Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Der Cos heute Abend wird sich ähnlich präsentieren wie der Montrose. Er sollte aber dabei eine Spur geschliffener und elgeganter sein. Ansonsten das gleiche St. Estèphe Kino.
Das goldene Schatzi wird Dich wieder versöhnen morgen Abend und ist auch noch in meinem Keller vertreten als Magnum und DMG.
Viel Spass weiterhin bei einem meiner Lieblingsjahrgänge.
Mit den besten Grüssen
Tony Eleven
Soll ich Dir mal was sagen... ? Die nächste Flasche wartet !!!
der Cos und die Comtesse waren schon für den Jahrgang beide sehr schön. Beide hatte ich zum zweiten Mal und beide zeigten sich besser als vor Jahren bei der ersten Flasche.
Insofern hat es gepaßt, Sieger ist und bleibt aber der Las Cases für mich - und er setzt sich auch an die Spitze all meiner bislang getrunkenen 1993er aus dem Bordelais.
Zu den zwei letzten Weinen des Jahres 2010:
Château Cos d´ Estournel; 2eme Grand Cru Classé; Saint Estephe; 1993 rot
Sehr offene Nase, extrem parfümiert, aber diese exotische Note soll ja auch ein Markenzeichen für Cos dE. sein - auf jeden Fall eine Sache, die ich durchaus mag, weil der Wein sich dadurch etwas abhebt. Rosen kurz vor dem Verwelken, Veilchen, Rauch von Opiumstäbchen und auch Patschouli werden genannt, mir fällt auch eine Spur tschechischen Bowlenkonzentrat auf. In der Nase wie am Gaumen fast schon betörend, am Gaumen sehr finessebetont, geschliffen und harmonisch, reif und etwas mehr Körper und Rückgrat zeigend als die Weine der Tage zuvor. Nobel und ein schöner Erfolg für das Jahr. Dennoch fehlt es gegenüber dem Las Cases an der letzten Spur Sexappeal.
Exzellenter Wein. 94/100 Th. Mein persönlicher PG-Index bei meinem damals bezahlten Preis von 55 DM = 1,02. Mehr als 35 bis 40 € sollte er aber auch heute nicht aus verlässlicher Quelle kosten, alles andere ginge arg zu Lasten des PGV. Bei einem von mir irgendwann notierten Preis von 95 € (wohl zu Boomzeiten des Marktes) wäre der PG-Index nur noch 0,65.
Château Pichon Comtesse de Lalande; 2eme Grand Cru Classé; Pauillac; 1993 rot
Eine offene Nase, die allerdings viel Cabernet-Typizität zeigt. Dennoch sind die hier auffallenden Paprika-Töne nicht negativ belegt. Es ist eher gegrillter roter Paprika, dazu auch Anklänge an Räucherkammer und nobles Holz. Am Gaumen beeindruckt eine schöne Frische nach all den Jahren - ich kann verstehen, wenn Tony den Wein als süffig ansieht. Am Gaumen ebenfalls sehr aromatisch und auch parfümiert, er macht wunderbar auf, läßt aber den großen Knall vermissen. In seiner Tiefe und Komplexität ist er für mich typisch Pauillac, auch etwas kantig. Kein Allerweltsgesicht, eher ein Charakterkopf. Exzellenter Wein, den ich zum Cos gleichauf sehe - und wie ich grade feststelle, entspricht die gestern vergebene Note der von 2002, wo ich den Wein erstmals hatte. Parker mochte ihn weniger als ich, ein Glück für den Preis seinerzeit.
Exzellenter Wein. 94/100 Th. Persönlicher PG-Index zum damals bezahlten Preis von 42 DM = 1,09. Auch hier würde ich aber heute nicht mehr als 30 bis 40 € ausgeben wollen. Bzw. ich muss es ja nicht mal, ich hab ja noch ein Fläschchen...
Insgesamt eine recht nette Reihe Weine zum Jahresende, nicht ein Wein hat enttäuscht, so soll es sein. Und so darf es gern weitergehen...
Mal sehen womit. Einige Aussi´s von vor 2000 grinsen mich an. Mal schauen...
Allen global hier Lesenden und Schreibenden ein gesundes neues Jahr und viel Spaß mit unserem jungen Forum.
Ich muss vorausschicken, dass mein Keller sehr kalt ist und meine Weine wahrscheinlich etwas langsamer reifen.
Unser Cos war überhaupt nicht reif. ein eher etwas harter Brocken, dem ich noch ein langes Leben prognostiziere.
Die Frucht ist etwas abgeschmolzen, das Tannin weniger, aber der Wein ist durchaus komplex. Potenziell schätze
ich den Wein höher ein als LeoB.
Dieser Wein war bereits reif. Rund und weich, etwas mehr Frucht als der Cos, aber das Tannin schon etwas abgeschmolzen,
weswegen er sich harmonischer präsentierte und uns auch besser gefiel. In der Mitte etwas dünn, Punkte bei mir
für beide knapp unter 90, Cos mit +.
das ist schon erstaunlich, was ein guter Keller ausmacht. Ich denke auch eher, dass noch keine Eile angesagt ist, auch wenn mein Keller sicher nicht ganz so kalt ist, zeigten die Weine sich zwar schon gut trinkbar, aber nicht so, dass ich bei der nächsten Kellerinventur alle restlichen Flaschen nach vorn hole. Alles im grünen Bereich, den Unkenrufen "1993 sollte so langsam ausgetrunken werden", mag ich noch nicht so folgen.
Hinsichtlich Trinkspaß ist er für mich jedenfalls ein durchaus zu empfehlender Jahrgang, wenn man sich an die Guten des Jahrgangs hält.
Ist jedenfalls ganz gut so, dass ich mich damals mit dem einen oder anderen versorgt habe.
Hoffen wir mal, dass ich irgendwann auch mal so über die 1994er denken kann...
thvins hat geschrieben:
Hinsichtlich Trinkspaß ist er für mich jedenfalls ein durchaus zu empfehlender Jahrgang, wenn man sich an die Guten des Jahrgangs hält.
Ist jedenfalls ganz gut so, dass ich mich damals mit dem einen oder anderen versorgt habe.
Hoffen wir mal, dass ich irgendwann auch mal so über die 1994er denken kann...
Genau den Trinkspass kannst Du bei den meisten 1994ern vergessen. Da ist der 1993er mit seiner Süffigkeit klar im Vorsprung. Ganz einfach bildlich gesagt: 1994 --> Maskulin (am besten als Essensbegleiter), 1993 --> Feminim (das sind meist Solisten)
Mit den besten Grüssen
Tony Eleven
Soll ich Dir mal was sagen... ? Die nächste Flasche wartet !!!
Vor ein paar Wochen waren Bernd Schulz und ich beim Ostbelgier eingeladen zu einer 93er Bourdeaux-Probe mit lecker Essen. Lecker Essen gab es, nur leider habe ich meine Notizen nicht ausgeführt, denn wir hatten eine Menge 93er im Glas: aber der beste, und da werden mir sicher auch die beiden anderen beipflichten war der 1993 La Fleur de Gay erstaunlicherweise habe ich gedacht, es wäre ein La Mission Haut-Brion, dieser Zedernholzduft, tolle Konzentration, komplex, einfach klasse und mit viel Genuss zu Trinken, ich lag da aus dem Gedächtniss heraus bei 92 Punkten, es gab noch ( ohne Notizen ) den 93er Beauregard/Pomerol, baut langsam ab, den 93er Poujeaux, das war am Ende, da war ich auch langsam woanders, aber die Erinnerung sagt: lecker, der 93er Gloria scheint sich momentan am Scheidepunkt zu bewegen, trinken ist angesagt, im Moment blockiert mein Gedächtnis, aber ich meine, das der Ostbelgier noch einen Gruaud-Larose aufgemacht hat, der auch nicht von schlechten Eltern war und die 90er Punkte angekratzt hat zur positiven Seite. Aber ich glaube, dass noch etwas fehlt. Bitte korrigieren.
Viele Grüsse
Ralf
Zuletzt geändert von Ralf Gundlach am Do 17. Mär 2011, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
der 93er Abend war in der Tat aufschlußreich und bestätigt Tony's Einschätzung weitgehend, wobei Ausnahmen ja die Regel bestätigen. Haut Bailly und Beauregard verlieren allmählich ihren Charme und sollten getrunken werden, ebenso Gloria. Poujeaux und der unvergleichliche La Fleur de Gay waren perfekt, auf dem Punkt. Beim Gruaud Larose vermute ich weitere Zukunft, der schien mir noch nicht ganz auf dem Gipfel zu sein. Jedenfalls ein toller Abend ! Einige Tage später habe ich den Batailley genossen, der sich auch noch etwas ungehobelt präsentierte. Auch da scheint keine Eile angesagt.
Der kluge Mann baut vor.
Zum Skifahren nach Lermoos (Ö ) eine Flasche 1993 Ducru Beaucaillou mitgenommen, weil ich die örtlich angebotenen Zweigelt, Blaufränkisch usw. aus den Vorjahren kenne und mich nur langweilen.
Na ja, dieser DB war genauso langweilig. Blasse dunkle Frucht, Schokolade und etwas Graphit in der Nase. Die Erwartung war demnach negativ und wurde am Gaumen bestätigt. Durchaus mittelgewichtig, Immer noch leicht pelziges feines Tannin, daneben etwas Säure und daneben nochmal die blassen Aromen der Nase. Daneben ist durchaus wörtlich zu nehmen, die Komponenten finden nicht zusammen und ich habe nicht den Eindruck, dass das sich nochmal ändern wird. Von der typ. Feinheit und Eleganz eines DB war nicht viel zu merken. Nicht in Ehren gereift, sondern einfach nur abbauend gealtert.
Im Rewe nebenan dann die Allzweckwaffe Villa Antinori erworben. Einfacher gestrickt aber endlich den Trinkspaß am Abend gehabt.
Am nächsten Tag war der DB noch blasser und als am Vortag und landete im Ausguss. Die eiserne Reserve aus dem Kofferraum Belgrave 2005 aufgezogen und die Welt war wieder in Ordnung
Grüße
Martin
Grüße
Martin
Military justice is to justice what military music is to music [Groucho Marx]
Ich hatte in den letzten Tagen auch Lust auf Bdx und habe mich über folgende Flasche hergemacht:
1993 La Conseillante
Flasche in perfektem Zustand und Füllstand (in Subskription gekauft)
Mittleres Rot mit Reifenoten am Rand.
In der Nase recht ausgeprägte und saubere Frucht, dabei eher rotfruchtig.
Auch am Gaumen rotfruchtig, elegant und noch ganz erstaunlich jugendlich wirkend. Wirkt zwar anfangs etwas uncharmant, gewinnt aber durch seine elegante, klare Art.
Von mir 88 Punkte (wobei ich wohl generell etwas niedriger punkte als andere in diesem Thread).
Am zweiten Tag wirkt der Wein deutlich gezehrt.
