Einfluss des Wetters auf den Weingenuss

[Holzfass]

Bevor ich an die Wirkung vergrabener Kuhhörner glauben würde

...ist das dann überhaupt noch vegan???

[weingeist]

Auch wenn ich an diesen ganzen "Humbug" nicht so recht glauben mag, mit "vegan" (würde ich eher mit Ernährung verbinden) hat das Vergraben von Kuhhörnern nichts zu tun. Da geht es eher in Richtung "biologischen-biodynamischen" Einfluss auf Rebstöcke und Trauben (über den Boden).

Kurzer Artikel (schon aus 2011), aber auch heute noch interessant zum Nachlesen...
http://www.hr-online.de/website/special ... t_39797749

[Holzfass]

Passt schon, hab's nicht wirklich erst gemeint... Aber da viele diese Themen nun mal bitter ernst nehmen, würde es mich nicht wundern, wenn die Praxis der Kuhhornversenkung nicht auch mal in Hinsicht auf den tierischen Ursprung dieser Utensilien hinterfragt werden würde ...

[Jürgen]

Ich habe auch schon komische Tage erlebt, wo allen Verkostern einfach kein Wein so gut wie sonst schmeckte (und das lag nicht an den Chillischoten auf Vanilleeis vorher;-). Weine, die wir alle schon oft sehr hoch bewertet hatten, präsentierten sich in nahezu statistischer Signifikanz unter Wert. Entweder waren wir - zum Glück kam es sehr selten vor - alle irgendwie schlecht drauf (es war aber kein Fußball davor oder an dem Tag...) oder das Wetter war einfach nicht weingeeignet. Mangels besserem Wissen "glaube" ich an zweiteres... (den Einfluss der Mondphasen auf solche Wetterlagen möge bitte ein Meteorologe beantworten, da ist doch sicher jemand im Forum?)

Gestern hatten wir auch solch einen unerklärlichen Tag. Es waren erfahrene Verkoster und allen schmeckten die angestellten Weine nicht so wie sie sollten. Alle Weine kamen aus meinem Keller. Alle Weine hatte ich schon wesentlich besser im Glas. Bis auf einen Wein kannte ich die anderen allerdings nur von Verkostungen auf der diesjährigen ProWein.
Unsere Vermutungen gehen in zwei Richtungen: Entweder ist tatsächlich was dran an der Mondphasen-Thematik oder einige gewitzte Winzer stellen bei Verkostungen nur ihre "Beste-Fässer-Weine" an. Für zweite These gibt es meinerseits Verdachtsmomente. Zu erster These wurde mir schon des Öfteren von Personen, die der biodynamischen Gedankenwelt zugeneigt sind, Futter geliefert, ohne daß ich dem bisher Glauben schenken wollte.

Seit gestern bin ich am zweifeln und weiß nicht so wirklich, ob ich heute den nächsten Knallerwein ins Glas ausschenken möchte. Anderseits: Es ist doch Ostern, wenn nicht jetzt, wann dann?

[thvins]

Hallo Jürgen,

der Mas de la Rosa von Vall Llach war gestern bei mir auch schwierig, genau wie zwei weitere Weine der Nachverkostung. Eigentlich ging gestern nur der Artigas 2012 wirklich gut... Der war gestern weniger verschlossen wie die anderen gestrigen Kandidaten...

[Gerald]

Hallo Jürgen,

gestern war laut dem weiter vorne verlinkten Kalender tatsächlich ein Wurzeltag, in diesem Fall hätte er einmal sogar Recht.

Übrigens sind auch heute und morgen Wurzeltage, daher am besten gar keinen Wein zum Ostermenü aufmachen. Und das Essen selbst wird wahrscheinlich auch nicht so richtig schmecken

Kann der blöde Mond sich nicht einmal an die wichtigsten christlichen Feiertage halten?

Grüße,
Gerald

[UlliB]

Kann der blöde Mond sich nicht einmal an die wichtigsten christlichen Feiertage halten?

Falsch. Es ist genau anders herum; Ostern hält sich an den Mond... das Osterfest fällt auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling, und liegt deshalb (anders als z.B. Weihnachten) jedes Jahr auf einem anderen Termin zwischen dem 22. März und dem 25. April.

Ob das nun dazu führt, dass Ostern immer auf Wurzeltage fällt, weiß ich allerdings nicht

Gruß
Ulli

[Der-W]

Kann der blöde Mond sich nicht einmal an die wichtigsten christlichen Feiertage halten?

Im Aussaattage-Kalender von Maria-Thun ist der Karfreitag immer (beim Samstag bin ich mir nicht sicher, aber glaube auch immer) "gestrichen".
Der Kalender gibt jedoch "nur" Hinweise zur Aussaat, Bearbeitung usw. der entsprechenden Kulturen, und keine Trink- oder Verzehr-hinweise.
In "gestrichenen Zeiten" soll laut Maria-Thun jegliche Arbeit an der "Kultur" unterlassen werden.
(Nur als kleiner Hinweis zur Regelmäßigkeit des Mondkalenders )

Interessant wäre dann in dem Zusammenhang ob man an Ostern immer "schlecht" probiert...

Und noch etwas zu den Mondkalendern. Derjenige der sich danach richten will (ob sinnvoll oder nicht sei mal dahingestellt) hat es schon enorm schwer, da es viele verschiedene Mondkalender gibt und unter denen nicht immer Einigkeit herrscht, was die Zeiten angeht.
So stimmt der Aussaatage-Kalender von Maria-Thun mit dem oben verlinkten Kalender nicht überein, obwohl sich beide ja an die "Landwirtschaft" richten.

Andreas

[Ollie]

Gestern sollte es zum Fisch einen deutschen Secco (bio) geben. Das Zeug troff hochviskos aus der Flasche - der Wein war zaehgeworden (was bei einem Perlwein zugegebenermassen spektakulaer aussieht).

Die Ersatzflasche, ein biodynamischer St-Bris von hundertjaehrigen Reben, roch (und schmeckte), also ob eine hundertjaehrige Katze in einen Haufen hundertjaehriger Korken gepinkelt haette.

Sogar das Bio-Pils, sozusagen die Siegfriedlinie meines Kuehlschranks, hatte einen metallischen Einschlag.

Wenn das nicht der Mond ist, dann weiss ich auch nicht. Andere Ursachen sind voellig unmoeglich.

[sorgenbrecher]

Dann war der gestern getrunkene 2008er Dom. Leflaive Puligny-Montrachet Folatieres also nicht oxidiert, sondern ich hatte nur den falschen Tag erwischt ?

ps.: Leflaive ab 2002 kommt neben Lafon trotzdem auf die blacklist !