Hinweis:
der "Schlossberg" von Balthasar-Ress hatte es schwer als "Pegelwein" bzw. als 1. Wein der Probe
33 Balthasar-Ress Schlossberg 87 Punkte
BerlinRieslingCup - Top-Rieslinge 2012
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Re: BerlinRieslingCup - GG 2012
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
- Gerald
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Re: BerlinRieslingCup - GG 2012
Hallo Nikolai,
Grüße,
Gerald
Wenn du die Einzelergebnisse ohnehin als Excel-Datei hast: warum schreibst du nicht zu den Mittelwerten ganz einfach noch die Standardabweichung dazu? Dann muss niemand mehr über Statistik diskutieren, da ohnehin auf den ersten Blick erkennbarJa, das Thema "Statistische Relevanz" ist mir schlechterdings bekannt.

Grüße,
Gerald
Re: BerlinRieslingCup - GG 2012
Na Martin, da hoffe ich mal, Du hast die richtigen Weine weggelassen. Aber wahrscheinlich hast Du das mit Hilfe der Konterflaschen vorher geklärt. Irgendwie will so ein Event ja auch vorbereitet sein.
Immer wieder toll, wie Martin es schafft, Jahr für Jahr die Masse an Spitzenweinen zu besorgen und -von kundiger Seite zusammengestellt- in Zweierflights zu präsentieren. Noch einmal vielen, vielen Dank dafür.
Ich war dieses Mal besonders gespannt auf den Cup, da ich heuer (es waren gestern viele Österreicher da, das färbt ab) noch keine Gelegenheit hatte, irgendein GG 2012 zu kosten. Nach den ersten Flights (die Zusammenstellung der Pärchen wird Martin sicherlich noch posten) wurde von mir erst einmal leichte Skepsis ob der euphorischen Berichte von Vorverkostungen und Präsentationen angemeldet. Zustimmendes Nicken des Nebenmanns. Doch spätestens nachdem die "Mosel-Plörre" (nein ich sag jetzt nicht von wem dieser Einwurf kam - der Käpt'n war es jedenfalls nicht) verkostet war hagelte es Oohs und Punkte.
Man muss sie nicht mögen, die süßlichen Moseltröpfchen aber sooo schlecht waren sie natürlich nicht. Es fehlte vielleicht das eine oder andere Mal etwas an Säure. Alles eine Frage des Geschmacks.
Fazit: sehr breite Spitze in diesem Jahr. Brunnenhäuschen für mich der Wein mit dem besten PLV. Kastanienbusch von Klundt DIE Überraschung. Und wie immer: der Idig wurde viel zu niedrig bewertet.

Immer wieder toll, wie Martin es schafft, Jahr für Jahr die Masse an Spitzenweinen zu besorgen und -von kundiger Seite zusammengestellt- in Zweierflights zu präsentieren. Noch einmal vielen, vielen Dank dafür.
Ich war dieses Mal besonders gespannt auf den Cup, da ich heuer (es waren gestern viele Österreicher da, das färbt ab) noch keine Gelegenheit hatte, irgendein GG 2012 zu kosten. Nach den ersten Flights (die Zusammenstellung der Pärchen wird Martin sicherlich noch posten) wurde von mir erst einmal leichte Skepsis ob der euphorischen Berichte von Vorverkostungen und Präsentationen angemeldet. Zustimmendes Nicken des Nebenmanns. Doch spätestens nachdem die "Mosel-Plörre" (nein ich sag jetzt nicht von wem dieser Einwurf kam - der Käpt'n war es jedenfalls nicht) verkostet war hagelte es Oohs und Punkte.
Man muss sie nicht mögen, die süßlichen Moseltröpfchen aber sooo schlecht waren sie natürlich nicht. Es fehlte vielleicht das eine oder andere Mal etwas an Säure. Alles eine Frage des Geschmacks.
Fazit: sehr breite Spitze in diesem Jahr. Brunnenhäuschen für mich der Wein mit dem besten PLV. Kastanienbusch von Klundt DIE Überraschung. Und wie immer: der Idig wurde viel zu niedrig bewertet.

Re: BerlinRieslingCup - GG 2012
Vorschlag zur Methode für's nächste Jahr. Man könnte als Flight #0 zwei Weine des Vorjahres außer Konkurrenz offen präsentieren, z.B. einen aus dem unteren Mittelfeld des letztjährigen BRC und einen der Top-Five, damit das Einpegeln und Einnorden nicht das Ergebnis verfälscht. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man bei Blindverkostungen beim ersten und möglicherweise auch beim zweiten und dritten Flight erstmal sehr vorsichtig und konservativ wertet, was das Ergebnis beeinflussen kann.
Ansonsten vielen Dank! Die Ergebnisse des BRC helfen uns, die wir nicht systematisch verkosten können, die eigenen Erfahrungen in einen größeren Kontext einzuordnen. Ich bin gespannt auf die Verkostungsnotizen einzelner TeilnehmerInnen.
Ansonsten vielen Dank! Die Ergebnisse des BRC helfen uns, die wir nicht systematisch verkosten können, die eigenen Erfahrungen in einen größeren Kontext einzuordnen. Ich bin gespannt auf die Verkostungsnotizen einzelner TeilnehmerInnen.
- octopussy
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Re: BerlinRieslingCup - GG 2012
Vielen Dank für die Ergebnisse, ich bin gespannt auf die Einzeleindrücke. Das Tableau in Kombination mit den sonstigen Notizen zu den 2012er GGs ergibt für mich folgendes Bild:
1. von Winning 2012 finden (fast) alle gut.
2. Wittmann 2012 dito
3. Schäfer-Fröhlich scheint im Vergleich zu den Vorjahren etwas schwächer zu sein.
4. Die Nahe ist insgesamt in 2012 nicht GANZ vorne mit dabei?
5. Das schon lange angekündigte "Rheingau-Revival" lässt noch auf sich warten.
6. Die Mosel GGs werden besser, aber auch hier lässt der Durchbruch noch auf sich warten.
7. Wie in eigentlich jedem BerlinRieslingCup schlägt sich der "Außenseiter" (hier Sven Klundt) ziemlich gut.
Würdet Ihr, die beim Cup und ggf. auch bei den sonstigen GG-Verkostungen dabei wart, dem eher zustimmen oder eher nicht zustimmen?
1. von Winning 2012 finden (fast) alle gut.
2. Wittmann 2012 dito
3. Schäfer-Fröhlich scheint im Vergleich zu den Vorjahren etwas schwächer zu sein.
4. Die Nahe ist insgesamt in 2012 nicht GANZ vorne mit dabei?
5. Das schon lange angekündigte "Rheingau-Revival" lässt noch auf sich warten.
6. Die Mosel GGs werden besser, aber auch hier lässt der Durchbruch noch auf sich warten.
7. Wie in eigentlich jedem BerlinRieslingCup schlägt sich der "Außenseiter" (hier Sven Klundt) ziemlich gut.
Würdet Ihr, die beim Cup und ggf. auch bei den sonstigen GG-Verkostungen dabei wart, dem eher zustimmen oder eher nicht zustimmen?
Beste Grüße, Stephan
Re: BerlinRieslingCup - GG 2012
Hallo,
hier meine Eindrücke, die ich mit einer Vorbemerkung versehen will. Ich fand die Moselweine wirklich sehr gut und das drückt sich in den Punkten auch aus. Ich habe im Mittelteil bei der Verkostung einen Durchhänger gehabt. Nach dem irren Auftakt habe ich die Größe z.B. vom Morstein nicht verstanden, was sich auch in den Punkten ausdrückt, aber ich wollte das im Nachhinein nicht mehr korrigieren, denn das würde das Ergebnis verzerren. Ich habe aber selektiv nachverkostet, wo das nach dem Pegelstand in der Flasche noch möglich war
und hätte wenig und wenn dann nach oben korrigieren müssen. Was Du Stephan, über die Nahe gesagt hast, denke ich im momentanen Stadium auch. Und vor Winning muss man einfach den Hut ziehen, auch wenn´s nicht jedermann gefällt:
Wein Nummer 0 spontanfruchtig. Etwas kalkig im Hintergrund. Stachelbeere und Kiwi. Wenig Aprikose. Etwas stumpf am Gaumen. Geschmacklich wie ein Ortswein. Viel und noch mehr kräftige Säure. Limette im nicht sehr ausgeprägten Abgang Etwas bitter im Abgang. 87 Rheingau? Dirk Würtz?
Tatsächlich: Balthasar Ress Schlossberg
Flight 1a Klassische Aprikosenfrucht. Feuersteinton. Sehr juvinaler Wein. Plötzlich ein Sta-chelbeerton, wie von Sauvignon Blanc. Cremig und druckvoll. Kollabiert damm aber doch am Gaumen und hält die Spannung nicht ganz. Dann dringt die brutale Säure durch. Macht im Moment alles platt, ist aber ein Verspechen auf die auf die Zukunft. Nahe? Entwickelt sich mit Luft immer besser. Langer Abgang mit Pfefferminz und Limette 92
Die ‚Auflösung: Dönnhoff Dellchen
1b Honigmild. Butterblume. Kandierte Blüten. Buttrig und cremig am Gaumen. Etwas mehr Säure hätte dem Wein gut getan. Denn diese versteckt sich hinter der Cremrolle in der Mitte. Etwas Mokka. Hinten raus etwas bitter und könnte länger sein. 91
Künstler Hölle
Flight 2a in der Nase Mosel. Spontannoten. Leimnoten. Typ: trockene Auslese, klassische Machart. Hinten raus lang und sehr eigenständig. Noch sehr unterentwickelt, aber die Nase zeigt das Potential an. Klar als Mosel zu identifizieren, aber trockene Weine von der Mosel mag nicht jeder am Tisch. Ich schon. Denn der Wein baut im Glas aus 92+ man vermutet Heymann Löwenstein?
Tatsächlich Blaufüßer Lay
2b Kandierte Früchte. Feuersteinnoten. Sehr feingliederig am Gaumen, sehr feine und zu-rückhaltende Säure. Zitronenmelisse. Viel, viel Gelbfrucht . Durchaus lang. 91
Clemens Busch. Falkenlay
Flight 3a. Viel Spontanität und Sauerkraut. Schwer zu fassen. Bonbonsüsse. Grapefruit. Do-minante, recht saure Säure. 89
Stefan Steinmetz, Falkenberg
3b Typ: Star aus Rheinhessen. Feuerstein und kandierte Früchte. Am Gaumen fordernd. Streng, leichte Bitternote. Scharf. Jetzt schwierig, aber später sicher grandios. Sehr lang. 94
Christmann Idig
Flight 4a Großartige Nase. Pomeranzen, bitter und süß zugleich. Verführerisch. Am Gaumen sehr kompakt, cremig, rund. Im Nachtrinken hält er nicht ganz die Spannung. 91
Loosen Prälat
4b Kandierte Butterblume? Sehr süßlich. Aber raffiniert wie vom Konditor. Sehr viel Restzu-cker, Vanillezucker. Lang, ätherische Noten. Etwas Parfüm. Modern und gut gemacht. Per-sönlich not my cup of tea, aber sehr gut. 93
Diel Pittermänchen
Flight 5a Rauchig. Fein. Sehr zurückhaltende kleinperlige Säure. Vollreife Frucht, mittel-schwerer Körper. Caramellig. Sehr langer Abgang. Tabaknoten. Baut im Glas mächtig aus.
94 Wittmann. Brunnenhäuschen
5b Hellgelb. Leicht moussierend. Noch viel Hefe. Aber am Gaumen der Hammer. Vollreife Frucht. Leicht medizinal. Salbeibonbon. Saftig, kräutrig, mineralisch Lang. Lang. Lang. Sehr harmonisch. 95+ Typ: Star aus Rheinhessen.
Keller Abtserde
Flight 6a Dünngelbe Farbe, nussiges Aroma. Juvinal. Frisch, aber nicht sehr tief. Am Gaumen viel Säure und viel Restsüsse. Frucht und Säure aber nicht komplett harmonisch.
90 Dönnhoff. Hermannshöhle
Flight6b Dunkles Gelb. Weihnachtsmarkt. Röstnoten. Apfelweinsäure. Granny Smith. Mo-derne Stilistik. Bonbon vom Jahrmarkt. Knochig, könnte subtiler sein, ist aber ein sehr guter Vertreter der kompromisslosen Linie 91.
Von Racknitz. Klamm.
Flight7a Grün. Nasses Frühlingslaub. Lecker. Saftig. Druckvoll. Kräutrig. Ultrasauber. Tolles harmonisches Mundgefühl. Tabakig. Glatt polierte Oberfläche. Wenig und sehr gut integrierte Säure. Sehr lang. 95
Van Volxem Pergentsknopp
7b Blattlaub, grüne Noten, viel Frische. Sehr ähnlich Wein Nr. 7a. Beschreibung übertragbar. + Dijonsenf. Tabaknoten. Weniger süss. Sehr lang. 95
Peter Lauer Schonfels
Flight8a Kupferfarben im Glas. Cremig. Papaya. Banane. Sehr fruchtig. Glatt am Gaumen. Druckvoll, hoch aromatisch. Wenig Säure. Wirkt deutlich älter als 2012. Cremig wie eine Auslese. Sehr lang. 96
Carl Loewen. 1896
8b Äußerst raffiniertes Fruchtspiel. Variiert, wenn man ihm mehr Zeit im Glas lässt. Ganz feine, kristalline Säure. Kleine Salzkristalle auf der Zunge. Fordernder Wein. Leichte Bittertöne im langen Abgang.
96 Sven Klundt Kastanienbusch.
Flight 9a Feuerstein. Kandiertes Steinobst. Vollkommen rund am Gaumen. Sehr guter Trink-fluss was etwas auf Kosten der Säure geht. Filigran. Sehr lang. 93
Emrich Schönleber. Halenberg
9b Vegetabile Eindrücke. Grünes Gemüse auch am Gaumen. Strukturiert den Wein aber auch sehr gut. Guter Halt. Langer ausgeprägter Abgang. Immer besser, wenn man ihn in kleinen Schlücken langsam am Gaumen balancieren lässt. Wärme tut dem Wein gut. Wun-derbarer Stoff.
95+ Rebholz. Kastanienbusch.
Flight 10a. Dunkel, vollreif, wenig aber recht agressive Säure. Langer fruchtiger Abgang. Der Wein verbirgt mir mehr als er zu mir spricht. Schwierig einzuschätzen. 91
Wittmann Morstein
10b Spontannoten. Sehr fruchtig. Kirchspiel? Eisbonbon. Schön balancierte feinperlige Säure. Jetzt sehr schön. Nicht ganz so ausgeprägt im Abgang. 93
Wittmann La Borne
Flight 11a Auf der eleganten Seite angebaut. Hochreife Frucht, eher wenig und harte leicht unreife Säure. Fehlt etwas Subtilität. Durchaus lang. Kandierte Früchte. Honig. 92
Wechsler Kirchspiel
11b Feine Nase. Etwas stahlig, stachelbeerig. Trocken. Bitter hinten. Noch ziemlich zu. 92
Battenfeld Spanier Frauenberg
Flight 12a Met. Süßlich. Nicht ganz ausgewogen. Säure und Frucht nicht integriert. Guter Wein, der Frucht und Fett nicht verbirgt. 92
Wagner Stempel Höllenberg
12b ganz heftiger Schwefelton. Sauerkraut pur. Süsslich. Schwer einzuschätzen. Von Win-ning? 90
Nein, Schäfer Fröhlich Stromberg
Flight 13a Sauerkraut. Dahinter recht fruchtig. Noch wenig integriert. Frucht (weiße Johan-nisbeere) besitzt der Wein jedoch und hat damit die Kraft, dass das noch was werden kann. Jetzt 90
Keller Pettenthal
13b Veilchenaromen. Elegant. Schlank. Hochfein. Salzig. Vollreife Pfirsiche, grüner Apfel. Sehr elegant, sehr feine säure sehr langer Abgang. 94
Kühling Gillot Rothenberg
Flight 14a Honig, Werthers Echte, kupfern. Am Gaumen spontan sehr süßlich, eher breit, Apfelfruchtig und Apfelsäure. Durchaus mit Länge. Man vermisst die Eigenständigkeit. 92
Bürkling Wolff Pechstein
14b Tropische Nächte. Sehr feingliedrige Frucht, leichtes Branding, aber ingesamt überzeugt der sehr raffinierte Einsetz von Holz. Hocharomatisch am Gaumen. Sehr exotisch. Mango, Vanille, Kokos, Bergpfirsich. Die Säure scheint zuerst zu fehlen, dabei ist sie nur derart von der Frucht bemäntelt, dass sie wie vermählt wirkt. Lang und cremig, aber nicht ultralang. 96 Von Winning?
Von Winning Ungeheuer
Flight 15a Dosenananas. Feingliedrige Säure. Anfangs etwas flach. Sehr hoher Standard, es fehlt nur das i-Tüpfelchen zum großen Wein, denn der Abgang ist etwas zu kurz. Wird aber mit Wärme besser 94
Bürklin Wolff Kirchenstück
15b Vanille. Kandis. Voll und rund. Harmonischer Gesamteindruck. Gewürznoten wie Zimt. Macht viel Freude und kann man nicht ausspucken. Dabei hat der Wein Rückrad und kleine Bitternoten, die zeigen, dass der Wein jetzt schon gut ist, aber noch besser werden wird. Sehr lang, ultrafeine Säure. 98
Von Winning Kirchenstück
Flight 16a Sponti. Zu mir spricht der Wein noch nicht. Die Säure überlagert alles. Der Wein braucht noch mehr Zeit. Hat aber mit Frucht, Säure und Länge alle Zutaten, die es für einen großen Wein braucht. Time will tell. 94
Keller Morstein
16b Frisch strahlig. Rheingau? Sehr fokussiert, Eisbonbon. Gebrannte Mandeln, salzig, Min-ze, Rosenwasser. Traminer. Großartiges Mundgefühl. Hocharomatisch und sehr lang. 97
Emmrich Schönleber A.del
Grüße,
wolf
hier meine Eindrücke, die ich mit einer Vorbemerkung versehen will. Ich fand die Moselweine wirklich sehr gut und das drückt sich in den Punkten auch aus. Ich habe im Mittelteil bei der Verkostung einen Durchhänger gehabt. Nach dem irren Auftakt habe ich die Größe z.B. vom Morstein nicht verstanden, was sich auch in den Punkten ausdrückt, aber ich wollte das im Nachhinein nicht mehr korrigieren, denn das würde das Ergebnis verzerren. Ich habe aber selektiv nachverkostet, wo das nach dem Pegelstand in der Flasche noch möglich war

Wein Nummer 0 spontanfruchtig. Etwas kalkig im Hintergrund. Stachelbeere und Kiwi. Wenig Aprikose. Etwas stumpf am Gaumen. Geschmacklich wie ein Ortswein. Viel und noch mehr kräftige Säure. Limette im nicht sehr ausgeprägten Abgang Etwas bitter im Abgang. 87 Rheingau? Dirk Würtz?
Tatsächlich: Balthasar Ress Schlossberg
Flight 1a Klassische Aprikosenfrucht. Feuersteinton. Sehr juvinaler Wein. Plötzlich ein Sta-chelbeerton, wie von Sauvignon Blanc. Cremig und druckvoll. Kollabiert damm aber doch am Gaumen und hält die Spannung nicht ganz. Dann dringt die brutale Säure durch. Macht im Moment alles platt, ist aber ein Verspechen auf die auf die Zukunft. Nahe? Entwickelt sich mit Luft immer besser. Langer Abgang mit Pfefferminz und Limette 92
Die ‚Auflösung: Dönnhoff Dellchen
1b Honigmild. Butterblume. Kandierte Blüten. Buttrig und cremig am Gaumen. Etwas mehr Säure hätte dem Wein gut getan. Denn diese versteckt sich hinter der Cremrolle in der Mitte. Etwas Mokka. Hinten raus etwas bitter und könnte länger sein. 91
Künstler Hölle
Flight 2a in der Nase Mosel. Spontannoten. Leimnoten. Typ: trockene Auslese, klassische Machart. Hinten raus lang und sehr eigenständig. Noch sehr unterentwickelt, aber die Nase zeigt das Potential an. Klar als Mosel zu identifizieren, aber trockene Weine von der Mosel mag nicht jeder am Tisch. Ich schon. Denn der Wein baut im Glas aus 92+ man vermutet Heymann Löwenstein?
Tatsächlich Blaufüßer Lay
2b Kandierte Früchte. Feuersteinnoten. Sehr feingliederig am Gaumen, sehr feine und zu-rückhaltende Säure. Zitronenmelisse. Viel, viel Gelbfrucht . Durchaus lang. 91
Clemens Busch. Falkenlay
Flight 3a. Viel Spontanität und Sauerkraut. Schwer zu fassen. Bonbonsüsse. Grapefruit. Do-minante, recht saure Säure. 89
Stefan Steinmetz, Falkenberg
3b Typ: Star aus Rheinhessen. Feuerstein und kandierte Früchte. Am Gaumen fordernd. Streng, leichte Bitternote. Scharf. Jetzt schwierig, aber später sicher grandios. Sehr lang. 94
Christmann Idig
Flight 4a Großartige Nase. Pomeranzen, bitter und süß zugleich. Verführerisch. Am Gaumen sehr kompakt, cremig, rund. Im Nachtrinken hält er nicht ganz die Spannung. 91
Loosen Prälat
4b Kandierte Butterblume? Sehr süßlich. Aber raffiniert wie vom Konditor. Sehr viel Restzu-cker, Vanillezucker. Lang, ätherische Noten. Etwas Parfüm. Modern und gut gemacht. Per-sönlich not my cup of tea, aber sehr gut. 93
Diel Pittermänchen
Flight 5a Rauchig. Fein. Sehr zurückhaltende kleinperlige Säure. Vollreife Frucht, mittel-schwerer Körper. Caramellig. Sehr langer Abgang. Tabaknoten. Baut im Glas mächtig aus.
94 Wittmann. Brunnenhäuschen
5b Hellgelb. Leicht moussierend. Noch viel Hefe. Aber am Gaumen der Hammer. Vollreife Frucht. Leicht medizinal. Salbeibonbon. Saftig, kräutrig, mineralisch Lang. Lang. Lang. Sehr harmonisch. 95+ Typ: Star aus Rheinhessen.
Keller Abtserde
Flight 6a Dünngelbe Farbe, nussiges Aroma. Juvinal. Frisch, aber nicht sehr tief. Am Gaumen viel Säure und viel Restsüsse. Frucht und Säure aber nicht komplett harmonisch.
90 Dönnhoff. Hermannshöhle
Flight6b Dunkles Gelb. Weihnachtsmarkt. Röstnoten. Apfelweinsäure. Granny Smith. Mo-derne Stilistik. Bonbon vom Jahrmarkt. Knochig, könnte subtiler sein, ist aber ein sehr guter Vertreter der kompromisslosen Linie 91.
Von Racknitz. Klamm.
Flight7a Grün. Nasses Frühlingslaub. Lecker. Saftig. Druckvoll. Kräutrig. Ultrasauber. Tolles harmonisches Mundgefühl. Tabakig. Glatt polierte Oberfläche. Wenig und sehr gut integrierte Säure. Sehr lang. 95
Van Volxem Pergentsknopp
7b Blattlaub, grüne Noten, viel Frische. Sehr ähnlich Wein Nr. 7a. Beschreibung übertragbar. + Dijonsenf. Tabaknoten. Weniger süss. Sehr lang. 95
Peter Lauer Schonfels
Flight8a Kupferfarben im Glas. Cremig. Papaya. Banane. Sehr fruchtig. Glatt am Gaumen. Druckvoll, hoch aromatisch. Wenig Säure. Wirkt deutlich älter als 2012. Cremig wie eine Auslese. Sehr lang. 96
Carl Loewen. 1896
8b Äußerst raffiniertes Fruchtspiel. Variiert, wenn man ihm mehr Zeit im Glas lässt. Ganz feine, kristalline Säure. Kleine Salzkristalle auf der Zunge. Fordernder Wein. Leichte Bittertöne im langen Abgang.
96 Sven Klundt Kastanienbusch.
Flight 9a Feuerstein. Kandiertes Steinobst. Vollkommen rund am Gaumen. Sehr guter Trink-fluss was etwas auf Kosten der Säure geht. Filigran. Sehr lang. 93
Emrich Schönleber. Halenberg
9b Vegetabile Eindrücke. Grünes Gemüse auch am Gaumen. Strukturiert den Wein aber auch sehr gut. Guter Halt. Langer ausgeprägter Abgang. Immer besser, wenn man ihn in kleinen Schlücken langsam am Gaumen balancieren lässt. Wärme tut dem Wein gut. Wun-derbarer Stoff.
95+ Rebholz. Kastanienbusch.
Flight 10a. Dunkel, vollreif, wenig aber recht agressive Säure. Langer fruchtiger Abgang. Der Wein verbirgt mir mehr als er zu mir spricht. Schwierig einzuschätzen. 91
Wittmann Morstein
10b Spontannoten. Sehr fruchtig. Kirchspiel? Eisbonbon. Schön balancierte feinperlige Säure. Jetzt sehr schön. Nicht ganz so ausgeprägt im Abgang. 93
Wittmann La Borne
Flight 11a Auf der eleganten Seite angebaut. Hochreife Frucht, eher wenig und harte leicht unreife Säure. Fehlt etwas Subtilität. Durchaus lang. Kandierte Früchte. Honig. 92
Wechsler Kirchspiel
11b Feine Nase. Etwas stahlig, stachelbeerig. Trocken. Bitter hinten. Noch ziemlich zu. 92
Battenfeld Spanier Frauenberg
Flight 12a Met. Süßlich. Nicht ganz ausgewogen. Säure und Frucht nicht integriert. Guter Wein, der Frucht und Fett nicht verbirgt. 92
Wagner Stempel Höllenberg
12b ganz heftiger Schwefelton. Sauerkraut pur. Süsslich. Schwer einzuschätzen. Von Win-ning? 90
Nein, Schäfer Fröhlich Stromberg
Flight 13a Sauerkraut. Dahinter recht fruchtig. Noch wenig integriert. Frucht (weiße Johan-nisbeere) besitzt der Wein jedoch und hat damit die Kraft, dass das noch was werden kann. Jetzt 90
Keller Pettenthal
13b Veilchenaromen. Elegant. Schlank. Hochfein. Salzig. Vollreife Pfirsiche, grüner Apfel. Sehr elegant, sehr feine säure sehr langer Abgang. 94
Kühling Gillot Rothenberg
Flight 14a Honig, Werthers Echte, kupfern. Am Gaumen spontan sehr süßlich, eher breit, Apfelfruchtig und Apfelsäure. Durchaus mit Länge. Man vermisst die Eigenständigkeit. 92
Bürkling Wolff Pechstein
14b Tropische Nächte. Sehr feingliedrige Frucht, leichtes Branding, aber ingesamt überzeugt der sehr raffinierte Einsetz von Holz. Hocharomatisch am Gaumen. Sehr exotisch. Mango, Vanille, Kokos, Bergpfirsich. Die Säure scheint zuerst zu fehlen, dabei ist sie nur derart von der Frucht bemäntelt, dass sie wie vermählt wirkt. Lang und cremig, aber nicht ultralang. 96 Von Winning?
Von Winning Ungeheuer
Flight 15a Dosenananas. Feingliedrige Säure. Anfangs etwas flach. Sehr hoher Standard, es fehlt nur das i-Tüpfelchen zum großen Wein, denn der Abgang ist etwas zu kurz. Wird aber mit Wärme besser 94
Bürklin Wolff Kirchenstück
15b Vanille. Kandis. Voll und rund. Harmonischer Gesamteindruck. Gewürznoten wie Zimt. Macht viel Freude und kann man nicht ausspucken. Dabei hat der Wein Rückrad und kleine Bitternoten, die zeigen, dass der Wein jetzt schon gut ist, aber noch besser werden wird. Sehr lang, ultrafeine Säure. 98
Von Winning Kirchenstück
Flight 16a Sponti. Zu mir spricht der Wein noch nicht. Die Säure überlagert alles. Der Wein braucht noch mehr Zeit. Hat aber mit Frucht, Säure und Länge alle Zutaten, die es für einen großen Wein braucht. Time will tell. 94
Keller Morstein
16b Frisch strahlig. Rheingau? Sehr fokussiert, Eisbonbon. Gebrannte Mandeln, salzig, Min-ze, Rosenwasser. Traminer. Großartiges Mundgefühl. Hocharomatisch und sehr lang. 97
Emmrich Schönleber A.del
Grüße,
wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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Re: BerlinRieslingCup - GG 2012
Hi Martin,BerlinKitchen hat geschrieben:Hinweis:
der "Schlossberg" von Balthasar-Ress hatte es schwer als "Pegelwein" bzw. als 1. Wein der Probe
33 Balthasar-Ress Schlossberg 87 Punkte
da muss ich Dir leider Widersprechen. Der Wein ist schlichtweg kein guter Wein. Nein, er ist auch nicht wild. Er hat eine fiese Lacknote, schmeckt wie die Mundspülung beim Zahnarzt. Mein erster Gedanke: Zu gewollt, aber wohl nicht gekonnt. Daher habe ich den Wein auch gleich blind als Balthasar Ress erkannt

So sympathisch ich Dirk Würtz finde, einen wirklich guten Weine habe ich von Ihm bislang leider noch nicht getrunken.
Viele Grüße
Niko
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Re: BerlinRieslingCup - GG 2012
Auch der Captain hat sich schon zu Wort gemeldet:
http://www.captaincork.com/Weine/riesli ... axing-2012
http://www.captaincork.com/Weine/riesli ... axing-2012
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
Re: BerlinRieslingCup - Top-Rieslinge 2012
Hallo Forum,
offenbar war mein liebster Freund G - Max beim BRC heuer nicht am Start. Da bin ich mal gespannt, was diew Experten vom Gault- Millau in den nächsten Wochen für ein Urteil abgeben werden.
Die Nahe- Rieslinge, von mir in den meisten Jahren sehr geschätzt, haben mir aus 2012 nie so richtig reif und ausbalanciert gewirkt, um so mehr freue ich mich für die Schönlebers für ihr sehr gutes Ergebnis.
Gruß Leo
offenbar war mein liebster Freund G - Max beim BRC heuer nicht am Start. Da bin ich mal gespannt, was diew Experten vom Gault- Millau in den nächsten Wochen für ein Urteil abgeben werden.
Die Nahe- Rieslinge, von mir in den meisten Jahren sehr geschätzt, haben mir aus 2012 nie so richtig reif und ausbalanciert gewirkt, um so mehr freue ich mich für die Schönlebers für ihr sehr gutes Ergebnis.
Gruß Leo
Re: BerlinRieslingCup - Top-Rieslinge 2012
Interessant finde ich, dass ein Riesling, der ab Weingut 11 € kostet, in der Liga der GG's nicht nur mitspielt, sondern das Gros der Weine, die alle 2 - 4 mal so viel kosten, hinter sich lässt.
Das zeigt, dass es für den Konsumenten, der die Weine selbst bezahlen muss, immer lohnenswert ist, sich abseits der ausgetretenen VDP-Pfade zu bewegen.
Das zeigt, dass es für den Konsumenten, der die Weine selbst bezahlen muss, immer lohnenswert ist, sich abseits der ausgetretenen VDP-Pfade zu bewegen.