Ha, bei
dem Sommer muß man ja bei der leisesten Abkühlung die Gelegenheit beim Schopf packen, wenn es einen zwischendurch mal nach rotem gelüstet - so wie Mme. Amatrice heute Abend. "Mitteldoll" sollte es sein, und griffbereit mußte es sein. Die Wahl fiel auf
Vincent Paris, Cornas «La Geynale» 2012Syrah der feinen, duftigen Art: Viel Blaubeere, etwas Holunder. Dann kommt Brombeere hinzu. Etwas alte Blockhütte und dunkles Leder, beides nur angedeutet. Eine Prise Rosmarin, Eukalyptus und weißer Pfeffer. Dicht und kraftvoll, aber harmonisch, nicht breit oder übertrieben konzentriert.
Am Gaumen ähnliche Aromatik, aber alles etwas "schwärzer", einschließlich des Pfeffers. Mittelkräftige, ziemlich feine Tannine. Säure relativ hoch, aber nicht
zu hoch und schön frisch. Der Alkohol (14%) ist nicht ganz perfekt eingebunden.
Klingt lange nach, eher "roter", mit feiner, animierender Bitternote. Auch "der Granit" zeigt sich jetzt; vielleicht nicht so ausgeprägt wie beim letztenmal.
Sehr gut! Die leichte Ungestümtheit stört mich nicht, weil alles so balanciert und auch nicht disjunkt ist. Aber Freunde älterer Weinsemester werden den Wein in einigen Jahren vermutlich besser sehen.
Bemerkenswert, wie die Beschreibung von der Tagesform beeinflußt wird: Im Post weiter oben sah ich ihn deutlich "roter", jetzt "blauer" oder noch etwas dunkler. Könnte aber auch an der Luft liegen, denn nach 1h zeichnet sich ein Trend in die "rote" Richtung ab. Was jedoch gleichbleibt, ist der Eindruck von Finesse und Eleganz!
amateur des vins hat geschrieben:Obwohl jetzt schon erstaunlich zugänglich, bekommen die anderen Flaschen Zeit: 2-3 Jahre bis zur nächsten, würde ich meinen.
Hat ja fast geklappt...