Hallo susa,
das hätte ich nicht gedacht, dass ich mit meinem Tipp den einzigen (Voll-)Treffer lande

. Augenscheinlich habe ich meinen Wettbewerbsvorteil unterschätzt: Zum einen kenne ich die Gegend ein wenig, zum anderen habe ich die in Betracht kommenden Weine schon getrunken.
Zugegeben, ich bin Dir mit dem deutlichen Hinweis auf Mouton zunächst ebenfalls gefolgt. Diese Hypothese habe ich dann aber wieder verworfen: Denn größer als der 82er könnte eigentlich nur der 86er sein, nur passte Deine Beschreibung „
Dabei ist er kein fetter Kraftbolzen, sondern extrem elegant mit einem feinen Spiel aus angenehmer nicht aufdringlicher Säure, feinem stützenden Tannin, Frucht und Mineral.“ überhaupt nicht zu diesem großen Mouton-Jahrgang. Zudem ist der 85er Mouton ein recht gelungener Wein, der keinen Anlass zu unterschiedlichen Einschätzungen geben dürfte.
Auf Figeac bin ich gekommen, weil mir Deine Stadtansicht von St. Emilion bekannt vorkam (die übrigens auch nicht zum Médoc, insbesondere Pauillac passen wollte). Auch die Gebäudeansicht löste in mir Erinnerungen aus (im linken Teil des Komplexes habe ich den 2009er en primeur probiert). Anschließend auf den Jahrgang zu kommen, war nicht schwer: Nach dem großen Jahrgang 1982 fand nur der 1990er - anfänglich – Gnade in den Augen Parkers. Nach zunächst 94 Punkten hat er diesem Wein aber inzwischen die Flügel mit jetzt 91 Punkten kräftig gestutzt. Zum 90er passte auch der von Parker – m.E. zu Unrecht – verrissene 89er, von dem ich eigentlich nur äußerst leckere Exemplare kenne.
Die Verkostung des 2009ers auf dem Château war übrigens sehr informativ. Eric d’Aramon war sehr stolz auf diesen Wein und befand ihn mit dem Vieux Château Certan als herausragensten Vertreter einer Vergleichsverkostung mit Pomerol und St. Emilion-Weinen dieses großen Jahrgangs. Nicht überraschend, dass die Ambitionen auf den 1er cru A-Status durch einen extrem hohen Primeur-Preis unterstrichen wurden. Ich vermute, dass große Teile des Jahrgangs und noch mehr vom 2010er unverkauft geblieben sind, was ein Grund für die Ablösung von d’Aramon als Betriebsleiter gewesen sein könnte. (Über andere Gründe könnte ich nur spekulieren, möchte das aber an dieser Stelle unterlassen).
Liebe susa, vielen Dank für das schöne Rätsel. Ich freue mich schon auf Eure kniffligen Weihnachtsrätsel (in der Hoffnung, dass es nicht ganz so schwer werden wird, wie beim letzten Mal

).
Grüße
Hartmut