Hallo zusammen,
vielen Dank für die vielen Diskussionsbeiträge. Ich mag ja den Begriff "Terroir"

, aber das ist Geschmackssache. "Spätburgunder und Herkunft" hätte es als Threadtitel natürlich auch getan, ich wollte mich aber etwas von einer nüchternen Betrachtungsweise lösen. Ich glaube auch, dass der Threadtitel schon richtig verstanden wurde. Das zeigen die in der Sache fundierten Beiträge.
Ich sehe es ähnlich wie die Mehrheitsmeinung hier, dass es bis zu einer die Herkunft betonenden Spätburgunder-Tradition bei uns noch ein paar Entwicklungsschritten bedarf, sofern das Herkunftsprinzip (vergleichbar mit dem Riesling) überhaupt gewollt ist. Nicht zuletzt benennen viele Spätburgunder-Erzeuger ihre Spitzen-Spätburgunder ja nicht mit der Lage oder stellen jedenfalls die Lage nicht in den Vordergrund ("Spätburgunder Reserve" und "Pinot Noir" von Becker, wobei das auch weinrechtliche Gründe haben kann, die Philippi-Spätburgunder, "SJ" von Johner, "SD" von Duijn, "Caroline" von Diel, "Selection A" von Franz Keller, "Pinot Noir Reserve" von Holger Koch, die Pinot Noirs von Seeger, um nur einige zu nennen).
Das
Potenzial für eine jedenfalls ansatzweise ähnliche lagenzentrierte Kultur wie im Burgund ist m.E. aber schon da. Alleine die bereits genannten verschiedenen Bodentypen (z.B. Muschelkalk, Schiefer, Vulkangestein) laden m.E. geradezu zu einer noch stärkeren Herkunftsbetonung ein, allerdings natürlich nur, wenn dies auch in den Vordergrund gestellt wird. Dazu braucht es zum einen mehrere qualitätsfanatische Erzeuger in ein und derselben Lage und zum anderen Erzeuger mit Parzellen in mehreren Lagen. So lässt sich m.E. besser eine Vergleichbarkeit auf der Mikroebene herstellen.
Was wären denn eurer Meinung nach die potenziellen
Grand Crus für Spätburgunder in Deutschland?