Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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sorgenbrecher
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Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf

Beitrag von sorgenbrecher »

Ich habe gerade bei den Wineberserkern gelesen, dass ab dem 2014er Jahrgang die en primeur-Bewertungen für Bordeaux nicht mehr von Parker selbst, sondern von Neal Martin erfolgen werden. Parker wird zunächst nur noch die 2012er arrivage-Bewertungen machen.
Damt ist es sehr wahrscheinlich, dass ab der arrivage der 2014er die vollständige Übergabe an Neal Martin erfolgt und Parker sich völlig zurückzieht.

http://www.wineberserkers.com/forum/vie ... 1&t=111895
I wanted to take this opportunity to share with readers first some exciting news about our Wine Advocate Bordeaux coverage this year. Neal Martin will be working closely with me in 2015 to cover even more of the region’s new releases and older vintages. As just part of the planned coverage for this year, Neal will review the 2014 en primeur releases from Bordeaux. Meanwhile I plan to review the newly bottled 2012 vintage wines and produce a comprehensive 10 year retrospective on the incredible 2005 Bordeaux vintage.

This was actually the ultimate plan way back when Neal was first hired. Neal is a natural and, coincidentally, the best prepared for the job. I think it is important for us to ensure the continued unrivaled coverage of Bordeaux that made The Wine Advocate famous and improve on it. En primeur tastings have been an important and dramatic part of my professional life. I loved the anticipation and challenge of trying to analyze and evaluate a vintage and will undoubtedly miss it. But after 37 years of covering virtually every Bordeaux vintage since 1978, change is inevitable. I have total confidence in Neal’s independence, work ethic, and abilities.

I hope readers will join me in congratulating Neal on his new appointment.
Gruß, Marko.
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chris75
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Re: Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf

Beitrag von chris75 »

Na da müssen wir halt uns von "Blockbuster, full throttle, dark as a moonless night und tour de force" verabschieden.
Und die Biberfraktion wird bestimmt aus dem Winterschlaf gerissen und die Krokodile (GPL) werden sich freuen.
Wird ne lustige en primeur Kampagne
Gruß,
Christian
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sorgenbrecher
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Re: Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf

Beitrag von sorgenbrecher »

als erstes kam mir in den sinn, dass sie jetzt auf chateau figeac sofort wieder michel rolland rausschmeißen können... :lol:
Gruß, Marko.
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Desmirail
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Re: Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf

Beitrag von Desmirail »

Tja, damit ist die Ära dann vermutlich wirklich dem Untergang geweiht.

Robert Parker, Neal Martin now Bordeaux Critic at The Wine Advocate


Parker Bows Out of En Primeur
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Deep And House
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innauen
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Re: Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf

Beitrag von innauen »

Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei.

Grüße,

Wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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Re: Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf

Beitrag von Finkenweine »

@Sorgenbrecher: Ich habe Bordeaux lange Zeit nicht mehr verfolgt, weil es doch in vielen (nicht allen!) Bereichen langweilig geworden ist. Über Deinen Kommentar musste ich sehr schmunzeln... wollte aber nochmal nachfragen seit wann Michel Rolland das Weingut berät? Das ist ja ein Jammer, wenn er meinen geliebten Figeac kaputtvinifiziert...
Dr. Lutz Krämer
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chris75
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Re: Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf

Beitrag von chris75 »

Seit knapp 2 Jahren.
http://www.decanter.com/news/wine-news/ ... ier-league
Interessant sind die Kommentare unter dem Bericht, die blasen alle ins selbe Horn.

Gruß!

Aber mit Neal Martin heißt es bald bestimmt: Rollerland ist abgebrannt
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UlliB
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Re: Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf

Beitrag von UlliB »

Desmirail hat geschrieben:Tja, damit ist die Ära dann vermutlich wirklich dem Untergang geweiht.
Was aber für die weitaus meisten Beteiligten kein Problem sein sollte. Der unmittelbare Einfluss von Parker auf die Weinstilistik (aka "Parkerisierung") ist in den letzten Jahren deutlich geringer geworden. Die etablierten Erzeuger brauchen Parker nicht mehr und können insofern ihren eigenen Weg gehen - sofern sie das denn auch wollen. Und das letzte Mal, dass Parker einen massiven Einfluss auf das Marktgeschehen genommen hat, war die zweigeteilte Primeur-Kampagne 2008; das ist jetzt auch schon eine Weile her.

Ob aber der WA diesen Schritt längerfristig überlebt, ist eine andere Frage.

Gruß
Ulli
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innauen
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Re: Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf

Beitrag von innauen »

Hallo,

dennoch: Der König ist tot und es gibt keinen Nachfolger mehr. Der "typische Parkerstil" (wenn es ihn denn gibt, denn Parker mochte auch durchaus filigrane Weine) war vor allem in den 90er Jahren bestimmend. Die Punkte blieben für die Kaufentscheidung aber auch danach noch wichtig. 2008 hat Parker die Kampagne gerettet. Bevor seine Punkte kamen, lief kaum ein Subskriptionsgeschäft - trotz tiefer Preise. 2009 hat er mit den Sternchen den Zenit überschritten. Aber auch danach haben sich Weine mit Parkerpunkten immer besser verkauft als Weine mit Neil Martin oder gar Sucklingpunkten.

Insofern stehen wir jetzt wieder in den 70er Jahren. Es gibt keine legitimen Erben. Parker hat seine Autorität nicht nur aus den Punkten, sondern eben auch aus seiner Wirkung für den Markt geschöpft.

2014 wird somit der erste offizielle Jahrgang ohne Segen von ganz oben. Es wird spannend für die Preisbildung, wie sich die Weine ohne PP-Verstärker verkaufen werden.

Zurück in die 70er!

Grüße,

Wolf
Zuletzt geändert von innauen am Fr 27. Feb 2015, 15:05, insgesamt 1-mal geändert.
„Es war viel mehr.“

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UlliB
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Re: Parker gibt Bordeaux en primeur-Bewertung auf

Beitrag von UlliB »

innauen hat geschrieben:Zurück in die 70er!
Glücklicherweise nicht, was die Qualität der Weine betrifft... :lol:

Und für denjenigen, der für seine Kaufentscheidung (oder wahlweise auch Nicht-Kauf-Entscheidung) unbedingt Fremdbewertungen braucht, bieten sich ja immer noch genügend Kleingurus an. Dank Internet auch sehr beliebt und schnell verfügbar ist die "synthetische Gesamtbewertung" - Mittelwert über alle verfügbaren Bewertungen, vorher sorgfältig skalennormiert, und bei Bedarf mit Standardabweichung und Vertrauensbereich... perfekt für denjenigen, der den mathematischen Beweis braucht, dass sein Primeurkauf mal wieder genau der richtige ist :mrgreen:

Gruß
Ulli
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