Hallo!
Yoopress meldet: Fünf Neue im VDP,
und liegt damit falsch, denn es sind sechs. Das Weingut Winter hat man unter den Tisch fallen lassen. Ohh.
Auch schreibt man dort, daß seit 1990 71 Betriebe den VDP verlassen hätten/verlassen wurden. Aha.
Der Wiesbadener Kurier bestätigt die Aufnahme von sechs Betrieben und schreibt, daß die VDP-Mitglieder 2,5 % des deutschen Weins produzieren würde. Aha
Wer bestimmt eigentlich beim VDP über Aufnahme und Verlassen?
Gruß
Alas
VDP Zu- und Abnahme
- Alas
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VDP Zu- und Abnahme
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
Re: VDP Zu- und Abnahme
Hallo Alas,Alas hat geschrieben: Wer bestimmt eigentlich beim VDP über Aufnahme und Verlassen?
rechtlich gesehen ist der VDP ein Verein, und wie beim Kleinkleckersdorfer Taubenzüchterverein auch muss es eine Satzung geben, die das regelt. Die scheint aber nicht öffentlich zugänglich zu sein - zumindest habe ich sie im Netz auf die Schnelle nicht gefunden - so dass das im Detail nur ein Insider beantworten kann.
Eigentlich gibt es aber nur zwei Möglichkeiten: entweder entscheidet die Mitgliederversammlung, oder aber der satzungsgemäß dazu ermächtigte Vereinsvorstand (beim VDP wird der ganz edel "Präsidium" genannt). Wie auch immer: letztlich entscheidet ein Verein immer selbst, wer Mitglied werden kann (und bleiben darf). Einen wie auch immer gearteten Rechtsanspruch auf Mitgliedschaft gibt es nicht.
Austreten kann übrigens jedes Mitglied, ohne dafür um Erlaubnis fragen zu müssen. Niemand wird in D gezwungen, einem Verein anzugehören... (mit Körperschaften Öffentlichen Rechts ist das anders - der VDP ist aber keine solche).
Gruß
Ulli
Re: VDP Zu- und Abnahme
Was die Aufnahme betrifft kann man bei den "LänderVDPs" einen
"Aufnahmeantrag" stellen. Eine Kommission besucht dann die entsprechenden
Güter und hat dann wohl so etwas wie eine "Abhakliste" mit
verschiedensten zu erfüllenden Kriterien. Dazu kommt dann wohl
noch eine gewisse subjektive Einschätzung der Kommission.
Nach meinem Wissensstand entscheiden dann auch die "LänderVDPs" selbst,
welches Weingut wirklich aufgenommen wird und wer nicht.
So läuft es zumindest im Groben nach meinem Kenntnisstand ab...
"Aufnahmeantrag" stellen. Eine Kommission besucht dann die entsprechenden
Güter und hat dann wohl so etwas wie eine "Abhakliste" mit
verschiedensten zu erfüllenden Kriterien. Dazu kommt dann wohl
noch eine gewisse subjektive Einschätzung der Kommission.
Nach meinem Wissensstand entscheiden dann auch die "LänderVDPs" selbst,
welches Weingut wirklich aufgenommen wird und wer nicht.
So läuft es zumindest im Groben nach meinem Kenntnisstand ab...
Grüsse weinfex
- Alas
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Re: VDP Zu- und Abnahme
Hallo Ulli! Hallo Weinfex!
Danke für die Antworten.
Aus dem Artikel im Wiesbadener Kurier
http://www.wiesbadener-kurier.de/region ... 941080.htm
entnahm ich, das es wohl regelmäßige Kontrollen gibt, und ja wohl auch Prüfungen für Betriebe geben muß, die ggf. zum Mitglied werden können.
Bei 200 Mitgliedsbetriebn plus Kandidaten muß das eine recht umfangreiche Arbeit sein.
Lediglich beim Bezirksverband Rheingau fand ich immerhin dieses, was meine Frage zwar nicht genau, aber immerhin etwas beantwortet.
Betriebsprüfung (Prüfungsordnung)
[durch die regionale und ggf. Bundesprüfungskommission]
1. Zeitpunkt:
-bei Neuaufnahme
-regelmäßig, spätens alle 5 Jahre
-aus besonderem Anlaß (bei Satzungsverstoß, bei Beanstandung von Erzeugnissen)
2. Bestandteile:
-Weinprüfung (sensorische Prüfung eines repräsentativen Querschnittes)
Konkrete Überprüfung des Betriebes (Gebäude, Weinberge...)
-Überprüfung von zusätzlichen VDP-Indikatoren und Vorgaben (z.B. Ausbildungsbetrieb, Preisniveau, Etikettenangaben, Verwendung des VDP-Zeichens, Mitgliedschaft in anderen Vereinigungen)
-Prüfungsbericht über das Erfüllen der Voraussetzungen und Pflichten eines Mitglieds.
Gruß
Alas
Danke für die Antworten.
Aus dem Artikel im Wiesbadener Kurier
http://www.wiesbadener-kurier.de/region ... 941080.htm
entnahm ich, das es wohl regelmäßige Kontrollen gibt, und ja wohl auch Prüfungen für Betriebe geben muß, die ggf. zum Mitglied werden können.
Bei 200 Mitgliedsbetriebn plus Kandidaten muß das eine recht umfangreiche Arbeit sein.
Lediglich beim Bezirksverband Rheingau fand ich immerhin dieses, was meine Frage zwar nicht genau, aber immerhin etwas beantwortet.
Betriebsprüfung (Prüfungsordnung)
[durch die regionale und ggf. Bundesprüfungskommission]
1. Zeitpunkt:
-bei Neuaufnahme
-regelmäßig, spätens alle 5 Jahre
-aus besonderem Anlaß (bei Satzungsverstoß, bei Beanstandung von Erzeugnissen)
2. Bestandteile:
-Weinprüfung (sensorische Prüfung eines repräsentativen Querschnittes)
Konkrete Überprüfung des Betriebes (Gebäude, Weinberge...)
-Überprüfung von zusätzlichen VDP-Indikatoren und Vorgaben (z.B. Ausbildungsbetrieb, Preisniveau, Etikettenangaben, Verwendung des VDP-Zeichens, Mitgliedschaft in anderen Vereinigungen)
-Prüfungsbericht über das Erfüllen der Voraussetzungen und Pflichten eines Mitglieds.
Gruß
Alas
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- Markus Vahlefeld
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Re: VDP Zu- und Abnahme
Es passiert faktisch das meiste (wenn nicht alles) bei den REGIONALVERBÄNDEN (Rheingau, Pfalz, Baden etc.). Der Bundesvorstand hat m.K.n. kein Vorschlags- oder Einspruchsrecht. Ähnlich wie der Bundespräsident
Die Regionalverbände treffen sich sehr oft und immer wird auch Wein probiert. Bei den sog. Anerkennungsproben werden vor allem die GGs blind probiert und abgelehnt resp. zugelassen. Bei den Ortsweinen ist es m.K.n. ähnlich, nur dass bei den GGs mehr Weine abgelehnt werden
Die Regionalverbände haben die Winzer aus ihrer Region natürlich im Blick und wissen schon ziemlich genau, welche Mitglieder "reif" sind. Und leider auch, welche Mitglieder reif genug sind, aber ein zu hohes Konkurrenzpotential bieten (und deswegen ihre Mitgliedschaft hinausgezögert/verhindert wird).
Die Mitglieder in den Regionalverbänden schlagen potentielle neue Mitglieder vor, die dann über einen längeren Zeitraum beobachtet und geprüft werden. Für den Vorschlag reicht ein "weicher Parameter", der da heisst Renommee. Bei der Prüfung wird der Lagenbesitz unter die Lupe genommen, das repräsentative Gutsgebäude (Pflicht bei VDP-Mitgliedschaft) und vor allem die Tätigkeit als Weingut inspiziert. Das umfasst natürlich die Weine (stichprobenartig der letzten 10 Jahre), vor allem aber auch das Verhältnis Gutsabfüllung zu Abfüllermenge. Wenn das unverhältnismässig ist (also wenig Lagenbesitz vorhanden, aber viel Menge abgefüllt wird) ist das durchaus ein Hinderungsgrund.
Positiv ausgedrückt sind die Regionalverbände basisdemokratische Vereinigungen ihrer Mitglieder. Negativ ausgedrückt ist der VDP ein sich selbst kontrollierendes Kartell.

Die Regionalverbände treffen sich sehr oft und immer wird auch Wein probiert. Bei den sog. Anerkennungsproben werden vor allem die GGs blind probiert und abgelehnt resp. zugelassen. Bei den Ortsweinen ist es m.K.n. ähnlich, nur dass bei den GGs mehr Weine abgelehnt werden

Die Regionalverbände haben die Winzer aus ihrer Region natürlich im Blick und wissen schon ziemlich genau, welche Mitglieder "reif" sind. Und leider auch, welche Mitglieder reif genug sind, aber ein zu hohes Konkurrenzpotential bieten (und deswegen ihre Mitgliedschaft hinausgezögert/verhindert wird).
Die Mitglieder in den Regionalverbänden schlagen potentielle neue Mitglieder vor, die dann über einen längeren Zeitraum beobachtet und geprüft werden. Für den Vorschlag reicht ein "weicher Parameter", der da heisst Renommee. Bei der Prüfung wird der Lagenbesitz unter die Lupe genommen, das repräsentative Gutsgebäude (Pflicht bei VDP-Mitgliedschaft) und vor allem die Tätigkeit als Weingut inspiziert. Das umfasst natürlich die Weine (stichprobenartig der letzten 10 Jahre), vor allem aber auch das Verhältnis Gutsabfüllung zu Abfüllermenge. Wenn das unverhältnismässig ist (also wenig Lagenbesitz vorhanden, aber viel Menge abgefüllt wird) ist das durchaus ein Hinderungsgrund.
Positiv ausgedrückt sind die Regionalverbände basisdemokratische Vereinigungen ihrer Mitglieder. Negativ ausgedrückt ist der VDP ein sich selbst kontrollierendes Kartell.
- Alas
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Re: VDP Zu- und Abnahme
Hallo Markus!
Auch dir ein Danke für die Antwort.
Wenn ich schon dabei bin, kann ich noch ein wenig fragen:
Es wurde geschrieben, daß seit 1990 71 Betriebe nicht mehr im VDP sind. Ganz schön viele, rund 3 pro Jahr.
Was sind denn da die Gründe?
Sind das reine Qualitätsgründe aus Sicht des VDP, oder auch stilistische?
Geheim wird es wohl nicht sein können, also welche Betriebe haben in den letzten Jahren den VDP verlassen?
Fragender
Alas
Auch dir ein Danke für die Antwort.
Wenn ich schon dabei bin, kann ich noch ein wenig fragen:
Es wurde geschrieben, daß seit 1990 71 Betriebe nicht mehr im VDP sind. Ganz schön viele, rund 3 pro Jahr.
Was sind denn da die Gründe?
Sind das reine Qualitätsgründe aus Sicht des VDP, oder auch stilistische?
Geheim wird es wohl nicht sein können, also welche Betriebe haben in den letzten Jahren den VDP verlassen?
Fragender
Alas
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Re: VDP Zu- und Abnahme
Hallo Alas,
das meint der VDP selbst dazu:
"1991 Eine neue Ära
Mit der Wahl von Michael Prinz zu Salm-Salm, Prinz zu Salm-Dalberg’sches Weingut Wallhausen, zum Präsidenten beginnt eine neue Ära. Die neue Strategie führt den VDP in den Folgejahren an die Spitze des deutschen Weinbaus und international auf Augenhöhe mit den Besten Weingütern weltweit. An den Anfang setzt der VDP strenge Erzeugungsregeln (Erntemengenbegrenzung, Mostgewichtsanhebung, Vermarktungsregeln: Pflicht zur Führung des Verbandszeichens auf der Kapsel), die durch eine regelmäßige Betriebskontrolle kontrolliert werden und begibt sich auf den Weg zum naturgemäßen Weinbau.
Das kompromisslose Qualitätsstrebens führt zu zahlreichen Austritten: Von den 161 Betrieben, die zu Beginn der Salm’schen Präsidentschaft dem VDP angehören, scheiden bis zum Jahr 2010 73 Betriebe aus dem Verband aus. Im selben Zeitraum werden insgesamt 108 aufgenommen. 2010 liegt die Zahl der VDP-Betriebe bei 196."
(Homepage VDP, Verband/Geschichte)
Wäre natürlich schon mal interessant, wann welche Güter aus welchen Gründen bewusst/freiwillig/unfreiwillig ausgeschieden sind... Die Neuaufnahmen sind aber wohl erheblich einfacher zu recherchieren.
Schöne Ostergrüße
das meint der VDP selbst dazu:
"1991 Eine neue Ära
Mit der Wahl von Michael Prinz zu Salm-Salm, Prinz zu Salm-Dalberg’sches Weingut Wallhausen, zum Präsidenten beginnt eine neue Ära. Die neue Strategie führt den VDP in den Folgejahren an die Spitze des deutschen Weinbaus und international auf Augenhöhe mit den Besten Weingütern weltweit. An den Anfang setzt der VDP strenge Erzeugungsregeln (Erntemengenbegrenzung, Mostgewichtsanhebung, Vermarktungsregeln: Pflicht zur Führung des Verbandszeichens auf der Kapsel), die durch eine regelmäßige Betriebskontrolle kontrolliert werden und begibt sich auf den Weg zum naturgemäßen Weinbau.
Das kompromisslose Qualitätsstrebens führt zu zahlreichen Austritten: Von den 161 Betrieben, die zu Beginn der Salm’schen Präsidentschaft dem VDP angehören, scheiden bis zum Jahr 2010 73 Betriebe aus dem Verband aus. Im selben Zeitraum werden insgesamt 108 aufgenommen. 2010 liegt die Zahl der VDP-Betriebe bei 196."
(Homepage VDP, Verband/Geschichte)
Wäre natürlich schon mal interessant, wann welche Güter aus welchen Gründen bewusst/freiwillig/unfreiwillig ausgeschieden sind... Die Neuaufnahmen sind aber wohl erheblich einfacher zu recherchieren.
Schöne Ostergrüße
Armin
Re: VDP Zu- und Abnahme
Also so richtig rausgeworfen wurde meines wissen noch niemand. Die Leute die rausgehen tuen das entweder "freiwillig" aus diversen Gründen (z.B. Breuer im Rheingau, weil es dort wohl Streitereien bzw. Meinungsdifferenzen gab und dann vor knapp 10-15 Jahren 4-5 Betriebe an der Nahe die die Einführung des neuen Systems mit Ortswein usw. nicht mittragen wollten.) , bzw. die Mitgliedschaft erlischt weil der Betrieb aufhört zu existieren (wohl der Hauptgrund).
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Re: VDP Zu- und Abnahme
"1991 Eine neue Ära
Mit der Wahl von Michael Prinz zu Salm-Salm, Prinz zu Salm-Dalberg’sches Weingut Wallhausen, zum Präsidenten beginnt eine neue Ära. Die neue Strategie führt den VDP in den Folgejahren an die Spitze des deutschen Weinbaus und international auf Augenhöhe mit den Besten Weingütern weltweit


Diese Zeilen sind besonders lustig, weil der Prinz zu Salm-Salm, mit dem die neue Ära begonnen haben soll, selber meistensteils ziemlich....äh....um es mal großzügig auszudrücken... bescheidene....Weine produziert hat. Naja, so ein Präsident kann das Fußvolk auch von unten auf ungeahnte Höhen treiben....


Beste Grüße
Bernd
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Re: VDP Zu- und Abnahme
rein geht man meist auf Empfehlung der Bank, raus falls man das überlebt:)
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...