Und wie dann ein solcher Weinfreund, auch aus Geschäftsgründen über die Weine spricht ist halt dem eigenen Temperament geschuldet. Es gibt doch auch hier manchmal Lobeshymnen die über ein normales Maß hinaus gehen.
Das "normale Maß" ist das passende Stichwort. Klar, dieser mag etwas mehr, jener etwas weniger Salz in der Suppe. Aber ab einem gewissen Punkt ist sie halt völlig versalzen - und genau diesen Punkt überschreitet Tino Seiwert in seinen Beschreibungen regelmäßig. Wenn er nicht ganz so dick auftragen würde, würde sein Enthusiasmus bei niemandem Anstoß erregen. Aber da er ohne Maß und Ziel übertreibt, wird sein Gesülze (sorry, aber anders kann man das wirklich nicht nennen) leider von (fast) keinem mehr auch nur ansatzweise ernstgenommen. Da ich das Sortiment von Pinard de Picard für überdurchschnittlich gut halte, bestelle ich trotzdem ab und an in Saarwellingen. Aber ich habe es mir abegwöhnt, auch nur einen Pfifferling auf die Weinbeschreibungen zu geben - genauso wie ich die ideologischen Tiraden Martin Kösslers bestenfalls achselzuckend überfliege, wenn ich mal wieder eine Order bei K&U aufgebe.
Und wie gesagt: Wenn ich Winzer wäre, würde ich mir gewisse sprachliche Maßlosigkeiten seitens meines Händlers ganz klar verbitten. Zu einer vernünftigen, zielführenden Propaganda gehört auch ein Minimum an Fingerspitzengefühl!
Beste Grüße
Bernd