Ulli, erstens habe ich danach ein Ironie Zeichen gesetzt und zweitens anschließend die Frage gestellt, ob ein allgemeines Bewertungsschema zugrunde liegt, ich habe also nichts fix unterstellt. Mir ist auch klar, dass ein professioneller Verkoster nicht alles austrinken kann. Dennoch fand ich den Satz hier problematisch, da es doch den Anschein erweckt, dass man das selbst nicht trinken würde. Ich finde meinen Beitrag nicht unhöflich, sondern fragend und natürlich etwas provokativ. Das ist ein gestandener Journalist und kein junger Winzer. Er wird das verkraften. Ja ich bin für Inklusion, aber das heißt noch lange nicht, dass ich bei so einem Satz in Kuscheltalk verfalle.Birte,
soweit ich mich erinnere, warst Du hier vor kurzem noch ein glühender Verfechter der Inklusion, d.h. der verbal moderaten Behandlung von Profis. Entspricht dieser Beitrag so etwa dem Stil, den Du Dir dafür vorstellst?![]()
Gruß
Ulli
Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?
Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?
- austria_traveller
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Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?
Wäre es nicht besser auf das Ironie Zeichen zu verzichten und ein bischen ruhiger zu schreiben ?Birte hat geschrieben:erstens habe ich danach ein Ironie Zeichen gesetzt
Naja sagen wir so, du schraubst den Level konsequenterweise immer ein bischen rauf ....Birte hat geschrieben:Ich finde meinen Beitrag nicht unhöflich,
Oder sich hier einfach nicht mehr meldenBirte hat geschrieben:Er wird das verkraften.

Ich finde das mit dem persönlichen Geschmack und dem "ob ein Wein gut ist" auch; naja zumindest seltsam.
Für mich wird da suggeriert es gibt eine allgemein gültige Tabelle mit gut/nicht gut und als professioneller Verkoster kann man das zuordnen. Der persönliche Geschmack ist dann etwas ganz Anderes.
Für mich ist das ein G'schichtl

Ich stelle dir deine Verkostereigentschaft nicht in Abrede; aber Wein ist subjektiv ! Auch für die Profis.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
Gerhard aus Wien
- octopussy
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Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?
Hallo Herr Priewe,
danke für Ihr Feedback.
Damit möchte ich es überhaupt nicht bewerten, ob jemand einen Wein kurz ein-, zwei- oder mehrmals probiert und den Rest dann in den Ausguss befördert. Würde ich beruflich Wein verkosten/trinken, würde ich es genauso machen. Nur muss man sich in dem Fall eben nicht die Frage stellen, ob man 0,75 l des Weins an einem oder mehreren Abenden zum Essen oder einfach so trinken will. Das ist für mich ein erheblicher Unterschied.
Zu besseren Bordeaux in der Preisklasse siehe zum Beispiel hier: http://www.dasweinforum.de/viewtopic.ph ... &start=200
danke für Ihr Feedback.
Das glaube ich nicht. Die Zeiten sind vorbei.priewe hat geschrieben:Mir scheint, im Forum tummelt sich eine oder andere Mini-Parker, für den schon der Name Michel Rolland ein rotes Tuch ist.
Das ist für mich der Erklärungsansatz, warum der Wein von den Leuten hier im Forum überwiegend verrissen wurde, bei den Profi-Kritikern aber relativ passabel bis gut ankam. Jeder, der hier im Forum zum Edeka gelaufen ist, 7,99 Euro ausgegeben hat, eine 2 KG schwere Flasche nach Hause und später eine 1,3 KG schwere Flasche zum Altglascontainer geschleppt hat und sich bemüht hat, die Flasche auszutrinken und damit auch Leberkapazität freizumachen, bewertet den Wein eben so, wie jede andere Flasche, die er/sie käuflich erwirbt. Das ist etwas anderes, als das Bewerten, ob der Wein unter Umständen anderen (wem? dem vermeintlichen "Durschnittskonsumenten"?) schmeckt und das Entleeren des Großteils der Flasche in den Ausguss.priewe hat geschrieben:Im Übrigen geht es, wenn man beruflich über Wein schreibt, nicht darum, ob einem der Wein persönlich schmeckt oder nicht. Das interessiert die Leser/User in der Regel nicht. Die wollen wissen, ob ein Wein gut ist bzw. wie gut er ist. Bei mir landete zum Beispiel der grösste Teil des Flascheninhalts im Ausguss. Trotzdem kann man ja zugeben, dass dieser Edeka-Wein seine Qualitäten hat. Finde ich.
Damit möchte ich es überhaupt nicht bewerten, ob jemand einen Wein kurz ein-, zwei- oder mehrmals probiert und den Rest dann in den Ausguss befördert. Würde ich beruflich Wein verkosten/trinken, würde ich es genauso machen. Nur muss man sich in dem Fall eben nicht die Frage stellen, ob man 0,75 l des Weins an einem oder mehreren Abenden zum Essen oder einfach so trinken will. Das ist für mich ein erheblicher Unterschied.
Zu besseren Bordeaux in der Preisklasse siehe zum Beispiel hier: http://www.dasweinforum.de/viewtopic.ph ... &start=200
Beste Grüße, Stephan
- thvins
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Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?
Zunächst eimal meinen Dank an Jens Priewe, das er sich dieser Diskussion hier stellt.
Unterm Strich haben wir zwei Lager, die, die den Wein empfehlen und dann hier im Forum etliche, die den Wein einfach gekauft haben und die mehr oder weniger davon enttäuscht sind - nicht einer hier hat den Wein auch nur ansatzweise empfohlen. Viele (auch ich) sind der Meinung, es gibt selbst im Bordelais Besseres für gleiches Geld - rückt man von den bekannten und großen Namen ab. Man muss sich aber dafür schon mühen, um Gleichwertiges / Besseres zu finden - und Entdeckerlust haben...
Entdeckerlust erwarte ich von einem unabhängigen Weinjournalisten eben auch - und dann wird man fündig - zugegeben, nicht unbedingt im deutschen Supermarkt / Discounter...
Wäre die Eingrenzung gewesen: Das Beste für 8 € bei deutschen Supermarkt-Bordeaux, wäre der Aufschrei geringer gewesen.
Genau wie jetzt nach dem Outing, die Flasche größtenteils entsorgt zu haben - wäre hier Ullis Erklärung hinterher gekommen, würde der unbedarfte Leser nicht denken: Aha - erst empfiehlt er ihn und dann kippt er ihn weg... "Profis" - wie Ulli oder mir ist so was klar, aber nicht dem "Nur - Leser" - und davon hat es sehr viele hier in unserem Forum inzwischen.
Der unbedarfte Konsument neigt sich Empfehlungen gerne zu - deswegen ja ist er unbedarft. Muss er sich dann aber veralbert verkommen, kann der Schuß auch nach hinten losgehen.
Für mich scheint es das hier so zu sein. Folgt man den Lesern und Schreibern hier im Thread und den Diskussionen dazu auf der Straße. Und spätestens dann gewinnt die Sache eine gänzlich neue, moralische Dimension...
Unterm Strich haben wir zwei Lager, die, die den Wein empfehlen und dann hier im Forum etliche, die den Wein einfach gekauft haben und die mehr oder weniger davon enttäuscht sind - nicht einer hier hat den Wein auch nur ansatzweise empfohlen. Viele (auch ich) sind der Meinung, es gibt selbst im Bordelais Besseres für gleiches Geld - rückt man von den bekannten und großen Namen ab. Man muss sich aber dafür schon mühen, um Gleichwertiges / Besseres zu finden - und Entdeckerlust haben...
Entdeckerlust erwarte ich von einem unabhängigen Weinjournalisten eben auch - und dann wird man fündig - zugegeben, nicht unbedingt im deutschen Supermarkt / Discounter...
Wäre die Eingrenzung gewesen: Das Beste für 8 € bei deutschen Supermarkt-Bordeaux, wäre der Aufschrei geringer gewesen.
Genau wie jetzt nach dem Outing, die Flasche größtenteils entsorgt zu haben - wäre hier Ullis Erklärung hinterher gekommen, würde der unbedarfte Leser nicht denken: Aha - erst empfiehlt er ihn und dann kippt er ihn weg... "Profis" - wie Ulli oder mir ist so was klar, aber nicht dem "Nur - Leser" - und davon hat es sehr viele hier in unserem Forum inzwischen.
Der unbedarfte Konsument neigt sich Empfehlungen gerne zu - deswegen ja ist er unbedarft. Muss er sich dann aber veralbert verkommen, kann der Schuß auch nach hinten losgehen.
Für mich scheint es das hier so zu sein. Folgt man den Lesern und Schreibern hier im Thread und den Diskussionen dazu auf der Straße. Und spätestens dann gewinnt die Sache eine gänzlich neue, moralische Dimension...
- Mr. Nebbiolo
- Beiträge: 882
- Registriert: Mi 3. Nov 2010, 16:44
- Wohnort: Mühldorf
Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?
Hallo zusammen,
ich glaube, dass man mit solchen Mutmaßungen ziemlich aufpassen sollte. Erst mal, gibt es "die Edeka" so gar nicht, es gibt verschiedene regionale Edeka Genossenschaften.
Es gibt zwar eine Zentrale, die das absprechen müsste, und es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass diese irgend ein Honorar für Weinbewertungen zahlt. Wenn dann würde das für ein Produkt passieren, das unter der Edeka Eigenmarke läuft, was der Wein nicht tut. Wo würde man da anfangen und wo aufhören ?
Wenn hier was gezahlt werden würde, dann von dem Importeur, Zwischenhändler, etc, was logischer wäre, nicht auszuschließen, aber eher unwahrscheinlich.
Ich weiß auch nicht, ob die Qualität des Weines wirklich so unterschiedlich eingeschätzt wird, oder ob es entweder an den eigenen Ansprüchen, dem Blick auf die (wahrscheinliche) Klientel oder dem Vergleich auf andere Weine liegt.
Ziemlich sicher bin mir, dass die meisten unter uns nicht (mehr) wissen, was der "hin und wieder" oder Discounterweintrinker oder sagen wir mal der "normale" Weintrinker so trinkt und schätzt. Falls es einer nicht weiß, stelle ich jetzt mal ganz frech in den Raum:
Die "unnormalen" Weintrinker sind nämlich wir
Ich habe den Rolland Bordeaux bei einer Weinprobe mit dem Thema Südamerika blind vorgesetzt bekommen und war somit frei von einer vorgefertigten Meinung über den Wein. Ich hatte ihn mit 14/20 Punkten bewertet, was nach meiner Umrechnung ca. 82/100 Punkte sind. Lt. der Definition, die ich verwende und wie es mir vor vielen Jahren "gelernt" wurde, ist das ein Wein, der OK ist, ein passabler Wein.
Das der Wein meinen Ansprüchen nicht genügt, dass er mir zu dünn, zu eintönig, zu einfach, zu vannilig, etc ist und ich dafür keine 8,- € ausgeben will, ist ein anderes Thema. Natürlich gibt es für das Geld bessere Weine, die man als Kosument, der sich nicht mit Weinen beschäftigt, der sich in keinen Fachhandel traut und schon sicher nicht zu einem Winzer fährt, erst mal finden.
Ich saß erst letzte Woche bei einer nicht weinafinen Gruppe am Tisch, die sich über einen Discounterrotwein ausgelassen haben, der von einem österreichischen (Unterhosenmodel) Winzer promoted wird, und ich kann euch versichern, dass der sicher nicht besser als der Edeka Bordeaux war
Vielleicht sind also die Einschätzungen gar nicht so unterscheidlich, wie es sich darstellt.
Jetzt noch ein letztes Statement von mir:
Der Rolland Edeka Bordeaux war der beste Bordeaux, den ich je (von einem LEH gekauft) probiert habe. Punkt
ich glaube, dass man mit solchen Mutmaßungen ziemlich aufpassen sollte. Erst mal, gibt es "die Edeka" so gar nicht, es gibt verschiedene regionale Edeka Genossenschaften.
Es gibt zwar eine Zentrale, die das absprechen müsste, und es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass diese irgend ein Honorar für Weinbewertungen zahlt. Wenn dann würde das für ein Produkt passieren, das unter der Edeka Eigenmarke läuft, was der Wein nicht tut. Wo würde man da anfangen und wo aufhören ?
Wenn hier was gezahlt werden würde, dann von dem Importeur, Zwischenhändler, etc, was logischer wäre, nicht auszuschließen, aber eher unwahrscheinlich.
Ich weiß auch nicht, ob die Qualität des Weines wirklich so unterschiedlich eingeschätzt wird, oder ob es entweder an den eigenen Ansprüchen, dem Blick auf die (wahrscheinliche) Klientel oder dem Vergleich auf andere Weine liegt.
Ziemlich sicher bin mir, dass die meisten unter uns nicht (mehr) wissen, was der "hin und wieder" oder Discounterweintrinker oder sagen wir mal der "normale" Weintrinker so trinkt und schätzt. Falls es einer nicht weiß, stelle ich jetzt mal ganz frech in den Raum:
Die "unnormalen" Weintrinker sind nämlich wir

Ich habe den Rolland Bordeaux bei einer Weinprobe mit dem Thema Südamerika blind vorgesetzt bekommen und war somit frei von einer vorgefertigten Meinung über den Wein. Ich hatte ihn mit 14/20 Punkten bewertet, was nach meiner Umrechnung ca. 82/100 Punkte sind. Lt. der Definition, die ich verwende und wie es mir vor vielen Jahren "gelernt" wurde, ist das ein Wein, der OK ist, ein passabler Wein.
Das der Wein meinen Ansprüchen nicht genügt, dass er mir zu dünn, zu eintönig, zu einfach, zu vannilig, etc ist und ich dafür keine 8,- € ausgeben will, ist ein anderes Thema. Natürlich gibt es für das Geld bessere Weine, die man als Kosument, der sich nicht mit Weinen beschäftigt, der sich in keinen Fachhandel traut und schon sicher nicht zu einem Winzer fährt, erst mal finden.
Ich saß erst letzte Woche bei einer nicht weinafinen Gruppe am Tisch, die sich über einen Discounterrotwein ausgelassen haben, der von einem österreichischen (Unterhosenmodel) Winzer promoted wird, und ich kann euch versichern, dass der sicher nicht besser als der Edeka Bordeaux war

Vielleicht sind also die Einschätzungen gar nicht so unterscheidlich, wie es sich darstellt.
Jetzt noch ein letztes Statement von mir:
Der Rolland Edeka Bordeaux war der beste Bordeaux, den ich je (von einem LEH gekauft) probiert habe. Punkt

Zuletzt geändert von Mr. Nebbiolo am Do 2. Jan 2014, 15:40, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße
Klaus
Klaus
- sociando
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Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?
ich finde herr priewe hat recht, bei dieser diskussion hier schwebt eben auch die frage der unabhängigkeit von kritikern und vor allem bloggern mit im raum. könnte es tatsächlich sein, dass z.b. bloggern eine gegenleistung für pr für einen wein angeboten wird (die frage kommt nicht aus der luft)? warum gab es überhaupt so ein echo auf diesen wein - ein echo das bis hier ins forum schwappte? ich hatte das schon ganz am anfang des threads gepostet, dass sich ein weinfreund wunderte, dass es zu diesem wein überhaupt so ein blogger-interesse gab. warum grad zu diesem wein? und warum fällt dann dieser wein hier in der gruppe so durch - im gegensatz zu den bis dahin veröffentlichten urteilen?
es lebe die freiheit! es lebe der wein!
(johann wolfgang von goethe, faust, auerbachs keller)
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Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?
Naja, dafür gibt es m.M. eine relativ einfache Erklärung. Stellt dir vor, du bist Blogger mit etwas Reichweite und kriegst wöchtenlich ein paar Flaschen Wein zugeschickt. Den EDEKA Bordeaux, einen Müller-Thurgau von irgendeiner Winzergenossenschaft und die neue Kollektion von einem bislang unbekannten Weingut aus Rheinhessen. Dann stellt dir vor, du überprüfst laufend nach Blogbeiträgen, welche viel und welche wenig gelesen werden. Deine "Bezahlung" als Blogger liegt in Klicks. Vielleicht möchtest du dann gerne viele Klicks ernten und weißt aus Erfahrung, dass ein Thema wie LEH-Weine der spezielleren Art (oder Discounter-Champagner, oder Festtags-Barolo vom Discounter, oder, oder, oder) mehr Klicks generiert als das Thema mit dem durchschnittlichen Müller-Thurgau oder dem bislang unbekannten Weingut aus Rheinhessen, deren Weine dich beim ersten Probieren nicht gerade umgehauen haben. Stell dir jetzt schließlich vor, dass über den EDEKA-Bordeaux auch schon auf Captain Cork (oder bei Würtz) berichtet wurde. Du kannst also direkt mit anderen über denselben Wein sprechen, auf Facebook oder in den Blog-Kommentarspalten. Worüber schreibst du wohl deinen Blog-Beitrag?sociando hat geschrieben:warum gab es überhaupt so ein echo auf diesen wein - ein echo das bis hier ins forum schwappte? ich hatte das schon ganz am anfang des threads gepostet, dass sich ein weinfreund wunderte, dass es zu diesem wein überhaupt so ein blogger-interesse gab. warum grad zu diesem wein?
Beste Grüße, Stephan
- sociando
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Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?
na wär schön wenn's so (einfach) wäre...
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Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?
wir als aussenstehende können eh nur spekulieren. von daher…
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Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?
Birte, was soll denn der Quatsch mit dem "Trinkschwein"? Von Berufsschreibern erwartet man doch, dass sie Leuten, die vielleicht weniger Degustationsmöglichkeiten haben als andere, einen Tipp geben, was gut ist. Das habe ich getan, wobei ich mir im Klaren bin, dass nicht alles, was gut ist, auch allen schmeckt. Weil ich mir persönlich den Edeka-BDX nie kaufen würde (und deshalb den Rest im Ausguss entsorgt habe), betrachte ich andere aber nicht als Trinkschweine! Manchmal kommt es mir vor, als würden im Weinforum alle möglichen Vorurteile gepflegt, zum Beispiel auch gegen Weinjournalisten. Was soll das?
Zu austria_traveller: Ich glaube sehr wohl, dass man die Qualität eines Weins annähernd objektiv und nachvollziehbar beschreiben kann und dass das auch die Aufgabe eines Weinkritikers ist. Ich kenne auch keinen, der das ernsthaft bestreitet. Das Tannin eines Latour ist nun einmal objektiv besser als das eines Cru Bourgeois. Und der 2010er Jahrgang ist objektiv besser als der 2012er. Warum das bestreiten?
Das bedeutet aber nicht, dass viele Menschen den smarteren 2012er dem dicken, alkoholreichen 2010er vorziehen. Viele Menschen sind mit hoher Qualität überfordert. Sorry. Das macht den Job für Weinschreiber (und natürlich auch für Weinhändler und Sommeliers) manchmal so schwierig. Ich handele nach der Devise: Geschmack ist subjektiv, aber nicht die Qualität. Heraus kommt dann manchmal, dass man einen Wein herunterschreibt, den andere lieben. Oder umgekehrt.
Und zu octopussy: Ich mache mir keine Gedanken darum, ob ein Wein anderen Menschen schmeckt. Ich kenne die anderen Menschen ja gar nicht, geschweige denn deren Geschmack. Natürlich hoffe ich, dass viele mein Urteil nachvollziehen. Aber wer, um ein Beispiel zu sagen, mit deutschen Weissweinen sozialisiert worden ist, wird sich mit dem burgundischen Weissweinstil vermutlich schwertun. Meursault, Puligny-Montrachtet oder Montrachet werden ihm nicht schmecken. Aber sind es deswegen schlechte Weine? Natürlich nicht. Nun gibt es im Internet Weinschreiber, den fällt zu solchen Weinen nichts anderes ein als: zu holzlastig, zuviel Malo, zu wenig Säure. Daran erkennt man die Dilettanten. Sie haben die Weine, über die sie sich äussern, nicht verstanden. Ist peinlich, aber das wissen sie ja nicht. Es ist, als wenn man einen Porsche kritisiert, weil er tief gelegt ist.
Danke für den Link zu den besseren Bordeaux. Den werde ich mir jetzt mal genau ansehen.
Übrigens nochmal zu Edeka-Wein. Mir wurde er nicht zugeschickt, ich habe ihn aus Neugier selbst gekauft.
Zu austria_traveller: Ich glaube sehr wohl, dass man die Qualität eines Weins annähernd objektiv und nachvollziehbar beschreiben kann und dass das auch die Aufgabe eines Weinkritikers ist. Ich kenne auch keinen, der das ernsthaft bestreitet. Das Tannin eines Latour ist nun einmal objektiv besser als das eines Cru Bourgeois. Und der 2010er Jahrgang ist objektiv besser als der 2012er. Warum das bestreiten?
Das bedeutet aber nicht, dass viele Menschen den smarteren 2012er dem dicken, alkoholreichen 2010er vorziehen. Viele Menschen sind mit hoher Qualität überfordert. Sorry. Das macht den Job für Weinschreiber (und natürlich auch für Weinhändler und Sommeliers) manchmal so schwierig. Ich handele nach der Devise: Geschmack ist subjektiv, aber nicht die Qualität. Heraus kommt dann manchmal, dass man einen Wein herunterschreibt, den andere lieben. Oder umgekehrt.
Und zu octopussy: Ich mache mir keine Gedanken darum, ob ein Wein anderen Menschen schmeckt. Ich kenne die anderen Menschen ja gar nicht, geschweige denn deren Geschmack. Natürlich hoffe ich, dass viele mein Urteil nachvollziehen. Aber wer, um ein Beispiel zu sagen, mit deutschen Weissweinen sozialisiert worden ist, wird sich mit dem burgundischen Weissweinstil vermutlich schwertun. Meursault, Puligny-Montrachtet oder Montrachet werden ihm nicht schmecken. Aber sind es deswegen schlechte Weine? Natürlich nicht. Nun gibt es im Internet Weinschreiber, den fällt zu solchen Weinen nichts anderes ein als: zu holzlastig, zuviel Malo, zu wenig Säure. Daran erkennt man die Dilettanten. Sie haben die Weine, über die sie sich äussern, nicht verstanden. Ist peinlich, aber das wissen sie ja nicht. Es ist, als wenn man einen Porsche kritisiert, weil er tief gelegt ist.
Danke für den Link zu den besseren Bordeaux. Den werde ich mir jetzt mal genau ansehen.
Übrigens nochmal zu Edeka-Wein. Mir wurde er nicht zugeschickt, ich habe ihn aus Neugier selbst gekauft.