MichaelWagner hat geschrieben:Ja und laut Lanwirtschaftskammer Rheinland Pfalz wurden in 2012 an der Mosel 739.816 Heltoliter Weißwein von Weingütern zur qualitätsweinprüfung angestellt und in ganz Rheinland Pfalz ca. 500.000 Hektoliter nicht trockener Wein von Weingütern angestellt. Selbst wenn diese restsüsse Menge zu 50 % auf die Mosel gerechnet wird, bleiben noch 75% trockene Moselweine übrig. Sorry, vergiss das DWI in dieser Hinsicht. Das sind umfragewerte. Bei der LWK wird jeder Liter angemeldet.
Ps: 2011: 709.603 hektoliter
MichaelWagner hat geschrieben:Es gibt in der Statistik auch die Zahlen die sich ausschließlich auf Weingüter beziehen und Kellereien (handel) und Genossenschaften außen vor lassen. Das sind die Zahlen die ich genannt habe, da wir ausschließlich über Weingüter gesprochen haben. Denn an dem statistisch extrem hohen Wert für Süsswein von der Mosel ist vor allem diese Kellerei "Schuld". Von den genannten 534.000 Hektoliter Süsswein von der Mosel entfallen ca. 300.000 auf diese Kellerei. Und es gibt im Anbaugebiet noch 2-3 weitere Kellereien dieser Größenordnung. Der Süsswein geht zu 80% auf deren konto.
Um noch einmal auf den Anteil trockener Weine an der Mosel zurückzukommen. Michael, deine Rechnung ist erstens völlig unverständlich und mischt zweitens Zahlen durcheinander, wild aus Statistiken der LWK-RLP und des DWI (obwohl die ja laut dir ungenau sein sollen). Deine Rechnung ist die folgende:
- 739.816 hl Weißwein zur Qualitätsweinprüfung an der Mosel (von Weingütern): Quelle: LWK-RLP
- Ca. 500.000 hl nicht trockener Wein in ganz RLP, davon 50% auf die Mosel gerechnet (unklar, ob von Weingütern und/oder Handel und/oder WG/EZG), also abzüglich 250.000 hl? Quelle: unklar, wohl DWI
- Unklar, wie der Anteil von Großkellereien berücksichtigt wird.
Fehler 1: Die genannten 739.816 hl Weißwein zur Qualitätsweinprüfung sind keine Zahlen für Weingüter, sondern dürften jedenfalls die WG/EZG und evtl. auch den Handel umfassen.
Fehler 2: Bei den Weingütern ist (in ganz RLP) laut der LWK-Statistik die Menge der nicht-trockenen (heißt: halbtrocken, lieblich, süß) Weine nicht 534.000 hl, sondern 672.668 hl (davon 269.843 hl halbtrocken, 295.163 hl lieblich, 107.689 süß). Die von dir genannten 534.000 hl sind die Menge süßer Weine (ohne halbtrocken) an der Mosel 2011 aus der
DWI-Statistik., nicht aus der LWK-RLP Statistik.
Fehler 3: Es werden nicht nachvollziehbar erklärt Mengen von Großkellereien herausgerechnet.
Es leuchtet schon einmal überhaupt nicht ein, warum die DWI-Statistiken nicht stimmen sollen. Die zur Qualitätsweinprüfung angestellten Mengen, die in die DWI und die LWK-RLP Statistiken eingingen, stimmen überein:
DWI: Mosel 2011: 776.000 hl
LWK-RLP: Mosel 2011: 775.408 hl (du musst hier Weißwein, Rotwein und sonstige zusammenzählen, denn die DWI Statistik unterscheidet nicht nach Weinfarbe).
Wieviel von den 776.000 hl an der Mosel trocken sein sollen, ergibt sich aus der DWI Statisik (
18,5%), nicht aber aus der LWK-RLP Statistik. Also nochmal die Frage: selbst wenn die DWI-Zahlen auf Umfragen basieren, warum sollten die Befragten ihren Anteil an trockenen Weinen zu niedrig angeben?
Zu deinem Punkt, dass man Großkellereien herausrechnen muss: Ob die 300.000 hl Süßwein einer Großkellerei (Mertes KG?) stimmen, kann ich nicht nachprüfen. Selbst wenn man (in der DWI-Statistik, denn auf die Süßweinzahlen beziehst du dich ja) bei den Süßweinen 300.000 hl abziehen würde (wobei man bei den trockenen und halbtrockenen Weinen auch noch hl abziehen müsste, denn die Großkellereien stellen ja nicht nur Süßwein her), käme man auf folgende Zahlen:
Gesamtmenge: 476.000 hl (776.000 hl - 300.000 hl Großkellerei)
Trockene Weine: 144.000 hl (ohne Abzug Großkellerei)
Halbtrockene Weine: 97.000 hl (ohne Abzug Großkellerei)
Süße Weine: 234.000 hl (534.000 hl - 300.000 hl Großkellerei)
Selbst bei dieser Rechnung käme man anhand der DWI Statistik auf einen Anteil der trockenen Weine an der Gesamtmenge der zur Qualitätsweinprüfung angestellten Weine von knapp
30%.
Selbst wenn man noch weiter ginge und bei den Süßweinen nur 20% der DWI-Menge ansetzen würde (da ja laut dir 80% der an der Mosel erzeugten Süßwein-Menge auf das Konto von drei Großkellereien/WG/EZG gehen) und keine entsprechenden Abschläge bei den trockenen und halbtrockenen Weinen vornehmen würde, käme man auf folgende Zahlen:
Gesamtmenge: 348.800 hl (776.000 hl - 427.200 hl Großkellerei. Der Abzug ergibt sich aus folgendem: Zieht man von 534.000 gemeldeten hl Süßwein 80% ab, kommt man auf 106.800 hl. Die Differenz zwischen EUR 534.000 und 106.800 ist 427.200)
Trockene Weine: 144.000 hl (ohne Abzug Großkellerei)
Halbtrockene Weine: 97.000 hl (ohne Abzug Großkellerei)
Süße Weine: 106.800 hl (534.000 hl - 427.200 hl Großkellerei)
Selbst in dieser völlig unrealistischen Rechnung (da Abzüge nur bei süßen Weinen, nicht aber bei trockenen und halbtrockenen Weinen) beträgt der Anteil der trockenen Weine nur
41%.
Anhand der LWK-RLP Zahlen kann man den Anteil trockener Weine an der Mosel an sämtlichen Weinen von Weingütern nicht sicher ausrechnen. Es gibt aber die Statistik für den Anteil trockener Weine an allen Weinen von Weingütern für ganz Rheinland-Pfalz. Der beträgt
52,2% (2011), ist also auch weit von den behaupteten 70-75% entfernt. Wenn man auf deine 70-75% kommen wollte, müsste der Anteil trockener Weine an der Mosel deutlich höher liegen als an der Ahr, in der Pfalz, in Rheinhessen und am Mittelrhein. Das ist völlig unplausibel, gerade wenn man die %-Zahlen trockener Weine laut DWI Statistik in den rheinland-pfälzischen Anbaugebieten außer der Mosel heranzieht (wo der Anteil trockener Weine jeweis HÖHER ist als an der Mosel).
Wirklich nach jeder Rechnung kommt man nicht auf deine behaupteten 70 oder 75%.
Und falls du hierauf antworten willst, bitte ich um eine logisch nachvollziehbare, begründete und nicht mal eben schnell dahingeschluderte Gegenrechnung.