Siegerweine im Forumstest

Berichte von Verkostungen mit Weinen aus mehreren Ländern/Regionen (sonst bitte im Länderforum einstellen)
Bernd Schulz
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Re: Siegerweine im Forumstest

Beitrag von Bernd Schulz »

Zum "Rotschiefer" wäre zu bemerken, dass es sich nicht um den Basisriesling des Betriebs handelt. Darunter gibt es noch den "Bodenschatz" zu 7,90 Euro. Insofern kann man darüber streiten, ob der "Rotschiefer", der eigentlich eine Mittelposition zwischen dem Gutsriesling und den GGs einnimmt, überhaupt in einen "Gutsriesling-Cup" gehört.

Und mich würde am Rande interessieren, wie euch das Etikett gefällt!

Herzliche Grüße

Bernd
BerlinKitchen
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Re: Siegerweine im Forumstest

Beitrag von BerlinKitchen »

Bernd Schulz hat geschrieben:Zum "Rotschiefer" wäre zu bemerken, dass es sich nicht um den Basisriesling des Betriebs handelt. Darunter gibt es noch den "Bodenschatz" zu 7,90 Euro. Insofern kann man darüber streiten, ob der "Rotschiefer", der eigentlich eine Mittelposition zwischen dem Gutsriesling und den GGs einnimmt, überhaupt in einen "Gutsriesling-Cup" gehört.



Bernd

Das ist korrekt! Aber das hab ich erst nach der Probe erfahren. Ich hab nach einem Gutsriesling angefragt und 99% der Weingüter schicken mir auch Gutsrieslinge. Ich kenn mich mit dem Sortiment von St. Antony nicht so aus, deshalb ist es mir auch nicht aufgefallen.
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
Kle
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Re: Siegerweine im Forumstest

Beitrag von Kle »

Eine schöne Folge eurer Beschreibungen ist, dass es nicht mehr nötig ist, die Weine selbst zu probieren. Sogar als ich kürzlich vor einem Regal mit 2012er und 13er -Ausgaben von Bürklin-Wolfs Gutswein stand, hatte ich dank euch plötzlich eine so deutliche Vorstellung der möglichen Aromen, dass ich mir den Kauf sparen konnte.

Gruß, Kle
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Immanuel Kant, Elementarlehre
Einzelflaschenfreund
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Re: Siegerweine im Forumstest

Beitrag von Einzelflaschenfreund »

Gestern dann mal zum Vergleich so etwas wie mein Referenzwein für Nicht-Lagen-Rieslinge (allerdings auch schon klar über 10 EUR und mW auch nicht der Einstiegswein des Weinguts), "Eisbach" von Battenfeld Spanier. Den 14er kannte ich bislang noch nicht, in Berlin landete er ja nur im Mittelfeld.
Für mich - nicht blind, of course - eine ganz andere Liga: Nase mit leichter Gelbfrucht, aber schon "seriös". Im Mund Grapefruit, gutes Säuregerüst, insgesamt sehr ausbalanciert, wenngleich sensorisch einen Tick süßer als in anderen Jahrgängen. Beachtliches Spiel, guter Grip. Für mich einfach eine Bank. 87-88 Pkte.

Viele Grüße
Guido
weintante
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Re: Siegerweine im Forumstest

Beitrag von weintante »

Den Wein von Bürklin-Wolf durfte ich vor knapp einer Woche bei der Veritable 15 in St. Martin in Anwesenheit von Bettina Bürklin-von Guradze und den von Keller bei den Keller-Open im Gut von Klaus-Peter Keller verkosten.
Um es kurz zu machen: In der Regel verkoste ich Weine ca. 2 Jahre nachdem diese in Flaschen gefüllt wurden.
Dann kann ich mitreden. Prognosen in diesem frühen Stadium überlasse ich Verkostern wie bspw. Marcus Hofschuster.
Einige Flaschen des Weines von Keller habe ich mir gekauft. Allerdings nicht bei Keller sondern dessen Spezie in Saarwellingen. Da soll noch ein Fässchen Kirchspiel im Spiel sein. Gekauft habe ich mir auch den "von der Fels". Ein Wein für ca. 5 Euro mehr der den Ortswein recht klar in den Schatten stellte.
Bei Bürklin-Wolf habe ich das gesamte bei der Veritable angebotene Sortiment probiert und ich kann verstehen, dass dieser Wein vor Keller lag. Waren es doch mehr oder minder Herren die an dieser Verkostung teilnahmen. Bürklin-Wolf kommt mehr über das Terroir und Keller über die Frische und florale Noten. Keller probierte ich später in meinem Weinkeller über zwei Tage und auch mir ist die (zu?) knackige Säure aufgefallen.
Bei Bürklin-Wolf das gleiche Spiel. Jeder der danach verkosteten Weine der diversen Lagen war besser. Lege ich 5-6 Euro drauf habe ich den besseren Wein. Insgesamt halte ich mich bei dem Erwerb von Weinen der Jahre 2013 und 2014 zurück.
Von Siegerweinen halte ich im Grunde genommen wenig. Bei einer Weinprobe in Hamburg (Chardonnay) gewann
ein Australier. Damals habe ich mir diesen Wein gekauft. Zwei Jahre später war es vorbei. Der Chevalier-Montrachet
von Leflaive landete im Mittelfeld. Was zeigt, dass nicht jeder für eine Verkostung von frischen Weinen geboren ist.
Was noch mehr für den Riesling nach einem halben Jahr oder noch weniger in der Flasche gilt.
Freundliche Grüße
Christa
Einzelflaschenfreund
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Re: Siegerweine im Forumstest

Beitrag von Einzelflaschenfreund »

Hallo Christa,

danke für die interessanten Eindrücke, die mir noch besser gefallen würden, wenn sie nicht diese latente Gönnerhaftigkeit enthalten würde gegenüber den (nicht wenigen und nicht so homogen Beschaffenen) bisherigen Verkostern. Ich traue den Teilnehmern aus Berlin schon zu, die Weine seriös einschätzen zu können. Das waren ja keine Fassweinproben. Und erst mal zwei Jahre auf der Flasche reifen lassen? Gutsrieslinge? Nun gut. (Ich erinnere mich z. B. auch an nicht so seltene Wortmeldungen, die dem mind. eine Kategorie höher positionierten "Von der Fels" bereits nach wenigen Jahren das sanfte Entschlummern bescheinigten).

Was ich teile, ist die Einschätzung, dass man für nur wenig mehr Geld häufig deutlich bessere Qualität bekommt. Gerade deshalb interessierten mich diese Weine jetzt auch, weil ich üblicherweise doch ein Regal höher greife. Und die 2-4 EUR pro Flasche sind für privaten Normalkonsum nun wirklich nicht das entscheidende Kriterium.

Viele Grüße
Guido
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Birte
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Re: Siegerweine im Forumstest

Beitrag von Birte »

Danke, Guido.

Grüße
Birte
Bernd Schulz
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Re: Siegerweine im Forumstest

Beitrag von Bernd Schulz »

...Das waren ja keine Fassweinproben. Und erst mal zwei Jahre auf der Flasche reifen lassen? Gutsrieslinge? Nun gut. (Ich erinnere mich z. B. auch an nicht so seltene Wortmeldungen, die dem mind. eine Kategorie höher positionierten "Von der Fels" bereits nach wenigen Jahren das sanfte Entschlummern bescheinigten)....
Guido, naja, auch unter den Gutsrieslingen gibt es solche und solche. Und diejenigen, die im ersten halben Jahr noch nicht voll auf der Höhe sind, sondern etwas Zeit benötigen, zählen nach meinen Erfahrungen nicht selten zu den besten ihrer Art.

Insofern kann ich Christas Bedenken gegenüber dem Verkostungszeitpunkt schon ganz gut nachvollziehen. Für meine Begriffe wäre es sinnvoller, im Juni 2015 die 2013er zu verkosten, um sie zu prämieren.

Herzliche Grüße

Bernd
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Allegro
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Re: Siegerweine im Forumstest

Beitrag von Allegro »

Gestern nun habe ich eine weitere Flasche vom BW geöffnet und finde im Vergleich zu meiner ersten Flasche nur einen einzigen deutlichen Unterschied: die Säure ist viel prägnanter und leider auch unbekömmlicher ...
Geschmacklich allerdings passt noch meine erste Beschreibung und auch Bitternoten finde ich wieder keine.
Viele Grüße - Allegro
Bradetti
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Re: Siegerweine im Forumstest

Beitrag von Bradetti »

Hatte kürzlich den 2014er Jacobus von Kühn im Glas, weil der in den Medien ja recht hoch gelobt wurde. Also ganz ehrlich, den fand ich nicht gerade aufregend, sondern eher langweilig (87). Da finde ich den Rheinschiefer von Kühn schon besser, wobei der 2014er auch hier nicht so gut ist wie der 2011er (oder der 2014er muss noch bissel liegen).
Der 2011er hatte eine superschöne Balance zwischen trockener Weißfrucht und Mineralität auf der einen Seite und eine ungeheure Saftigkeit auf der anderen Seite (91P). Und genau das fehlt mir beim 2014er (89P)
Viele Grüße
Dirk
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