Das Sterben der Weindinosaurier ...

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octopussy
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Re: Das Sterben der Weindinosaurier ...

Beitrag von octopussy »

Gerald hat geschrieben:In dem Zusammenhang stellt sich eine interessante Frage, nämlich wann sind Profi-VKN persönlich wertvoller, wann solche von Amateuren?

Meiner Meinung nach hat man vom Profi bei der Entdeckung von Newcomern mehr zu erwarten, denn ihre Erfahrung hilft ihnen bei der Einschätzung, ob ein paar tolle Weine nur ein Zufallstreffer ist oder ob sie sich tatsächlich an der Spitze behaupten können werden.

Umgekehrt halte ich bei etablierten Weingütern mehr von Amateur-VKN, denn diese können - anders als Profis - ja ihre Meinung zum Wein ohne irgendwelche negative Implikationen (siehe oben) schreiben.
Gerald, das sehe ich etwas anders. Nach Newcomer/etablierte würde ich nicht unterscheiden wollen. Eigentlich würde ich gar nicht sagen wollen, dass Profi- oder Amateur-VKN wertvoller oder weniger wertvoll sind.

Die Mischung macht's (oder auch nicht). Für Profinotizen (einer) sind Amateurnotizen (viele) oft ein gesundes Korrektiv. Beispiel: Parker schreibt, dieser oder jener Côtes du Rhône Villages sei ganz toll, unglaublich dicht und für den moderaten Preis das Größte überhaupt. Wenn ich dann bei Cellartracker lese "jammy", "overripe fruit" oder ähnliches, dann weiß ich halt Bescheid, was ich zu erwarten habe. Zum Scheitern verurteilt ist so ein Korrektiv, wenn alle in der "Crowd" einen Parkerwein wegen des hohen Parkerratings gekauft haben und den Wein genauso toll finden wie Robert M. himself. Da braucht es dann ein anders Profiverkoster-Korrektiv.

Das mit den "Zufallstreffern" ist ein guter Hinweis. Gerade Blogger, aber auch viele andere Amateure, lassen sich nach meiner Wahrnehmung häufig dazu verführen, gleich die höchsten Begeisterungsstürme zu entfachen, wenn sie irgendein no-name-Weingut "entdeckt" haben. Leider sind aber nach meiner Wahrnehmung auch die Profis nicht dagegen gefeit. Deswegen: für mich kaum ein Unterschied, außer beim Gault Millau, über den sich ja Blogger besonders gerne beschweren, weil man mit dem Aufzug immer nur ein oder zwei Stockwerke pro drei Jahre hoch oder runter fährt.

Dass Amateure etablierte Weingüter besser beurteilen können, weil sie unabhängiger rangehen, sehe ich überhaupt nicht so. Nur ein Beispiel: würde man mir einen Romanée Conti Richebourg vorsetzen, würde ich wahrscheinlich vor Ehrfurcht erstarren und wäre - ob der Tatsache, so etwas mal zu trinken - im Zweifel viel weniger unabhängig als ein Burgunder-Profi, der auch einen Vergleich zu Richebourgs anderer Erzeuger und anderen Jahrgängen des Weins ziehen kann. Solch eine Erfahrung ist - finde ich - Gold wert.
Beste Grüße, Stephan
MichaelWagner
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Re: Das Sterben der Weindinosaurier ...

Beitrag von MichaelWagner »

...na welcher ehrenhafte Profi wird sich denn für eine unabhängige Kritik bezahlen lassen? Am Ende beeinflusst das Honorar noch die Kritik:) Da würde ich als Konsument lieber den Amateuren folgen;)
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
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Dick
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Neuer weinpapst?

Beitrag von Dick »

Mit freundlichen Grüßen aus Holland,
Dick
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Oberpfälzer
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Re: Neuer weinpapst?

Beitrag von Oberpfälzer »

Hallo Dick,

ich klicke aus Sicherheitsbedenken ungerne oder gar nicht auf unbekannte Links.

Um was geht da :?:
Servus
Wolfgang
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sorgenbrecher
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Re: Neuer weinpapst?

Beitrag von sorgenbrecher »

genial geschrieben ! :lol:
Gruß, Marko.
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Oberpfälzer
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Re: Neuer weinpapst?

Beitrag von Oberpfälzer »

Hallo Marko,

ich verstehe Dein smilie nicht - wohl auch, weil ich wirklich nicht auf den Link geklickt habe. Ich nehme aber mal an, dass der smilie Deine Zustimmung ausdrückt.
Servus
Wolfgang
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sorgenbrecher
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Re: Neuer weinpapst?

Beitrag von sorgenbrecher »

ja, du kannst bedenkenlos auf den link klicken, das ist ein sehr ironischer, englischsprachiger weinblog. und ich habe mich gut amüsiert.
Gruß, Marko.
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susa
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Re: Das Sterben der Weindinosaurier ...

Beitrag von susa »

ich hab die beiden Threads mal zusammengelegt

lieben Gruß
susa
Red wine with fish. Well, that should have told me something.
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