octopussy hat geschrieben:Ich trinke zwar nur selten weißen Bordeaux und habe auch nur wenige im Keller, aber mit den Weinen aus dem "besseren Register" habe ich auch des öfteren eher zwiespältige Erfahrungen gemacht: Smith Haut Lafitte, Pape Clement, selbst Domaine de Chevalier. Da ist mir teilweise zu viel Holz im Spiel und zu viel Wucht. Eine Nummer drunter (z.B. Clos Floridène, Doisy Daëne sec, Carbonnieux, De Fieuzal, Olivier) habe ich mehr Freude, nicht nur preislich.
Stephan,
es kommt halt drauf an, was man will: mag man die Weine auf der Frucht trinken, ist man mit den von Dir genannten Kandidaten wie Clos Floridène und Doisy Daene sec tatsächlich am besten bedient, hier stimmt dann auch das PLV.
Weine wie Domaine de Chevalier blanc oder der leider in völlig absurde Preisbereiche entschwebte La Mission Haut Brion blanc (früher Laville Haut Brion) werden hingegen erst richtig gut, wenn sie voll gereift sind, und das kann je nach Jahrgang schon mal 15 bis 20 Jahre oder auch länger dauern. Das schaffen die preisgünstigeren Exemplare nicht, und sie entwickeln beim Reifen auch nicht die enorme Komplexität, die die besseren Exemplare erreichen.
Ob man allerdings die besondere Aromatik wirklich vollreifer weißer Bordeaux mag, ist dann noch eine andere Frage. Ich kenne genügend Leute, die diese Weine völlig ablehnen.
Gruß
Ulli