Große Gewächse 2015

Pointless
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Re: Große Gewächse 2015

Beitrag von Pointless »

Hallo Markus,

auch von mir vielen Dank für den tollen Bericht. Um ihn noch besser einordnen zu können habe ich aber noch die Frage, ob es bei Deinen Idealbild eines Großen Gewächses geblieben ist?

Ich zitiere mal aus einer Diskussion über 2011:
http://www.dasweinforum.de/viewtopic.ph ... 2&start=20
Bei Grossen Gewächsen habe ich ein Geschmacksbild im Kopf, das eher den Smaragden aus der Wachau oder weissen Ch9dP entgegenkommt
:?:

Grüße

Jochen
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Markus Vahlefeld
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Re: Große Gewächse 2015

Beitrag von Markus Vahlefeld »

Pointless hat geschrieben:
Bei Grossen Gewächsen habe ich ein Geschmacksbild im Kopf, das eher den Smaragden aus der Wachau oder weissen Ch9dP entgegenkommt
:?:
Hallo Jochen, diese Auzssage habe ich im Zusammenhang mit dem Jahrgang 2011 getroffen. Auf 2015 würde ich sie definitiv nicht übertragen. Keiner der von mir empfohlenen 2015er Weine war von milder Säure geprägt. Die Säure war zwar reif, aber eben doch spürbar. Wenn aber Körper und Extrakt zur Säure passen, passt auch der ganze Wein.

Mit einer Ausnahme: der St. Nikolaus von 2014 von Kühn hatte, sicher durch den langen Ausbau und den BSA, den Charakter eines großen Ch9dP. Das war zumindest meine erste Assoziation, als ich meine Nase in das mir bis dahin unbekannte Glas steckte.
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Markus Vahlefeld
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Re: Große Gewächse 2015

Beitrag von Markus Vahlefeld »

m_arcon hat geschrieben:Hallo Markus,

danke für den ausführlichen Eindruck. Habe den Bericht in der HP heute morgen bereits verschlungen. Was ich noch fragen wollte: Wie war denn dein Eindruck von den "von Buhl" Weinen? Die kommen in deinem Artikel ja nicht vor oder habe ich was überlesen? Ich hab gestern nach dem Pechstein gesucht, hatte gerade noch Glück was zu finden, bei den großen Händlern ist schon alles weg. Parker sei Dank :) Da würde mich dein Eindruck einfach interessieren.

Grüße
Marc
Tja, nun... also das Freundstück kam aus 2014, habe ich also in meine Bewertung nicht aufgenommen. Der von Buhlsche Jesuitengarten und das Pechstein waren herausragende Weine. Der Jesuitengarten gefiel mir sogar besser als der Pechstein und ich habe lange überlegt, ob ich ihn in die TOP 10 aufnehmen soll. Aber er ist ein Opfer der Begrenzung geworden aus folgendem Grund: der Kieselberg und die beiden aus dem Reiterpfad fand ich leider genau so, wie ich die Pfalz beschrieben habe: karg, hart und unsinnlich. Und ein wenig habe ich auch das Gesamtportfolio bedacht.
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Markus Vahlefeld
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Re: Große Gewächse 2015

Beitrag von Markus Vahlefeld »

Michl hat geschrieben:Lieber Markus,

herzlichen Dank auch von mir für diesen Bericht. Deine sprachliche Präzision, Differenziertheit und gedankliche Tiefe sind eindrucksvoll und suchen ihresgleichen. Ich habe bisher nichts Besseres zu den GG aus 2015 gelesen.
Sehr, sehr herzlichen Dank zurück.
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Markus Vahlefeld
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Re: Große Gewächse 2015

Beitrag von Markus Vahlefeld »

Herr S. hat geschrieben:Das Weingut Mosbacher besuche ich am kommenden Samstag, dann bekomme ich vor Ort einen Eindruck.
Hallo Björn, da bin ich mal gespannt. Ich finde, Mosbacher hat eine sehr starke Kollektion hingelegt. Der Pechstein von Mosbacher hatte bspw. im Pechstein-Flight deutlich die Nase vorn, weil ich bei DIESEM Pechstein noch glaube, dass der leichte Holzeinsatz sich einbaut. Aber auch der Kieselberg war stark.

Würde mich über deine Bewertungen und Eindrücke auch freuen.
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Tackleberry
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Re: Große Gewächse 2015

Beitrag von Tackleberry »

Hallo Markus,
herzlichen Dank für deine Eindrücke zu den diesjährigen Großen Gewächsen! :)

Beste Grüße,

Alex
kristof
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Re: Große Gewächse 2015

Beitrag von kristof »

Mangels "Like"-Button auch von hier in aller Ausführlichkeit:

Danke für den interessanten Bericht!
Viele Grüße,

Christoph
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maha
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Re: Große Gewächse 2015

Beitrag von maha »

Auch von meiner Seite herzlichen Dank für den ausführlichen Bericht.
Leider kann ich den link zu den Bildern nicht öffnen.

Ein generelles Statement zu den GGs bzw. deutschen Rieslingen im Allgemeinen. Ich finde es absolut genial wieviel Genuß man für vergleichsweise "schmales" Geld bei deutschem Riesling bekommt. Wenn man sich da mal im internationalen Vergleich umschaut, kriegt man selten mehr (Weiß) Wein fürs Geld. Ich hoffe das bleibt noch lange so ;)

Gruß Marko
Der schönste Sport ist der Weintransport!
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UlliB
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Re: Große Gewächse 2015

Beitrag von UlliB »

maha hat geschrieben: Ich finde es absolut genial wieviel Genuß man für vergleichsweise "schmales" Geld bei deutschem Riesling bekommt. Wenn man sich da mal im internationalen Vergleich umschaut, kriegt man selten mehr (Weiß) Wein fürs Geld.
Auch wenn ich als Bordeaux-Trinker ziemlich regelmäßig Weine ins Glas bekomme, die im Anschaffungspreis oder im Verkehrswert deutlich oberhalb des GG-Niveaus liegen, würde ich zögern, die bei den GGs geforderten Preise als "schmales Geld" zu bezeichnen. Die bewegen sich durchweg im Ultrapremiumbereich.

Und wenn's um Weißweine im internationalen Vergleich geht - womit vergleichst Du denn hier? - Das Preisniveau der österreichischen trockenen Spitzen haben die GGs erreicht. Italien ist im Weißweinbereich weitgehend irrelevant mit Ausnahme von ein paar Südtirolern, die sind aber eher billiger als die GGs. In Spanien sind herausragende Weißweine eine absolute Ausnahmeerscheinung, und die paar sind dann auch eher billiger als die GGs.

Bleibt in Europa nur Frankreich. Und wenn es da teurer sein soll, muss man entweder die weißen trockenen Bordeaux in Betracht ziehen - ein Nischenprodukt mit vergleichsweise winziger Produktion - oder aber die 1er- und grand crus der Cote de Beaune, ein wirklich sehr kleiner Landstrich, dessen potentielle (!) Produktionsmenge unterhalb der der deutschen GGs liegt, und für die anders als für die GGs eine sehr lange gewachsene internationale Nachfrage besteht. In anderen französischen Gegenden, in denen ebenfalls herausragende trockene Weißweine erzeugt werden können (ich denke da an die Chenin blancs der mittleren Loire, und mit Einschränkungen auch an das Elsass), liegt das Preisniveau mit sehr wenigen Ausnahmen nicht oberhalb der GGs.

Das Argument der vergleichsweise günstigen Preise gilt bei den GGs allenfalls im Vergleich mit gleich guten Rotweinen. Bei Weißweinen wird die Luft oberhalb des jetzt erreichten Preisniveaus sehr, sehr dünn.

Gruß
Ulli
Bradetti
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Re: Große Gewächse 2015

Beitrag von Bradetti »

Hi UlliB,
gebe dir teilweise durchaus recht. Auch ein Bürklin-Wolf Kirchenstück kostet über 100EUR die Flasche, weitere teure deutsche Beispiele könnte man nennen (Marmar, LaBourne, G-Max etc).

Aber im Allgemeinen finde ich die Klasse der deutschen GG´s und das PLV im internationalen Vergleich schon top.
Es gibt ja auch Top-GG´s für 20EUR. Wenn ich sehe wie zB Chablis hochgejubelt wurde, und da ist die Abfüllmenge ja nun nicht sooo klein.

Noch krasser wenn ich mir die deutschen Weine aus der 2. Reihe anschaue (zwischen 10 und 20 EUR), also zB von der Fels vom Keller, Vom Buntsandstein von rebholz oder den Schieferterrassen von H-L.
Da schmeiß ich im Vergleich wesentlich teurere Franzosen weg!
Und klar vergleicht man sich oft mit Frankreich und nicht mit schönen Sauvignon Blancs aus Neuseeland.
Schließlich gehts auch immer gleich um die große Frage was der beste trockene Weißwein der Welt ist. Und da kommt eben weitestgehend nur ein deutsches GG oder Weißwein aus dem Burgund in Frage. Und verglichen mit dem Burgund ist deutscher Wein FÜR MICH PERSÖNLICH (mögen andere anders sehen) absolut die Nummer 1!
Aber hier driften wir vom Diskussionstitel etwas ab....
Viele Grüße
Dirk
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