Diverse Winzer

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Gaston
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von Gaston »

Nicht wirklich überzeugen konnte mich unlängst eine zur in Teeblättern geräucherten Ente servierten

Ürziger Würzgarten Riesling Spätlese "Kranklay" 2008 von Karl Erbes mit 7,5% vol.

Eher verhaltene, leicht traubige Nase, am Gaumen zwar frisch und klar, aber vor allem knalle knalle süß, wenig Säure, wenig Spiel, etwas lahm, wie frisch gepresster Traubensaft. Gerade die ziemlich laue Säure wunderte mich doch angesichts des Jahrgangs. Oder einfach noch zu jung?
Beste Grüße
Gaston
Ralf Gundlach
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von Ralf Gundlach »

Im Glas die 2013er Zeltinger Schloßberg Spätlese trocken "Die Mauer" von Becker-Steimhauer gefällt mir wieder richtig gut, sehr mineralisch, Grapefruit und Weinbergspfirisch, feine Säure, wirkt in diesem Stadium schon sehr entgegenkommend, trotz nur 11,5 % Alkohol nicht gertenschlank, zeigt eher eine leicht saftige, unheimlich trinkanimierende Art, 87-88 Punkte passen, kostet keine 8 Euro ab Hof

Gruß

Ralf
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Gaston
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von Gaston »

Neulich im Glas:

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Och jo. Das ist schon OK, richtige Begeisterung kommt aber nicht auf. Ich finde den Wein nicht besonders gebietstypisch, der Wein wirk fast pfälzisch mächtig (2011). Ich vermisse den moselanischen Charme und die Leichtigkeit, das geht eher in die Breite, hat stellenweise etwas grauburgunderhaftes, wie gesagt nicht schlecht, aber erwarten tut man etwas anderes.
Beste Grüße
Gaston
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octopussy
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von octopussy »

Gaston hat geschrieben:Ich finde den Wein nicht besonders gebietstypisch, der Wein wirk fast pfälzisch mächtig (2011).
Danke für die Notiz, Gaston. Ich bin mittlerweile ganz froh, dass ich nur sehr wenige 2011er von der Mosel (und auch insgesamt) gekauft habe. So richtig begeistert hat mich aus dem Jahrgang bislang eigentlich kein Riesling. Das "Och jo" trifft es ganz gut. Aber wie textete schon Jacques Palminger?

http://www.youtube.com/watch?v=3eZuRfyJ1B4
Beste Grüße, Stephan
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Gaston
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von Gaston »

:D :D :D "Nett ist die kleine Schwester von Schei..." :lol: :lol: :lol:

Naja, so weit würde ich nicht gehen. Ich glaube aber mittlerweile auch, dass die 11er zu Anfang viele geblendet haben, die waren einfach früh so was von zugänglich und charmant. Ich kann das ja auch irgendwie nachvollziehen. Wenn man mal im Frühjahr beim Antesten des neuen Riesling-Jahrgangs nicht nur verschlossene Säuremonster, sondern weiche Gaumenschmeichler auf die Zunge bekommt, kann man sich schon mal freuen. :twisted: Viele Dinger reifen aber auch ziemlich schnell. ich halte den 11er auf längere Sicht auch eher für einen schwierigeren Jahrgang. Aber: Es gibt natürlich auch 11er Rieslinge, die nicht "nett", sondern richtig gut sind.
Beste Grüße
Gaston
Bernd Schulz
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von Bernd Schulz »

Aber: Es gibt natürlich auch 11er Rieslinge, die nicht "nett", sondern richtig gut sind.
Fraglos! Nach anfänglich großer Skepsis war ich vom Rieslingjahrgang 2011 doch eher angenehm überrascht (wobei auch ich nicht viele 2011er gekauft habe und z.b. 2012 für einen klar schöneren, da "klassischeren" Jahrgang halte).

Was die fragliche Laurentiuslay von Loewen angeht: Ich denke, von diesem Wein kann man einfach nicht deutlich mehr erwarten! Der (sympathische!) Winzer macht viel über diverse Fachhändler, und da müssen die Produkte schon einigermaßen mehrheitsfähig sein. Der Spagat zwischen Zugänglichkeit und Charakterstärke gelingt KaJo Loewen für meine Begriffe meistens sehr gut, wobei ich mich persönlich dann doch eben lieber an Winzer halte, die noch weniger Zugeständnisse an wen auch immer machen. Diese Winzer haben es allerdings in vielen Fällen finanziell nicht eben leicht....

Beste Grüße

Bernd
Ollie
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von Ollie »

Ja, sehe ich auch so. Letztes Jahr habe ich die 2009er AR angetestet, und der Wein ist - nicht zuletzt wegen der Jahrgangscharakteristik - durchaus ein unschlanker, arg runder Brocken. Zudem fand ich den Wein etwas unterkomplex. Vielleicht ist er ja zu jung? Oder (auch sehr wahrscheinlich) vielleicht gefaellt mir 2009 bei der trockenen Mosel einfach nicht so gut...

Cheers,
Ollie
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octopussy
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von octopussy »

Ich bin im Moment voll auf dem Mosel-Trip. Und so wurde heute bei schönstem Wetter auf dem Balkon geöffnet: Witwe Dr. H. Thansisch - Erben Thanisch - 2004 Bernkasteler Doctor Riesling Kabinett. Das Etikett finde ich großartig, den umständlichen Weingutsnamen auch. Und der Wein ist ebenso großartig, klassisch, genauso, wie ich ihn mir gewünscht habe, zeitlos, ohne irgendwelche Mätzchen. Klar, man zahlt ein paar Euro drauf für den Bernkasteler Doctor. Aber das ist es mir wert.

[album]2517[/album]

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Beste Grüße, Stephan
Bernd Schulz
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von Bernd Schulz »

Von Becker-Steinhauer habe ich bislang kaum etwas getrunken. Diese Spätlese, die über Ralf in meinen Keller gewandert ist, gefällt mir aber durchaus gut:

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Es fehlt vielleicht etwas an "Wildheit", aber ab und an macht es ja auch einmal Spaß, einen solch "cleanen" (aber nicht künstlich aufgehübscht wirkenden!) Riesling zu trinken. Und über das PLV kann man sicherlich nicht meckern.

Viele Grüße

Bernd
Bernd Schulz
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von Bernd Schulz »

Der nächste Wein von Becker-Steinhauer geht in die gleiche Richtung:

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Die spätleseartige Fülle finde ich für 2012 recht untypisch. Aber das soll prinzipiell keine Kritik darstellen - ich hatte weiß Gott schon Schlechteres im Glas!

Viele Grüße

Bernd
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