dass noch irgendein feinneurotischer Theoretiker auf die Idee kommt, der Winzer hätte sich selbst beklaut, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. ;)
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susa
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Re: Von Winning beklaut

Beitrag von susa »

Ich glaube, die Erklärung ist noch einfacher. Es wird wohl der Umsatzverlust gemeint sein und nicht der entgangene Gewinn. 2.500 x 40 ist nun mal 100.000 . ;)
Und die Zahl ist ein schlecht recherchiertes Pressekonstrukt, davon bin ich überzeugt.

Die "Verschwörungstheorien" schockieren mich auch, gerade von Winning hat so etwas nicht nötig.

Lieben Gruß
susa
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Gerald
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Re: Von Winning beklaut

Beitrag von Gerald »

Es wird wohl der Umsatzverlust gemeint sein und nicht der entgangene Gewinn. 2.500 x 40 ist nun mal 100.000
Auch das kann wohl nicht stimmen. Denn aus 2500 kg Trauben kann man nicht so einfach 2500 Liter Wein produzieren (einmal angenommen, dass man den Most nicht mit Wasser verdünnt ;) ).

Außerdem würde das nicht einmal bei 2500 Liter Wein stimmen, denn - wie Andreas ja schon erwähnt hat - wird ein wesentlicher Teil der Produktion über den Handel vertrieben. Und da werden wohl deutlich geringere Preise zur Anwendung kommen (die man nicht einmal in der fantasievollsten Buchhaltung mit dem Ab-Hof-Preis ansetzen kann).

Ich kann aber nachvollziehen, dass man bei einem solchen Fall im Zweifel in der Öffentlichkeit eher einen höheren als geringeren Schaden nennen wird, vermutlich würde jeder von uns dasselbe tun ...

Grüße,
Gerald
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susa
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Re: Von Winning beklaut

Beitrag von susa »

Ich glaube die Sache ist so einfach. Der Reporter hat mal was von 1 kg Trauben gibt 1 Flasche Wein und hört was von einem Verkaufswert von 40 Euro pro Flasche und dann ist für ihn die Sache klar. Solche Rechnungen, die vorne und hinten nicht stimmen, lese ich jeden Tag.

Lg s
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Gerald
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Re: Von Winning beklaut

Beitrag von Gerald »

Der genannte Verkaufswert pro Flasche war "über 30 Euro", also > 40 Euro pro Liter.

Aber dass Leute, die mit Mathematik auf Kriegsfuß stehen, bevorzugt den Beruf des Journalisten ergreifen, hat schon ein Lehrer am Gymnasium bei jeder Gegenheit von sich gegeben :D

Grüße,
Gerald
Weinschlumpf
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Re: Von Winning beklaut

Beitrag von Weinschlumpf »

Die "Verschwörungstheorien" hier finde ich ebenfalls sehr befremdlich, um es mal höflich zu formulieren :roll: .
Zwei relevante Punkte die in den verschiedensten Rechnungen überhaupt nicht bedacht sind.
1. In den Pinot I kommen nicht nur Trauben aus der Lage Herrgottsacker (wenngleich dies die ältesten Reben sind) sondern auch aus der Lage Reiterpfad (bessere Lage, jüngere Anlage). Daher sollten mehr als die gestohlenen 2500kg in den Pinot I wandern. Dass aus den restlichen Trauben, also die aus dem Reiterpfad, ein Pinot I erzeugt wird, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Daher können auch diese Trauben nicht den Umsatz erbringen, die sie beim Pinot I erbracht hätten.

Und: 2. Der Preis für den Pinot I sollte wohl in diesem Jahr deutlich nach oben gehen, gemunkelt wurde von Preisen zwischen 40 und 50 € die Flasche. Und jetzt bitte keine unnötige Diskussion ob ein Preis in dieser Höhe gerechtfertigt gewesen wäre..das wäre doch wirklich zu viel Spekulatius an dieser Stelle ;)

Viele Grüße

Nikolai
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Markus Vahlefeld
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Re: Von Winning beklaut

Beitrag von Markus Vahlefeld »

Jungs und Mädels,

wir trüben alle im Fischen und keiner weiss was genaues... bei einigen Unterstellungen und kritischen Kommentaren scheint für mich eine gehörige Portion Besserwisserei im Spiel zu sein. Lassen wir doch den Artikel einfach so stehen und einigen uns darauf, dass dem Weingut E R H E B L I C H E R Schaden entstanden ist. Und das in einem Jahr, das wieder mal nicht zu den einfachen zählen wird. Neben dem Umsatz ist jeder Wein (vor allem die Spitzenmodelle) eine goldene Visitenkarte und ein Imagemultiplikator. Um mit einer grossen Kreditkartenfirma zu kommen: manche Dinge kann man kaufen. Alles andere ist unbezahlbar.
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Gerald
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Re: Von Winning beklaut

Beitrag von Gerald »

Die Kritik an den "Verschwörungstheorien" verstehe ich ja nicht ganz, denn niemand hat doch auch nur im Entferntesten angedeutet, dass der Winzer damit etwas zu tun hätte. Eine "Verschwörung" kann nur zwischen dem Dieb und denjenigen stattgefunden haben, die den Vollernter zur Verfügung gestellt haben (so ein Ding hat ja meines Wissens nicht jeder Winzer in der Garage stehen, oder?).

Ich vermute nur, dass die genannte Schadenshöhe etwas übertrieben ist bzw. das höchste von vielen möglichen Szenarien darstellt. Aber - wie schon geschrieben - würden es die meisten von uns genauso machen.

Ganz abgesehen von dieser Diskussion: gibt es inzwischen schon Hinweise auf den Täter? Wenn das mit den Reifenspuren tatsächlich stimmt, müsste dieser ja sehr leicht zu finden sein ...

Grüße,
Gerald
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