Rhone - Châteauneuf du Pape

nördliche Rhône (Côte Rôtie, Hermitage, Cornas und Co.) und südliche Rhône (Châteauneuf du Pape, Gigondas, Tavel und Co.), Ardeche, Vivarais, Vaucluse und Isere, Côstieres de Nîmes, Provence, Korsika
champussi
Beiträge: 36
Registriert: Fr 26. Okt 2012, 13:08
Wohnort: Berlin

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von champussi »

Domaine Pierree Usseglio - Chateauneuf du Pape Rouge - 1998, 1999 u. 2001

Wenn einem also Gutes widerfährt, das ist schon einen ...

Nein, Schnaps hatten wir gestern nicht. Aber was war das schön!!! 3 Flaschen Chateauneuf klassischer Machart auf den Punkt gereift (nur der´01er ist evtl. in 1-2 Jahren noch schöner). Man will es ja nicht jedes mal sagen, aber: Warten lohnt sich!! Den 98er und 99er hatte ich in 2002 auf dem Weingut für 15€ gekauft. Und nun nach 12 Jahren sind wiedermal die letzten Flaschen die schönsten! Alle 3 doppelt Dekantiert und dann nach einer Stunde über 3 Stunden getrunken. Anfänglich war der 01er vorne und der 99er viel etwas ab. Später waren Sie alle ungefähr auf Augenhöhe. Mittelschwer, die Tannine schön abgeschmolzen, superelegant für Chateauneuf, fast etwas burgundisch, eine tolle Mischung aus Frucht-, Kräuter- und Reifearomen (klassischer Chateauneuf). Das hat nichts zu tun mit dem was Janasse oder Clos Saint Jean heute machen! Das ist sicher auch gut, aber definitiv ANDERS!
So muss Chateauneuf sein!!! Ein Fest!!
Um die 92 Punkte für alle 3, wenn man denn Punkte braucht!
Benutzeravatar
Allegro
Beiträge: 1061
Registriert: Fr 4. Feb 2011, 18:48
Wohnort: Hessen
Kontaktdaten:

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Allegro »

Wenn ich morgen einer meiner Neuerwerbungen von den jungen 2012er CHdP zum Rumpsteak im Heubett genießen will: kann / soll ich den heute schon öffnen oder lieber wirklich erst morgen ?
Viele Grüße - Allegro
Benutzeravatar
Allegro
Beiträge: 1061
Registriert: Fr 4. Feb 2011, 18:48
Wohnort: Hessen
Kontaktdaten:

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Allegro »

Grenache hat geschrieben: Die sehr junge Domaine Saint Préfert von Isabel Ferrando kenne ich noch nicht, da jedes Mal niemand anzutreffen war und Weinverkauf vor Ort nicht stattfindet. Isabell Ferrando ist Seiteneinsteigerin, vorher war sie Bankerin. Die ersten Flaschen wurden 2003 abgefüllt.
Die Cuvée Classique:
90% Grenache, 5% Syrah, 5% Mourvèdre. Der Stil soll halbmodern sein. Es werden noch zwei weitere Cuvées hergestellt. Eigenartig ist dabei, daß von der Sondercuvée "Réserve Auguste Favier" dreimal mehr Flaschen abgefüllt werden als von der Cuvée Classique.
Trotzdem vielleicht ein Experiment wert.
Hallo zusammen,

das Experiment in Form der Domaine Saint Préfert 2012 habe ich soeben geöffnet: Der Wein verströmt einen sehr fruchtigen Duft, Sauerkirsche mit einem Hauch Vanille und etwas Holz und genau so geht es auch im Mund weiter.
Bei aller Vollmundigkeit dennoch kühl, etwas straff und elegant. Sehr ausgewogene und schon weiche Tannine. Gefällt mir solo getrunken sehr gut; zum Rumpsteak wollte er jedoch nicht so recht passen - da wurde er auf einmal irgendwie etwas muffig mit einem merkwürdigen Beigeschmack. :roll:
Nach dem Steak ist aber zum Glück alles wieder gut 8-)
Viele Grüße - Allegro
Benutzeravatar
VillaGemma
Beiträge: 861
Registriert: Do 17. Nov 2011, 13:28
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Berlin

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von VillaGemma »

In der Woche vor Weihnachten haben wir einen neuen C9dP probiert, und zwar den Domaine Prierre Andre 2011. Der Wein wird biodynamisch angebaut.

2011 war nach den bisherigen Erfahrungen ein unkomplizierter JG, also auf die Flasche und rein ins Glas.

Nase: Betörend schön nach Himbeere und rote Beeren. Muss man wirklich unterstreichen, da konnte man minutenlang dran schnüffeln.

Geschmack: Pflaume, rote Beeren. Mittellang. Nicht ganz das, was die Nase verspricht. Hauch von Marzipan und auch ein wenig Cassis, insgesamt ein schöner C9dP, der auch ruhig noch ein paar Jahre schlummern kann.

Wir gaben dem Wein 92P+ ...das + für die tolle Nase.
"wine is sunlight held together by water" (Galileo Galilei)

Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts. (Max Planck)
Benutzeravatar
Charlie
Beiträge: 1065
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 15:13
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Berlin, Heidelberg
Kontaktdaten:

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Charlie »

Die Lagen Chateauneuf du Pape http://weinlagen-info.de/#gemeinde_id=1907
Benutzeravatar
Allegro
Beiträge: 1061
Registriert: Fr 4. Feb 2011, 18:48
Wohnort: Hessen
Kontaktdaten:

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Allegro »

Heute hatte ich Lust mal auf was richtig Gutes und so habe ich den zweiten Ch9dP aus meiner Herbst-Bestellung geöffnet und wurde nicht enttäuscht 8-) :

Clos Saint Jean 2012

Schon die Nase ist ungemein würzig, dicht, pfeffrig, fruchtig ... und dann der erste Schluck: dicht, weich, vollmundig, würzig, feinfruchtig - je länger man den Wein im Mund hat, desto mehr Aromen kommen raus ... wunderbar ... ich glaube, der ist jetzt (noch) genau richtig ...

Und hier stimmt sogar mal die Lobeshymne von Pinard - de - Picard, die ich mir erlaube, hier mal reinzuopieren:
"So wie hier in diesem wunderbar dichten, fein strukturierten Weingiganten von ca. 75 Jahre alten Reben (dazu insbesondere Mourvèdre, Syrah und Cinsault), der aufgrund seiner großen inneren Harmonie und seiner Balanciertheit schon ab sofort höchsten Trinkgenuss verspricht! In der Nase eine klassische, bei allem Sex-Appeal und hedonistischen Charakter vibrierend kühle Stilistik, keine auf vordergründige Effekthascherei getrimmte Fruchtbombe, stattdessen sehr komplexe, fein verwobene Aromen der erlesenen Trauben der uralten Reben: rote Waldbeeren, reife, saftige Kirschen, schwarzer Pfeffer, Veilchen, Cassis, feinwürzige, geröstete Kräuter, heller Tabak, schwarze Schokolade und noble mineralische Noten. Am Gaumen sowohl eine betörende Kraft als auch eine brillante Frische und Würze statt marmeladiger Überreife, verbunden mit einer wohldosierten, ganz zart süßlichen, ungemein hedonistischen Frucht, die mit einem kleinen herben Touch versehen ist (das Signum traditioneller großer Châteauneufweine) und die diesen Wein zu einem großen Klassiker wird reifen lassen. Traumhaft kompakte Textur am Gaumen, schmelzend vor Saft und seidig-samtigen Gerbstoffen, getragen von kühler Würze, die an schwarze Oliven und Kräuter der Provence erinnert, in keinster Weise fett oder rustikal, dafür ungemein frisch."

:mrgreen:
Viele Grüße - Allegro
Moulis
Beiträge: 1377
Registriert: Mo 9. Aug 2010, 12:22
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Moulis »

Innerhalb weniger Tage.
Barbe Rac 2004 und 2008.

Der 08 er ist viel leichter, zugänglicher.
Der 04 er hat eine tief dunkle Farbe, mouthful.
Sehr unterschiedlich, mir hat 2004 besser gefallen.
Beide sehr gut.
miromo
Beiträge: 57
Registriert: Di 28. Okt 2014, 11:41
Wohnort: Berlin

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von miromo »

AM WE im Glas gehabt:

Domaine Charbonierre Hautes Brusquieres 1999

eher helles, schon recht bräunliches Rot mit deutlicher Aufhellung am Rand, verhalten süßliche Nase mit Noten von Kakao, Himbeere und Walderdbeere ein bisschen exotische Würznoten, am Gaumen saftig-süß, mürbe Frucht, mit Kakao und Himbeere, Tannine noch immer leicht grün, grüne Unterholznoten, schmeckt wie auf Stängeln vergoren, der Alkohol ist spürbar, tritt jedoch nicht zu deutlich hervor, mittellanger Abgang, trocknet etwas im Finish, nach ca. 6 Stunden verliert der Wein zusehends die mürbe Frucht und die Süße.

Von der Stilistik eher traditionell entspricht dieser Wein im Grunde genommen schon meinen Vorstellung eines Chateauneuf: nicht zu fett, nicht zu alkoholisch, ausreichende Frische. Heute Abend will der Wein aber nicht so recht singen, was fehlt ist Komplexität, der Wein ist fast ein bisschen eindimensional, deshalb nur 87 Punkte.

Viele Grüße

Stefan
Benutzeravatar
VillaGemma
Beiträge: 861
Registriert: Do 17. Nov 2011, 13:28
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Berlin

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von VillaGemma »

miromo hat geschrieben: Domaine Charbonierre Hautes Brusquieres 1999
Prima, ein neues Mitglied im C9-Club :) ...ich hatte auch mal von der Domaine Charbonierre aus "dieser Zeit" 1999/2000. Ich kann Deine geschilderten Eindrücke nachvollziehen bzw. die kommen mir nicht unbekannt vor. Ich habe von denen danach net mehr so viel, sprich gar nix nachgeordert. Bin bei anderen Produzenten hängen geblieben, die mir mehr munden.
"wine is sunlight held together by water" (Galileo Galilei)

Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts. (Max Planck)
miromo
Beiträge: 57
Registriert: Di 28. Okt 2014, 11:41
Wohnort: Berlin

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von miromo »

VillaGemma hat geschrieben:
miromo hat geschrieben: Domaine Charbonierre Hautes Brusquieres 1999
Prima, ein neues Mitglied im C9-Club :)
also als Ch9 Freak würde ich mich nicht bezeichnen, gerne zur kalten Jahreszeit hin und wieder zum Aufwärmen verirrt sich ein Ch9 in mein Glas ;) zufälligerweise neulich noch einer:

Domaine de Giraud Les Gallimardes 2001

Für einen Ch9 recht dunkles Kirschrot, geringe Aufhellung, Nase dunkel, komplexe Würznoten, beim ersten Reinriechen sogar ein Anflug von Trüffel, likörige Himbeer- und Schwarzkirschfrucht, der Gaumen kann nicht ganz mithalten, noch leicht grüne Tannine, die Frucht kommt etwas likörig rüber, anfangs eher kühl wirkend trotz 15% Alkohol, der Wein ist allerdings nicht ganz harmonisch, zum Essen (vegetarisch: Rosmarin-Kartoffeln mit Spinat und Kichererbsen) passte er aber gut, nach dem Essen trat dann mehr und mehr der Alkohol hervor, die Frucht zurück und der Wein wurde zusehends härter. Von der Machart eher modern würde ich diesen Wein noch 5 Jahre liegen lassen bin mir aber nicht sicher, ob er jemals die richtige Harmonie finden wird. Wenn jetzt getrunken dann besser als Esswein einsetzen.

89+ Punkte (mit Fragezeichen für das +)

Vinophile Grüße

Stefan
Antworten

Zurück zu „Rhône und Provence“