dyingromeo hat geschrieben:Fazit: Wir sind nicht die Zielgruppe, für die solche Weine wie der Rolland Bordeaux gemacht (und das dürfte der wohl treffendste Begriff sein) wird.
Wir hier sind nicht die Geschmackskönige weil wir Wissen, dass es Besseres für gleiches Geld gibt. Diese Weine stehen der Zielgruppe (wohl etwa 90-95% aller Weintrinker) doch überhaupt nicht zur Verfügung und selbst wenn, die wenigsten würden die Weine verstehen oder ihnen gar schmecken, da sie -wie Herr Priewe absolut richtig schreibt- damit überfordert wären.
Erfolgreich ist, wer einen trinkfreudigen Wein, sehr balanciert, verständlich und nicht zu tiefgründig, saftig und erkennbar fruchtig, in der Preisklasse durchaus auch vanillig (spürbarer Holzeinsatz) mit rundem Tannin und tollem Mundgefühl (ein Maul voll Wein, muss nach mehr schmecken wie der Wein für 5€) mit schöner Ausstattung und nachvollziehbarem Preis in die Regale des Supermarktes bringt. Wenn dann noch eine bekannte Marke (in dem Fall M. Rolland) darauf zu finden ist, ist es quasi perfekt.
Und ich denke, dass ist der Edeka mit diesem Wein durchaus geglückt.
Ich möchte jedenfalls für mich widersprechen, dass das Ergebnis der Verkostung vorher feststand, wie auch schon von Markus V. unterstellt. Ehrlich gesagt ist es mir nicht 7,99 Euro, Zeit, Leberkapazität und den Weg von und zum Edeka und zum und vom Altglascontainer wert, eine Flasche Wein zu kaufen mit dem Vorsatz, sie danach zu verreißen. Und ich behaupte mal, dass es ganz vielen (oder sogar allen) anderen hier, die den Wein getrunken haben, genauso ging/geht. Ich persönlich habe ja schon auf S. 1 dieses Threads geschrieben, dass ich die eigenen Weine von Rolland (Fontenil, Le Bon Pasteur) grundsätzlich ganz gerne mag und hatte mir deshalb von dem Wein jedenfalls ein passables Trinkerlebnis erhofft.
Im Übrigen: was soll man denn machen? Da bringt susa die aus meiner Sicht sehr gute Idee einer gemeinsamen Flasche, es handelt sich um einen LEH-Bordeaux, viele machen mit, ganz viele sind enttäuscht. Soll man sich da verbiegen und rumdrucksen, dass der Wein sicher aus kommerziellen Gesichtspunkten und mangels besserer Alternativen, blablabla, ein großer oder kleiner Wurf ist, man selber hat aber ü b e r h a u p t keine Lust, mehr als ein oder zwei Gläser davon zu trinken?
Leider ist das Thema hier etwas "politisiert" worden, in alle Richtungen. Das ist aber m.E. auch kein Grund, nun allen hier im Thread pauschal zu unterstellen, sie hätten ja ohnehin keine Sensibilität für LEH-Weine, hätten den Wein ja von vorneherein schlecht finden wollen, würden sich wie Mini-Parkers aufführen, weil sie sich erdreisten, dem Wein Punkte zu geben oder würden zu viele Worte über einen eigentlich belanglosen Wein verlieren.
dyingromeo hat geschrieben:Edeka hat sicherlich...nein garantiert....keine einzige Flasche gratis an Blogger geschickt. Warum sollten Sie auch? Ihr denkt wahrscheinlich immer noch, dass der Großteil der Edeka Weinkunden sich im Internet über die Weine informiert!?
Woher nimmst du diese Sicherheit? Schau doch mal auf S. 20 dieses Threads, 2. Post von oben.
dyingromeo hat geschrieben:Seit wann sind zwei (oder 3 oder 4 oder x) Meinungen über einen Wein denn nicht mehr zulässig?
Das ist wiederum vollkommen richtig. Wer glaubt, der Wein sei schlecht, weil er 8 oder 10 Hanseln hier im Forum nicht geschmeckt hat, glaubt auch an den Osterhasen

. Da es überhaupt nur 5 oder 6 Blog- oder Presseberichte über den Wein gibt, ist m.E. die Diskrepanz zwischen der Meinung hier im Forum und der Meinung einiger Blogger/Journalisten schlicht zu vernachlässigen. Ein Politikum muss man daraus nicht machen. Was nicht heißt, dass man sich nicht mal darüber unterhalten könnte, wie einzelne Medien (wie z.B. auch das Forum hier) "funktionieren". Aber am besten macht man das mal gemeinsam bei einem Gläschen Wein.