blumentopferde hat geschrieben:Ich denke schon, dass jeder seinen Körper so gut kennt, dass er die Ursache für solch ein Leiden ganz gut einschätzen kann. Ich z.B. bekomme Kopfschmerzen fast ausschließlich in Verbindung mit Alkoholkonsum. Das weiß ich, aus Erfahrung.
Ich will auch mal meinen Senf dazu geben, da ich mich leider auch mit dem Thema beschäftigen musste. Sprich ich habe ein ähnliches Problem. Eins vorweg: Direkt den Winzer anzuprangern halte ich auch für komplett falsch. Ich kenne Deine genannten Weine alle nicht, aber da ein "objektiv" schlechtes Produkt zu unterstellen halte ich für falsch. Eben weil es auch einige nachvollziehbare/bekannte Gründe für Kopfschmerzen gibt: Histamin.
Ich bin recht sicher, dass Histamin Deine (und meine Probleme) auslöst bzw. mit schuldig ist. Ich empfehle an dieser Stelle das Buch "Täglich Wein" von N. Worm. Darin sind solche Zusammenhänge beschrieben von einem Ernährungswissenschaftler. Viel trinken hilft (bei mir) und gleich noch ein Tipp: Bentonit. Bekommst Du als Kapseln. Einfach mal ausprobieren, eine zum Wein zu nehmen. Weil Bentonit Histamin bindet. Und irgendwie scheint das Histamin im Wein viel stärker zu wirken als in Nahrungsmitteln (auch im referenzierten Buch beschrieben). Denn ich kann Problemlos ein Kilo Blauschimmelkäse essen (tötlich für Histaminiker); aber von Wein bekomme ich durchaus schon sehr bald (nach 0,2-0,4l) Kopfschmerzen. Und das wiederum ist extrem tagesformabhängig, sprich ich vertrage den Wein an einem Freitag, wo ich noch gearbeitet habe, schlechter als an einem Samstag, wo ich nicht arbeite. Und im Urlaub kann ich auch ruhig 0,5l Rotwein trinken ohne Probleme (kein Stress=niedriges Histaminlevel im Körper). Das ist auf jeden Fall ein Grund, wo der Winzer erstmal nicht soooo viel für kann. Denn auch beim Reifen von Wein (Thema Bordeaux) entsteht über die Zeit Histamin. Nicht nur beim (unterstellten und manchmal wohl auch so auftretenden) unsauberen Arbeiten des Winzers.
Das Thema Schwefel mag vielleicht auch reinspielen. Leider kann man das ja auch nicht von außen erkennen, was nun in der Flasche ist. Und ein Indikatorstreifen für Histamin und Schwefel hat man auch nicht zu Hause
...aber ich merke, dass wenn ich mir einen C9dP von Tardieu gönne, dass ich weniger Probleme habe, obwohl gereift. Es heisst ja, der er mit sehr wenig Schwefel arbeitet. Vielleicht spielt das auch mit rein, aber mein aktuell verdächtiger ist Histamin. Und wenn man unter Heuschnupfen leidet, dann merkt man das besonders stark, denn in der Zeit ist der Körper randvoll mit Histamin (Nase zu, juckende Augen etc...alles vom lieben Histamin).
Sprich...Kopfschmerzen nach Alkohol/Weingenuss sind eine komplexe Angelegenheit und höchst individuell. Da muss jeder für sich testen und probieren, was geht und was nicht geht. Ich vertrage übrigens auch überhaupt keinen Alkohol nach Sport. Das lässt mich jedoch mehr auf die Wasserproblematik tippen. Aber vielleicht auch eine tendenziell leichte übersäuerung nach dem Sport? Wenn man das immer alles analysieren könnte wäre man eine Ecke schlauer. Ich stelle auch fest, dass ich mit 18-20 nach einem extrem anstrengenen Fußballspiel ruhig 2-3 Flaschen Bier trinken konnte. Wäre heute (aufgrund von Kopfschmerzen) undenkbar. Sprich der Körper verändert sich auch mit der Zeit.