Hallo Martin, Knut, Torsten, Birte und Mitlesende,
ich hatte mir von der Probe eine Antwort auf die Frage erhofft, wie sich die Weine von den neuen Rebanlagen vom Prinzen zur Lippe in Weimar (zweites jahr im Ertrag, wohl kein historischer Weinbau nachweisbar) im Vergleich mit den bisherigen Platzhirschen (Thüringer Weingut Bad Sulza, Gussek und Zahn), schlagen, wobei jedenfalls Gussek und Bad Sulza über historische Weinberge verfügen. Die Antwort ist zwiespältig: Die Weine vom Weinhaus Weimar können 2011 gut mit den Weinen vom direkten Konkurrenten aus Bad Sulza mithalten: beim Auxerrois liegt Bad Sulza derzeit vorne, beim Weißburgunder Prinz zur Lippe. Wie das mit ein, zwei jahren Flaschenreife aussieht, bleibt abzuwarten. Bei den Punkten bin ich ganz bei Jochen.
Bester Wein der Probe war für mich der Grüne Silvaner Alte Reben von Gussek, und da kommt dann alles zusammen: Muschelkalk, alte Terassenanlage, 85 Jahre alte Reben, traditionelle, gebietstypische Rebsorte, für mich 90 Punkte.
Die Golmsdorfer Weine habe ich besser als Jochen gesehen: Wolfram Proppe 2011er Golmsdorfer Gleisburg, Kerner QbA, trocken 86 Punkte; 2011er Golmsdorfer Gleisburg, Auxerrois QbA, trocken 84 Punkte; Hüttich 2011er Golmsdorfer Gleisburg, Müller Thurgau QbA, trocken 83 Punkte.
Auch Zahn fand ich besser: Kerner 83, Silvaner 87 Punkte.
In die Kategorie "Großer Wein" fiel für mich Gusseks 2003er Kaatschener Dachsberg Grauburgunder Auslese: 91 Punkte- da war ich aber der einzige am Tisch.
Von den Jenaer Weinen fand ich den Pinotin ordentlich: 82 Punkte.
Fazit: Thüringen hat als Weinbauland durchaus Perspektive. Und aktuell wird der erste Jahrgang vom Jenaer Grafenberg geerntet:
http://www.jenaerwein.de/
Viele Grüße
David