Chateau Petrus - Beratung/Alternative

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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austria_traveller
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Re: Chateau Petrus - Beratung/Alternative

Beitrag von austria_traveller »

Oberpfälzer hat geschrieben:
austria_traveller hat geschrieben: ... und da ist die Chance eine suboptimale Flasche zu bekommen höher.
höher als was?
Höher als anderswo
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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dazino
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Re: Chateau Petrus - Beratung/Alternative

Beitrag von dazino »

Also 72er, 73er und 74er aus dem Bordeaux würde ich alle verkaufen und mit dem Erlös etwas neueres schönes kaufen. Ich habe es z.B. nie bereut die zwei Flaschen 73er Lafite gegen einige tolle 09er zu tauschen. Mit anderern Jahrgängen aus den 70er kann man aber auch überrascht werden, was meine 71er la Mission eindrücklich beweisen. Hiflreich sind da u.A., wie bereits erwähnt die Seiten von Cellartracker und Wineterminator.

@prenjek:
Der 71er Latour könnte eine Alternative zum Petrus sein. Hat einen guten Ruf und sollte noch bezahlbar sein (um die CHF 300). Wenns ein wenig jünger sein darf hätte ich als Weinliebhaber der sich auch schon einige Jahre mit Bordeaux beschäftigt z.B. an einer Flasche 83er Palmer, 90er Conseillante oder 90er Montrose grosse Freude!

Gruss
David
Zuletzt geändert von dazino am Fr 1. Feb 2013, 13:57, insgesamt 6-mal geändert.
C9dP
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Re: Chateau Petrus - Beratung/Alternative

Beitrag von C9dP »

Das ist auch wieder so ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Bei einem alten Bordeaux oder Kalifornier oder C9dP oder Burgunder (ohne ich im Burgund wirklich auszukennen) besteht natürlich die Gefahr, dass ich eine schlecht gelagerte oder gefälschte Flasche erwische. Oder auch einfach einen generell schlecht gemachten Wein. Bei dem Dornfelder kann ich mir zumindest sicher sein, dass der nach einigen Jahren komplett hinüber ist und schon vorher den Krankenwagen rufen. :evil:

Ich würde jede Wette eingehen, dass ein mittelpreisiger guter Bordeaux aus 2009 (Belgrave, Gloria oder Gruaud Larose) in der ersten Fruchtphase jeden Dornfelder bei weitem in den Schatten stellt. Und wenn der Dornfelder lange sein Leben ausgehaucht hat, dann fängt der Spass hier erst richtig an.

Und was das Trinken von Iconweinen betrifft. Ich hätte mir für die Preise lieber einen 83er Margaux, 86er Gruaud Larose oder 90er Conseillante gegönnt. Aber oh schreck, dann würde der Beweis vielleicht seine Kraft verlieren ;)
Viele Grüße

Aloys
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dyingromeo
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Re: Chateau Petrus - Beratung/Alternative

Beitrag von dyingromeo »

MichaelWagner hat geschrieben:72 hast Du recht, 75 wurde überschätzt, liegt dennoch über dem Durchschnitt (gilt im Volksmund immernoch als Jahrhundertjahrgang)...76 weit über dem Durchschnitt. Die Weine sind direkt eingekauft und schlummern seither wohlgepflegt in unseren Kellern...was zu beweisen war ist bewiesen...

Hallo Michael,

stramme Worte, von jemandem der behauptet vom Fach zu sein :roll: ;)

Lässt Du etwa auch Rückschlüsse zu ala, sein Riesling ist schwach, also kann er keinen Wein machen?

Bitte! Von jemandem der täglich mit Wein zu tun hat, erwarte ich mehr Substanz!
Dein Wissen um Bordeaux schein leider nur im Ansatz vorhanden und hauptsächlich angelesen zu sein!
Dass Dir die Weine des Bordelais nicht schmecken, ist völlig ok! Warum sollten es auch nicht? Jeder darf/muss/soll nach seinem Gusto Weine kaufen und trinken.

Hier allerdings Pauschalitäten rauszuhauen und mit Sätzen wie "...was zu beweisen war, ist bewiesen worden..." zu bekräftigen und zu rechtfertigen ist schlicht schwach und wäre in der Schule mit eindeutig ungenügend benotet worden!

Weißt Du, generell sollte man, bevor man vorschnelle Urteile über Weine oder auch Weinbauregionen (kann man auch gerne durch "Personen" ersetzen ;) ) fällt, sollte man sich die Zeit nehmen, sich damit tatsächlich auch auseinanderzusetzen bzw. sie kennen zulernen.
Ich glaube nicht, dass man dies anhand von ein paar Flaschen dieser Regionen tun kann. Zumal Du anscheinend völlig falsche Informationen zu den Jahrgängen zu haben scheinst bzw. die falsche Literatur vorliegen hast.
Einige haben es ja bereits geschrieben...
1972, 1975, 1976 sind sicherlich, wie fast das ganze Jahrzehnt, keine Paradebeispiele für große Bordeaux-Weine (Ausnahmen bestätigen die Regel!). Die 70er waren im Gegenteil sehr sehr schwierig, nicht nur wegen der großen finanziellen Probleme, die diese Region in dieser Zeit durchlebte.

Altweine (wobei ich bei den Jahrgängen nicht wirklich von ALTWEINEN sprechen würde) muss man sich erschließen, sie ergründen und wenn man sie verstanden hat, gibt es großartige Erlebnisse zu erfahren. Sicherlich ist das nichts für Jedermann...genauso wie Dornfelder nicht jedem automatisch schmeckt ;)

Vielleicht bist Du in deiner Weinwahl einfach falsch beraten gewesen? Oder hast eventuell auch schlicht falsche Erwartungen an die Weine gehabt?!? Einen schlechten Tag erwischte? Vielleicht schmecken Dir gereifte Cabernet einfach nicht? What ever!

Wie hier schon einige Vorredner geschrieben haben, nicht überall wo Petrus, Margaux, LAfite etc.pp draufsteht, ist automatisch großer Wein drin!
Im Gegenteil...ich denke, dass gerade bei diesen Super-Icon-Weinen die Enttäuschungsquote am Höchsten ist, einfach weil man mit ganz anderen Erwartungen an diese Flaschen herantritt (nicht zuletzt wegen des Preises!).

Ob Du den Weinen aus dem Bordeaux nun noch eine Chance gibst oder nicht ist mir eigentlich ziemlich wurscht...Du wirst schon wissen was Dir schmeckt...deine Zeilen solltest Du aber einfach vielleicht nochmals auf ihre "Beweisbarkeit" und "Nachhaltigkeit" prüfen ;)

Viele Grüße
Christian

P.s.: bist Du zufällig vom Weinhaus Wagner in der Nähe von Koblenz (Ehrenbreitstein)?
weinfreudige Grüße
Christian

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MichaelWagner
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Re: Chateau Petrus - Beratung/Alternative

Beitrag von MichaelWagner »

HelloHello,

bei Foren ist immer das Problem dass einige immer erst mittwendrin einsteigen und entscheidende Momente der Argumentation verpasst haben.

Meine unterschwellige Schärfe kommt dann rein, weil Dinge einfach falsch verstanden werden (wollen). Daher nochmal zu mitlesen:

1. ich habe kein Problem mit Bordeauxweinen (guten) und stelle die Qualität des Anbaugebiets in keiner Weise in Frage. An irgendeiner Stelle hatte ich bereits erwähnt, dass ich gerne gute Bordeauxweine aus aktuellen (damit sind auch 10 Jahre alte Weine gemeint) Jahrgängen trinke

2. Ausgangspunkt und Sinn unserer Probe war einfach nur zu untermauern was wir alles erwaret haben: im Vergleich zum Marktwert sind die Weine enttäuschend. Mehr sollte nie gesagt werden (und ist von mir nie gesagt worden).

Ich kenne das Gebiet und die Erzeuger ziemlich gut (Experten gibts immer nur vor Ort, ich bin übers Jahr berufsbedingt eher an der Mosel anzutreffen...) und habe das Glück, dass in unserer Familie über die 5-6 letzten Jahrzehnte immer Top-Weine aus Bordeaux eingelagert wurden. Ich bin nicht hingegangen und hab blind Geld aus dem Fenster geworfen, sondern wir haben uns lediglich die "Mühe" gemacht, einmal zu probieren was denn so bei einem Marktwert von 500 Euro noch in der Flasche steckt. Da kann man jetzt zu stehen wie man will, unterm Strich ist das Ergebnis eindeutig. Die Flaschen sind direkt beim Weingut gekauft, nicht gefälscht und wie ich auch bereits erwähnte weder der Kork ein Problem, noch Füllstand, noch sonst irgendwas.

Und unterm Stricjh geben mir ja jetzt auch 4 Leute hier recht:
C9dP, austria-traveller, dazino und auch dyingromeo sprechen eindeutig gegen ICON-Weine.

Mehr wollte ich ursprünglich garnicht sagen: es gibt Besseres für weniger Geld.

Und Leute, bevor ich das vergesse: es gibt herrliche Dornfelder für um die 5,- Euro:)
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
MichaelWagner
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Re: Chateau Petrus - Beratung/Alternative

Beitrag von MichaelWagner »

PS: und ganz ursprünglich wollte ich einfach prenjek, der dieses Thema hier eröffnet hat sagen: kauf Dir leiber was Leckeres fürs Geld;)
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
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austria_traveller
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Re: Chateau Petrus - Beratung/Alternative

Beitrag von austria_traveller »

MichaelWagner hat geschrieben:im Vergleich zum Marktwert sind die Weine enttäuschend.
Das beginnt bei mir schon desöfteren im höheren zweistelligen Bereich :?
MichaelWagner hat geschrieben:Und unterm Strich geben mir ja jetzt auch 4 Leute hier recht:
..., austria-traveller, ...
Wobei ich in dieser Listung derjenige bin, der mit Abstand am wenigsten von Bordeaux weis ..... ;)
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Gerald
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Re: Chateau Petrus - Beratung/Alternative

Beitrag von Gerald »

und ganz ursprünglich wollte ich einfach prenjek, der dieses Thema hier eröffnet hat sagen: kauf Dir leiber was Leckeres fürs Geld;)
Na ja, der wollte aber doch (siehe Eröffnungsbeitrag) einen Wein als Geschenk, den sich der Beschenkte sonst wohl nie kaufen würde - als einmaliges Weinerlebnis. Nur wenn man schon mit einer solchen Erwartungshaltung an den - extrem teuren - Wein herangeht, ist eine Enttäuschung schon aus psychologischen Gründen quasi vorprogrammiert. :o

Vielleicht wäre statt dessen eine Kollektion z.B. von 10 Jahrgängen eines sehr angesehenen (aber nicht ganz so teuren) Weins eine Alternative? Da ist schon aufgrund der Streuung die Gefahr einer kompletten Enttäuschung viel geringer. Und "exklusiv" ist so ein Geschenk allemal ...

Grüße,
Gerald
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Jochen R.
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Re: Chateau Petrus - Beratung/Alternative

Beitrag von Jochen R. »

Ich denke wenn man sachlich und kompetent (was die Mehrheit hier ja
macht) an die Sache ran geht, ist die Enttäuschung eben nicht (zwangsläuftig)
vorprogrammiert.
prenjek sucht wohl einen besonderen Bordeaux (und keinen Dornfelder o. ä.), der
für einen besonderen (evtl. einmaligen Anlass) auch etwas mehr kosten darf/soll...

Gute Tipps gab´s inzwischen genug - ich würde von den ´70igern auch eher die
Finger weg lassen und wenn´s unbedingt Petrus sein soll z. B. nach ´89 oder ´82
suchen.
Interessante Alternativen (wie ´82 Latour, ´86 Mouton, ´89 Haut Brion, ´89 La Mission
oder ´90 Montrose) wurden auch einige genannt. Ich bringe noch ´82 Pichon Comtesse
ins Spiel (wenn´s auch ein 2eme sein darf).

Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Einzelflaschenfreund
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Re: Chateau Petrus - Beratung/Alternative

Beitrag von Einzelflaschenfreund »

"Kauf dir lieber was Leckeres fürs Geld" geht an der Ausgangsfrage ziemlich vorbei, denn der Fragesteller sucht ja nach einem Geschenk und betont sogar noch selbst (das wird bei Geschenken häufig so sein, nur sicherlich nicht immer so offen zugegeben), dass es nicht nur um reinen Genuss geht, hier mal nicht das PLV an erster Stelle steht, sondern schon mit dem Geschenk allein, ohne die Flasche geöffnet zu haben, eine besondere Wertschätzung transportiert werden soll. Ist so weit gut nachvollziehbar, finde ich. Offen bleibt, ob auch eine Kopplung an bestimmte Jahrgänge nötig ist.
Da nun mit der ganz anderen Geschichte des Versuchsaufbaus "gereifte, teure Bordeaux mit vermutet BESONDERS schlechtem PLV" (nämlich nicht nur eine im Vergleich zum Preis zu niedrige Leistung, sondern auch ohne Preisvergleich gar keine Leistung) mit dem Anspruch der Widerlegung zu operieren, die das Ergebnis nahelegen soll, "blöde Idee, kauf dir lieber ..." siehe oben, halte ich für wenig sinnvoll. Prenjek hat ja nicht gesagt, "muss richtig teuer und darf auch richtig mies sein", sondern er sucht etwas Gutes, das durchaus mehr kosten darf.
Und dazu gab es nun doch einige sachdienliche Hinweise.
Wenn jemand seiner Freundin mal ein Wochenende im Porsche-Cabrio spendieren will, kann ich natürlich auch argumentieren, "ist doch Quatsch, Porsche ist viel zu teuer, bei Sixt gibt es auch den Mini in offen, und wenn du das Geld für den Porsche ausgibst, reicht es beim Mini gleich für eine ganze Woche." Das kann mir objektiv keiner widerlegen, aber ich fürchte, der Tipp würde nicht den Wunsch des Fragestellers treffen.

Grüße
Guido
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