Hallo Ulli,
ja, die Schwarm-Intelligenz kann helfen. Aber 100 Punkte-Weine erzeugt sie nicht -siehe Cellartracker. Die Zeit nach Parkers Primärverkostungen wird jedenfalls spannend - für Konsumenten wie Händler. Man braucht jetzt ein paar Argumente mehr, um die Weine unter´s Volk zu bringen. Ich finde einige Händler haben auch ein ganz gutes Näschen bei der Bewertung. Lobenberg schreibt jedenfalls schöne Notizen (leider die schönsten immer über die Weine, die er exklusiv verfügt), von den Punkten her, war Aux Fins Gourmets immer ziemlich nah an Parker - und das bevor Parker rauskam.
Grüße,
Wolf
Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf
Re: Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Re: Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf
Wer 100 Punkte zum Glücklichsein braucht, kann sich nach Winespectator oder Suckling richten.
Ich finde, die mit dem Abgang von Parker verbundene - scheinbare - Reduzierung der Markttransparenz hat auch einen großen Vorteil: Man kann endlich wieder die Weine zu kaufen, die einem schmecken (unabhängig davon, ob Michel Rolland beim Weinbereitungsprozess mitgemischt hat oder nicht)
Grüße
Hartmut
Ich finde, die mit dem Abgang von Parker verbundene - scheinbare - Reduzierung der Markttransparenz hat auch einen großen Vorteil: Man kann endlich wieder die Weine zu kaufen, die einem schmecken (unabhängig davon, ob Michel Rolland beim Weinbereitungsprozess mitgemischt hat oder nicht)

Grüße
Hartmut
Re: Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf
Das "and that´s what it is; a 100 points - perfect wine" Gesabbel finde ich eher belustigend, aber mit der Aigner´schen Formel X-2 finde ich die Bewertungen meistens nachvollziehbar.harti hat geschrieben:Wer 100 Punkte zum Glücklichsein braucht, kann sich nach Winespectator oder Suckling richten.
Ich finde, die mit dem Abgang von Parker verbundene - scheinbare - Reduzierung der Markttransparenz hat auch einen großen Vorteil: Man kann endlich wieder die Weine zu kaufen, die einem schmecken (unabhängig davon, ob Michel Rolland beim Weinbereitungsprozess mitgemischt hat oder nicht)![]()
Grüße
Hartmut
Neal Martin hört halt en primeur bei 98+ auf und danach bei 99.
Den 2. Teil des Posts verstehe ich nicht.
Gruß,
Christian
Re: Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf
Hallo Christian,chris75 hat geschrieben:Den 2. Teil des Posts verstehe ich nicht.harti hat geschrieben: Ich finde, die mit dem Abgang von Parker verbundene - scheinbare - Reduzierung der Markttransparenz hat auch einen großen Vorteil: Man kann endlich wieder die Weine zu kaufen, die einem schmecken (unabhängig davon, ob Michel Rolland beim Weinbereitungsprozess mitgemischt hat oder nicht)![]()
Da - wie ja bei einigen Posts angeklungen - mit Parkers Teilverrentung dem Bordeaux-Markt und insbesondere den Subskriptionskäufern eine wichtige Orientierung verloren gehen wird, bedarf es neuer Kriterien für den Kauf. Könnte dies nicht der eigene Geschmack sein? Das würde natürlich bedeuten, dass man sich dem Subskriptiongeschäft entzieht und erst kauft, wenn die Weine auf dem Markt sind.
Der (verunglückte) Verweis auf Rolland sollte zum Ausdruck bringen, dass Parker weder einen Weinstil einseitig bevorzugt, noch dass Rolland-Weine durch die Bank Trinkschokolade oder -marmelade sind.
Grüße
Hartmut
Re: Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf
Vielen Dank! Wird auf jeden Fall interessant, wie die Chateaus en primeur den Markt antesten werden (1.,2.,3. Tranche), da jetzt die bärtige Determinante fehlt.
Was gut für Neal Martin ist, dass der Jahrgang ganz gut sein soll, da hat er nach oben viel Spielraum ohne sich die Finger zu verbrennen.
Egal - ein bröckelndes Monopol ist erstmal weg - ändern wird sich erstmal nicht viel - außer für die Finanzinvestoren, deren Ratingagentur jetzt ausfällt.
Was gut für Neal Martin ist, dass der Jahrgang ganz gut sein soll, da hat er nach oben viel Spielraum ohne sich die Finger zu verbrennen.
Egal - ein bröckelndes Monopol ist erstmal weg - ändern wird sich erstmal nicht viel - außer für die Finanzinvestoren, deren Ratingagentur jetzt ausfällt.
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Re: Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf
Danke für die Info bzgl. Rolland und Figeac. Das ist ein Super-Gau!!! So als würde Heidi Klum Fußball moderieren, Espresso nur noch aus Kapseln kommen oder Alba-Trüffel in Terapaks verkauft werden. Ich habe den Stil von Figeac geliebt, wobei in den letzten Jahren ich nur noch wenig probiert hatte. Von Rolland fällt mir jetzt kein einziger Wein ein, den ich mit Genuss getrunken habe. Ich habe mich immer gefragt, warum mir Ornellaia nie so gut wie Sassicaia schmeckte. Das kann natürlich viele Gründe haben, aber der Stil dieser modernen Molekularweine ist eben nicht meiner. Traurig, traurig. Ich werde jedenfalls keinen Figeac mehr kaufen (und auch nicht verkaufen...). Hoffentlich steigt er zum normalen Grand Cru ab... aber das wünsche ich natürlich dem Team und den vielen Mitarbeitern und Angehörigen nicht. Ich kann auch nicht verstehen wie die Witwe eines Charismatikers so gegen die Ethik des Chateau verstoßen kann.
Bitte entschuldigt diesen fast erz.konservativen Gefühlsausbruch, aber wenn Wein nichts mit Emotionen zu tun hätte, würden wir wohl kaum so viel darüber schreiben...
Bitte entschuldigt diesen fast erz.konservativen Gefühlsausbruch, aber wenn Wein nichts mit Emotionen zu tun hätte, würden wir wohl kaum so viel darüber schreiben...
Re: Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf
Naja, das Preisniveau soll halt gehalten bzw. ausgebaut werden, das bedarf aber einer Hochstufung...ob die klappt? Und dann gibt es schon ne ganze Latte hochpreisiger "Bluechips"...Figeac als Investment-Wein? Glaub´ich nicht....Figeac 2010 Neal Martin: 89/90 Punkte und trotzdem (zu) teuer. En primeur hat er mir sehr gut gefallen, nie und nimmer 89 Punkte meiner Meinung nach, aber 200€? Mir gefallen die Rolland-Weine insg. auch nicht (Ausnahme: LeoPoyferre in gewissen Jahren)Finkenweine hat geschrieben:Danke für die Info bzgl. Rolland und Figeac. Das ist ein Super-Gau!!! So als würde Heidi Klum Fußball moderieren, Espresso nur noch aus Kapseln kommen oder Alba-Trüffel in Terapaks verkauft werden. Ich habe den Stil von Figeac geliebt, wobei in den letzten Jahren ich nur noch wenig probiert hatte. Von Rolland fällt mir jetzt kein einziger Wein ein, den ich mit Genuss getrunken habe. Ich habe mich immer gefragt, warum mir Ornellaia nie so gut wie Sassicaia schmeckte. Das kann natürlich viele Gründe haben, aber der Stil dieser modernen Molekularweine ist eben nicht meiner. Traurig, traurig. Ich werde jedenfalls keinen Figeac mehr kaufen (und auch nicht verkaufen...). Hoffentlich steigt er zum normalen Grand Cru ab... aber das wünsche ich natürlich dem Team und den vielen Mitarbeitern und Angehörigen nicht. Ich kann auch nicht verstehen wie die Witwe eines Charismatikers so gegen die Ethik des Chateau verstoßen kann.
Bitte entschuldigt diesen fast erz.konservativen Gefühlsausbruch, aber wenn Wein nichts mit Emotionen zu tun hätte, würden wir wohl kaum so viel darüber schreiben...
- sorgenbrecher
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Re: Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf
das wird ja immer wieder behauptet, aber gibt es dafür auch mal beispiele, die jenseits der sowieso bereits absolut etablierten spitze liegen ?innauen hat geschrieben:...denn Parker mochte auch durchaus filigrane Weine...
ich meine, dass man dafür ja wohl kaum anführen kann, dass parker z.b. den 1990er und 2000er chateau margaux 100 punkte gegeben hat, das könnte vermutlich auch der größte weinamateur erkennen...
aber welche "filigranen" weine hat denn parker auch nur annähernd mit seinem derartigen hype zur berühmtheit verholfen wie z.b. Screaming Eagle, SQN, Pavie, Marcassin, etc. oder die ganzen katastrophal unseeligen C9dP Supercuvees, die wohl den absoluten höhepunkt des parkerisierungs-wahns darstellen ?
Gruß, Marko.
Re: Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf
Haut Bailly (z.B. 2006, 2008, 2009, 2010) fällt mir spontan ein, aber mehr auch nicht......sorgenbrecher hat geschrieben:das wird ja immer wieder behauptet, aber gibt es dafür auch mal beispiele, die jenseits der sowieso bereits absolut etablierten spitze liegen ?innauen hat geschrieben:...denn Parker mochte auch durchaus filigrane Weine...
ich meine, dass man dafür ja wohl kaum anführen kann, dass parker z.b. den 1990er und 2000er chateau margaux 100 punkte gegeben hat, das könnte vermutlich auch der größte weinamateur erkennen...
aber welche "filigranen" weine hat denn parker auch nur annähernd mit seinem derartigen hype zur berühmtheit verholfen wie z.b. Screaming Eagle, SQN, Pavie, Marcassin, etc. oder die ganzen katastrophal unseeligen C9dP Supercuvees, die wohl den absoluten höhepunkt des parkerisierungs-wahns darstellen ?
Zuletzt geändert von chris75 am Fr 27. Feb 2015, 20:57, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf
Nu na, Haut Bailly ist in den genannten Jahren zwar sehr subtil und vielschichtig, aber filigran nun gerade nicht. Das sind allesamt schon hochkonzentrierte Weine.chris75 hat geschrieben: Haut Bailly (z.B. 2006, 2008, 2009, 2010) fällt mir spontan ein, aber mehr auch nicht......
Filigran wäre als Bordeaux z.B. ein Kirwan, aber den schätzt Parker eben nicht so sehr.
Nein, es stimmt schon: ordentlich konzentriert muss ein Wein schon sein, damit er Parker gefällt. Dass Parker mit roten Burgundern völlig offensichtlich nullkommagarnichts anfangen kann, ist durchaus bezeichnend. Fast schon legendär ist sein Totalverriss des 06er Clos de Tart, der in seinem eigenen Forum zu einem empörten Aufschrei geführt hat und sogar seinen nunmehr offiziellen Nachfolger Neil Martin zu öffentlicher (wenn auch moderater) Kritik veranlasst hat.
Gruß
Ulli