Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

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Mr. Nebbiolo
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von Mr. Nebbiolo »

Hallo Oswald,

der Nebbiolo der Produttori kostet ca. 9,- €, höherpreisig liegt natürlich im Auge des Betrachters.

Den Nebbiolo kannst du schon ein paar Jahre lagern und er wird natürlich andere Aromen entwickeln, aber generell ist der Wein nicht zum lagern gedacht. Die Produttori haben ausschließlich Nebbiolo im Angebot und der Langhe Nebbiolo ist der Einstiegswein, danach folgt der Barbaresco und dann (glaube ich) neun Einzellagen Barbaresco Riservas.

Der Barbaresco ist jung sehr schön zu trinken, reift aber sehr gut. Die Riservas benötigen meiner Meinung nach (je nach Lage) eine sehr lange Reifezeit.

Ein kürzlich getrunkener 2001er Rio Sordo war absolut vernagelt und ein 1997er Asili war auch noch lange nicht am Ende, bzw sogar erst am Anfang der Trinkreife. Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass man wie ich weit gereifte Weine sehr gerne mag.
Grüße

Klaus
darius
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von darius »

Danke für die Wasserstandsmeldung zum 2001er Rio Sordo.
Ich sehe bei den Riservas aus dem Jahrgang im moment auch noch
kein Land.

Ich hab eine der Riservas auch mal in der Verschlussphase
erwischt, die Flasche wurde irgendwie nur sehr langsam leer...
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OsCor
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von OsCor »

Hallo Klaus,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Sie hilft mir wirklich weiter, weil ich als Sehrspäteinsteiger mir keine Weine in den Keller legen möchte, deren Trinkfenster ich nur mit Mühe erleben werde :mrgreen: Wenn die Nebbiolo-Weine relativ jung getrunken werden können, ist das für mich prima.
In Anbetracht der Preis-Spannweite, in der wir uns in diesem Forum bewegen, sind die 9.- € zu „verschmerzen” und ich mußte doch ein wenig lachen über die Bezeichnung höherpreisig.

Gruß
Oswald
slowcook
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von slowcook »

Mr. Nebbiolo hat geschrieben:Hallo Oswald,

der Nebbiolo der Produttori kostet ca. 9,- €, höherpreisig liegt natürlich im Auge des Betrachters.

Den Nebbiolo kannst du schon ein paar Jahre lagern und er wird natürlich andere Aromen entwickeln, aber generell ist der Wein nicht zum lagern gedacht. Die Produttori haben ausschließlich Nebbiolo im Angebot und der Langhe Nebbiolo ist der Einstiegswein, danach folgt der Barbaresco und dann (glaube ich) neun Einzellagen Barbaresco Riservas.

Der Barbaresco ist jung sehr schön zu trinken, reift aber sehr gut. Die Riservas benötigen meiner Meinung nach (je nach Lage) eine sehr lange Reifezeit.

Ein kürzlich getrunkener 2001er Rio Sordo war absolut vernagelt und ein 1997er Asili war auch noch lange nicht am Ende, bzw sogar erst am Anfang der Trinkreife. Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass man wie ich weit gereifte Weine sehr gerne mag.

Hallo zusammen

Die Riservas der Produttori brauchen auch mE tatsächlich immer noch sehr viel Reifezeit, wie Klaus hier wieder sehr anschaulich schreibt. Bei mir sind die Zeiten vorbei, in denen ich alle damaligen 9 Riserva-Crus im Keller hatte (80er-Jahre); aktuell ist nur noch etwas Ovello vorrätig.

Mittlerweile (seit dem Jahrgang 2008? gibt es offenbar noch eine zehnte Lage: Muncagota. Ob ich den noch je reif ins Glas kriegen werde :( ?

Gruss
Werner
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Mr. Nebbiolo
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von Mr. Nebbiolo »

Hallo Werner,

Muncagöta hatte ich bei meiner Aufzählung schon dabei, würde mich aber tatsächlich interessieren, ob es jetzt 9 oder 10 Lagen bei den Produttori gibt. Ist zwar jetzt sehr speziell, passt aber trotzdem in den thread und vielleicht weiß es ja jemand hanz genau ;) .

Ich kenne folgende 9 Lagen, die produziert werden:

Asili, Montefico, Montestefano, Muncagöta, Ovello, Paje, Pora, Rabaja, Rio Sordo

Ich habe mir vom 2009er Jahrgang die Cru Kiste geleistet, heißt eine neuner Kiste der Produttori mit je einer Flasche jeder Lage. Würde mich wundern, wenn sie da eine 9er Kiste auflegen und 10 Lagen haben.
Grüße

Klaus
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UlliB
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von UlliB »

slowcook hat geschrieben: Mittlerweile (seit dem Jahrgang 2008? gibt es offenbar noch eine zehnte Lage: Muncagota.
Ist nicht neu. Der Wein lief früher als Moccagatta. Es musste ab dem Jg. 2008 auf die offiziellen Lagennamen umgestellt werden - Moccagatta ist lediglich der im lokalen Dialekt gebräuchliche Name der "offiziellen" Lage Muncagöta.

Gruß
Ulli
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Mr. Nebbiolo
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von Mr. Nebbiolo »

Hallo Oswald,

es gibt mittlerweile genügend, Nebbiolos, Barbarescos und auch Barolos, die du ganz jung mit Genuss trinken kannst und noch mehr, die nach so 5 Jahren Flaschenreife richtig gut sind. Es gibt aber auch noch einige, bei denen der Effekt, den Darius beschreibt, eintritt: Die Flasche wird nur sehr langsam leer ;)

Ich bin zwar nicht mehr so Tanninresistent wie noch vor 10 Jahren, trotzdem mag ich eher zuviel, als zu wenig Tannin :oops: .

Wenn bestimmte Jahrgänge, bestimmte Winzer und auch noch spezielle Lagen zusammentreffen, kann dann so ein Effekt entstehen, dass der Wein auch für mich untrinkbar wird. Wenn der Wein total vernagelt ist und das einzige was ganz offen und präsent ist, das Tannin ist, wird es schwierig ;)

Ein 85er Asili und ein 89er Montestefano (die letzten drei Jahre getrunken) zählten dann aber mit zu den schönsten Nebbioloerlebnissen.
Grüße

Klaus
slowcook
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von slowcook »

UlliB hat geschrieben:
slowcook hat geschrieben: Mittlerweile (seit dem Jahrgang 2008? gibt es offenbar noch eine zehnte Lage: Muncagota.
Ist nicht neu. Der Wein lief früher als Moccagatta. Es musste ab dem Jg. 2008 auf die offiziellen Lagennamen umgestellt werden - Moccagatta ist lediglich der im lokalen Dialekt gebräuchliche Name der "offiziellen" Lage Muncagöta.

Gruß
Ulli

Hallo Ulli

Das stimmt so offenbar ganz genau, sogar bereits ab Jahrgang 2007; vielen Dank!

Gruss
Werner
Seehas
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von Seehas »

Ein kürzlich getrunkener 2001er Rio Sordo war absolut vernagelt
Danke für den Hinweis, ich hatte mir schon Gedanken gemacht, ob es nicht langsam mal an der Zeit wäre, die Flasche aufzumachen. Der Barbaresco der Produttori ohne Lagenbezeichnung ist früher trinkreif und hat mir eigentlich immer geschmeckt.
Seehas
Rocketman
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Beitrag von Rocketman »

Mr. Nebbiolo hat geschrieben: Den 2010er Nebbiolo solltest du schon gut trinken können, ich befürchte aber, dass du entäuscht sein wirst :oops: . Nicht weil der Wein schlecht wäre, aber wenn ich richtig gelesen habe, ist das dein erster Nebbiolo und ich weiß nicht, was du erwartest. Das ist ein einfacher, eher karger, fruchtarmer Wein mit viel Säure und auch spürbarem Tannin, das mag nicht jeder.

Ich bin gespannt, was du dazu sagst, dann bitte auch mit einer kleinen Info, was du sonst so für Weine trinkst.
Oh ja, genau so war es. ich hatte wie u.a. empfohlen Steinpilzpolenta gemacht, danke für den Tipp. Den Nebbiolo hatte ich vorher etwa 3 Stunden dekantiert. Er zeigte sich für meine Erwartung aber wenig aromatisch, am ehesten in Richtung Kirscharomen, aber sauer, sauer, sauer. Dann kam aber die Überraschung, als ich nur noch wenige Schlucke im Glas hatte: Er schmeckte plötzlich süß und hatte ein völlig anderes Aroma, als hätte er sich schlagartig geöffnet und sich in einen anderen Wein verwandelt. Das habe ich bisher so noch nicht erlebt. Möglicherweise habe ich in diesem Moment einen kurzen Eindruck bekommen, wie ein Nebbiolo sein sollte?

Welche Weine ich sonst trinke? Momentan bin ich noch in der Findungsphase, probiere gerne mal etwas neues oder nicht Alltägliches. Allerdings deutlich lieber rot als weiß.
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