Warum ist dieser Wein nicht ausverkauft?

[Markus Vahlefeld]

Wer es noch nicht bemerkt hat: ja, ich habe eine sensorische Präferenz, die NICHT bei den Grossen Gewächsen von der Msoel angesiedelt ist. Ob das jetzt ein fauxpas, eine Beleidigung oder einfach nur eine Torheit von mir ist, brauchen wir hier nicht zu diskutieren. Und dass die Auslese aus 2001 vom Karthäuserhof kein echter Bringer war, darüber waren sich bei der Verkostung wohl alle RELATIV einig. Ich müsste die Punkte rauskramen, aber eigentlich ist es egal, denn hier zählt nur mein eigener Geschmack (Ollie, erinnerst Du dich noch an den Wein bei der Schildknecht/Robinson-Verkostung?).

Ja, so verschieden können Weingeschmäcker sein. Herrjeh! Aber zum Glück will mich hier ja keiner missionieren. Und das ist auch gut so.

Der positive Nebeneffekt: Bernd weiss jetzt, dass sich jede Diskussion mit mir erübrigt und ich eine andere Präferenz als er habe. Quod erat demonstrandum?

Kinder, es geht um Wein, nicht um die Wahrheit!

[Bernd Schulz]

Und dass die Auslese aus 2001 vom Karthäuserhof kein echter Bringer war, darüber waren sich bei der Verkostung wohl alle RELATIV einig.

Im Gegenzug kann ich dir gerne ein paar Zeugen, die diese Auslese für einen "echten Bringer" halten, beibringen!

Der positive Nebeneffekt: Bernd weiss jetzt, dass sich jede Diskussion mit mir erübrigt

Moment, Moment - ich sprach von "jeder Diskussion über trockenen Moselriesling" und nicht von "jeder Diskussion". Isse schon n´Unterschied, gelle?

So, jetzt mache ich erst mal einen gepflegten Mittagsschlaf und träume hoffentlich von Wein und Wahrheit...

Beste Grüße

Bernd

[Birte]

Der positive Nebeneffekt: Bernd weiss jetzt, dass sich jede Diskussion mit mir erübrigt und ich eine andere Präferenz als er habe. Quod erat demonstrandum?

Kinder, es geht um Wein, nicht um die Wahrheit!

Nö, da hast Du wohl recht. Aber ich würde schonmal gerne wissen, wie Dir so ein gereifter Müllen Hühnerberg schmecken würde. Ich finde mich auf der einen wie auf der anderen Seite wieder. Es gab viele druckvolle GG, die mich beeindrucken konnten. Aber ich würde an Deiner Stelle schonmal testen, ob es nicht auch einen Zugang zu den Weinen, die "zarte feinsinnige" Gemüter haben, gibt.

[Birte]

So, jetzt mache ich erst mal einen gepflegten Mittagsschlaf und träume hoffentlich von Wein und Wahrheit...

Also ich gebe ja sonst eher ungern meine Gewohnheiten preis. Aber in diesem Fall Urlaub, Mittagsschlaf und ich träume nicht von der Wahrheit sondern von einem Hühnerberg

[Ollie]

Also verschiebt sich während der Reife das Verhältnis Apfel- zu Weinsäure zugunsten der Weinsäure. Womit wir dann wieder bei meiner ausgangsaussage sind...

Wenn man nur das Verhaeltnis betrachtet und nicht die Gesamtsaeure, und wenn man deine Schlussfolgerungen daraus vollkommen ignoriert, dann hast du natuerlich recht, ja.

[Ollie]

Ollie, erinnerst Du dich noch an den Wein bei der Schildknecht/Robinson-Verkostung?

Die war wohl nach der (extrem schoenen) Frackenpohlprobe bei HO und Caroline in Bodenheim, wo ich dabei war. Die trockene AL war nicht dabei, sondern die Auslese S. Hier meine Notiz aus dem Wein-Plus-Forum (fuer den vollstaendigen post, siehe http://tinyurl.com/ckmt8m6):

2001 Eitelsbacher Karthäuserhofberg AL tr. S, Karthäuserhof, Ruwer
Verhaltene, sehr frische, gruen-minzige Nase. Am Gaumen wieder sehr frisch, wirkt sehr jung und unentwickelt. Schlanke, etwas rustikale Struktur, nicht wirklich Komplex, dafuer aber sehr animierend: die schiere Trinkbarkeit. Knapp sehr gut (87-89). (JR: 17.5; "Edge of green.")

JR ist dabei Jancis Robinson, die mir gegenueber sass. Leider habe ich die Notizen von David Schildknecht (auch gegenueber) und Gian Luca Mazzella (neben mir) nicht auch notiert. Ich erinnere mich aber, dass beide den Wein auch nur so la la fanden. Lag vielleicht an der Flasche.

Die S seitdem nicht mehr getrunken, aber die "normale" trockene AL habe ich regelmaessig zwischen 89 und 92 Punkte im Glas. Wenn man also annehmen darf, dass die S, wenn man eine gute Flasche erwischt, der bessere Wein ist, und wenn man in Betracht zieht, dass es ausgesprochene Liebhaber dieses Stils gibt, dann ist es absolut plausibel, wenn einige die S als einen Wein ansehen, der "das Ende der Suche" markiert. (So nenne ich Weine, die - auch ohne 100 Punkte - meinem Idealbild oder, besser, meiner Erwartungshaltung entsprechen.)

Cheers,
Ollie

[Gerald]

In Punkto Pauschalurteil wird im Schiffchen gerade noch eines draufgesetzt. Ein deutscher Pinot schmeckt nicht, daher sind deutsche Rotweine allgemein Schrott

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Beitrag wirklich ernst gemeint ist (der 1.4. ist aber schon vorbei). Wahrscheinlich nur geplante - sehr dick aufgetragene - Provokation, um maximale Reaktionen und Aufmerksamkeit zu erzielen?

Grüße,
Gerald

[sorgenbrecher]

ach, der artikel ist doch sogar recht differenziert und spricht von "...zu häufig..." und nicht grundsätzlich von allen und damit hat er sogar recht. ich lege mir auch keine hochgehandelten deutschen rotweine für die lagerung mehr in den keller....

[octopussy]

Bei Lektüre des Artikels beschleicht einen leider das leise Gefühl, dass Herrn Kübelbeck die Erfahrung fehlt, um solche allgemeinen Statements rauszuhauen. Ohne den konkret beschriebenen Salwey Wein zu kennen, liegt es nahe, dass der Wein gerade in einem Loch ist (was bei einem Pinot Noir der gehobenen Mittelklasse aus 2008 nicht verwunderlich wäre, das kann einem auch passieren, wenn man jetzt einen 2008er Village Pinot Noir aus dem Burgund aufmacht). Generell bin ich bislang aber auch alles andere als überzeugt von deutschen Spätburgundern und ihrer Lagerfähigkeit (ausgenommen einige wenige Erzeuger).

[Gerald]

Mag ja sein. Nur aus einem einzigen nicht so gelungenen Wein gleich zur Schlagzeile "Rotweinwunder? Fehlanzeige! ... Denn das oft propagierte deutsche Rotweinwunder ist nicht zu sehen." zu kommen, na ja ...

Grüße,
Gerald