Guten Morgen zusammen.
Ich hatte gestern am dritten Tag den Rest der beiden Schlossberge von Mann und Breuer. Beide haben sich über die Tage sehr gut präsentiert, wobei bei Breuer der 1. und 3. Tag die stärksten waren, während der von Mann am dritten Tag schon etwas flacher war. Insegsamt hat sich aber die unterschiedliche Stilistik noch stärker ausgeprägt als anfangs gedacht.
Beim Breuer ist definitiv warten angesagt. Sehr mineralisch und kraftvoll, gleichzeitig aber immer eine kühle Frische ausstrahlend. Ich hatte trotz der aufkeimenden Frucht am dritten Tag immer die Erinnerung an kalte Steine aus einem Gebirgsbach.
Der Mann war zunehmend auf einer fruchtigeren und wärmeren Seite. Erinnerte mich ein bisschen an den 2009er Altenberg von van Volxem, wobei ich dort die Lagerfähigkeit noch höher einschätze. Die Meeresaromen vom ersten Tag sind zunehmend verschwunden und am dritten Tag eigentlich gar nicht mehr vorhanden. Insgesamt habe ich allerdings durchaus Interesse am Elsass gefunden, da es eine Stilistik war, die ich so in Deutschland kaum kenne. Wobei die Jahrgangsunterschiede sehr groß sein müssen, da ich beim Blättern der Preisliste von Vinaturel über sehr stark schwankende Werte beim Restzucker erstaunt war. Insofern scheint sich Bernds Erfahrung zu bestätigen. Heute Abend gibt es dann Pichlers Hochrain 2010.
Die Weinforum Themenwoche
Re: Die Weinforum Themenwoche
Viele Grüße
Aloys
Aloys
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Re: Die Weinforum Themenwoche
In den letzten Tagen hatte ich im Glas:
- Martin Müllen, 2010 Trarbacher Hühnerberg Spätlese feinherb (12,5%).
Gerade am ersten und zweiten Tag eine florale Nase, wie sie für diese Lage typisch ist. Dazu ein Honigton - ich bin nicht der beste Botrytis-Identifizierer, aber wenn es hier welche ist, die den Honigton erzeugt (der mir bei Hühnerberg-Weinen sonst noch nicht begegnet ist), ist sie sehr sauber, was sich im Mund bestätigen wird, wie überhaupt der Honigton erst dort richtig deutlich wird. Ansonsten noch recht verschlossene Nase. Im Mund dann ein Ausbund an Klarheit und Spannung. Die Säure ist unglaublich mächtig - und unglaublich schön. Tatsächlich ist dies ein extrem säuregeprägter Wein, dem dies aber (auch ohne beim Konsumenten eine Hornhaut in der Speiseröhre zu verlangen) ausgezeichnet steht. Frucht ist nur sehr im Hintergrund zu erahnen, aber es ist dennoch erkennbar keiner der derzeit angesagten betont mineralischen Weine. Der Alkohol fällt ebenso wenig auf wie der Zucker (der Honig ist quasi trocken). Dennoch kann ich mir in Kenntnis der einen oder anderen Enttäuschung mit wirklich trockenen Moselanern sofort vorstellen, wie hart und ungnädig dieser Wein ohne Restzucker wäre.
Es ist hier absolut kein "Zuckerschwänzchen", sondern im besten Sinne ein wirklich "dienender" Restzucker, der diesem Wein komplett seine Säureakzentuierung lässt, ihn aber in einen nicht zu genießbaren, sondern extrem genussfreundlichen Bereich bringt. Und was ich bislang nur von gereifteren restsüßen Weinen kannte: Dieses Exemplar ist voll tauglich als Speisenbegleiter bei allem, bei dem man sonst zu trockenem Riesling greifen würde.
Dieser Wein ist der 2010er Rebstock-Patenschaftswein von Slowfood; leider habe ich die Versandunterlagen verkramt, aber zumindest ist noch ein Lesebericht im Netz zu finden, der von 106 Grad Öchsle und dem Lesedatum 18.10.10 spricht (auf der zweiten Seite des PDFs).
http://www.slowfood.de/w/files/news/ber ... r_2010.pdf
Summa summarum: Diese Flasche beweist mir die fantastischen Möglichkeiten des Jahrgangs 2010 und die ganz eigene Dimension, die ein nicht gesetzlich trockener Riesling von der Mosel erreichen kann, ohne in die "Tut-niemandem-weh-nicht-Fisch-nicht-Fleisch"-Kategorie zu rutschen.
Punkte? Ich weiß nicht. 92?
Viele Grüße
Guido
- Martin Müllen, 2010 Trarbacher Hühnerberg Spätlese feinherb (12,5%).
Gerade am ersten und zweiten Tag eine florale Nase, wie sie für diese Lage typisch ist. Dazu ein Honigton - ich bin nicht der beste Botrytis-Identifizierer, aber wenn es hier welche ist, die den Honigton erzeugt (der mir bei Hühnerberg-Weinen sonst noch nicht begegnet ist), ist sie sehr sauber, was sich im Mund bestätigen wird, wie überhaupt der Honigton erst dort richtig deutlich wird. Ansonsten noch recht verschlossene Nase. Im Mund dann ein Ausbund an Klarheit und Spannung. Die Säure ist unglaublich mächtig - und unglaublich schön. Tatsächlich ist dies ein extrem säuregeprägter Wein, dem dies aber (auch ohne beim Konsumenten eine Hornhaut in der Speiseröhre zu verlangen) ausgezeichnet steht. Frucht ist nur sehr im Hintergrund zu erahnen, aber es ist dennoch erkennbar keiner der derzeit angesagten betont mineralischen Weine. Der Alkohol fällt ebenso wenig auf wie der Zucker (der Honig ist quasi trocken). Dennoch kann ich mir in Kenntnis der einen oder anderen Enttäuschung mit wirklich trockenen Moselanern sofort vorstellen, wie hart und ungnädig dieser Wein ohne Restzucker wäre.
Es ist hier absolut kein "Zuckerschwänzchen", sondern im besten Sinne ein wirklich "dienender" Restzucker, der diesem Wein komplett seine Säureakzentuierung lässt, ihn aber in einen nicht zu genießbaren, sondern extrem genussfreundlichen Bereich bringt. Und was ich bislang nur von gereifteren restsüßen Weinen kannte: Dieses Exemplar ist voll tauglich als Speisenbegleiter bei allem, bei dem man sonst zu trockenem Riesling greifen würde.
Dieser Wein ist der 2010er Rebstock-Patenschaftswein von Slowfood; leider habe ich die Versandunterlagen verkramt, aber zumindest ist noch ein Lesebericht im Netz zu finden, der von 106 Grad Öchsle und dem Lesedatum 18.10.10 spricht (auf der zweiten Seite des PDFs).
http://www.slowfood.de/w/files/news/ber ... r_2010.pdf
Summa summarum: Diese Flasche beweist mir die fantastischen Möglichkeiten des Jahrgangs 2010 und die ganz eigene Dimension, die ein nicht gesetzlich trockener Riesling von der Mosel erreichen kann, ohne in die "Tut-niemandem-weh-nicht-Fisch-nicht-Fleisch"-Kategorie zu rutschen.
Punkte? Ich weiß nicht. 92?
Viele Grüße
Guido
Re: Die Weinforum Themenwoche
So gleicht geht es los mit dem großen dreier Vergleich plus Pirat.
Für Deutschland geht das Forster Pechstein GG von Bassermann-Jordan aus dem Jahr 2005 an den Start.
Aus Österreich startet diesmal ein Zöbinger Heiligenstein Alte Reben von Willi Bründlmayer aus dem Jahr 2006.
Aus dem Elsass der Riesling Jubilée aus dem Jahr 2007.
Als Schiedsrichter fungiert quasi ein 2007er Chateau Belà.
Bericht folgt später.
Grüße Peter
Für Deutschland geht das Forster Pechstein GG von Bassermann-Jordan aus dem Jahr 2005 an den Start.
Aus Österreich startet diesmal ein Zöbinger Heiligenstein Alte Reben von Willi Bründlmayer aus dem Jahr 2006.
Aus dem Elsass der Riesling Jubilée aus dem Jahr 2007.
Als Schiedsrichter fungiert quasi ein 2007er Chateau Belà.
Bericht folgt später.
Grüße Peter
Re: Die Weinforum Themenwoche
Hugel?Neuppy hat geschrieben: Aus dem Elsass der Riesling Jubilée aus dem Jahr 2007.
Gruß
Ulli
Re: Die Weinforum Themenwoche
Bei mir geht es nun auch weiter mit dem 2. Riesling:
Mosel, Spätlese trocken 2009, Ürziger Würzgarten, Rebenhof
Zu meiner Überraschung ist er - obwohl es eine Spätlese ist - sogar noch schlanker als der vorher probierte Mosel-Kabinett. Und er hat einen intensiven Duft und Geschmack nach Schiefer. insgesamt recht knackig, straff, dabei dennoch vollmundig fruchtig, überwiegend nach Zitrone ... Eichelmann soll dafür wohl 87 Punkte vergeben haben ...
Aber mir persönlich hat der Kabinett von Lorenz besser gefallen
Mosel, Spätlese trocken 2009, Ürziger Würzgarten, Rebenhof
Zu meiner Überraschung ist er - obwohl es eine Spätlese ist - sogar noch schlanker als der vorher probierte Mosel-Kabinett. Und er hat einen intensiven Duft und Geschmack nach Schiefer. insgesamt recht knackig, straff, dabei dennoch vollmundig fruchtig, überwiegend nach Zitrone ... Eichelmann soll dafür wohl 87 Punkte vergeben haben ...
Aber mir persönlich hat der Kabinett von Lorenz besser gefallen

Viele Grüße - Allegro
Re: Die Weinforum Themenwoche
Ja, hatte ich vergessen..UlliB hat geschrieben:Hugel?Neuppy hat geschrieben: Aus dem Elsass der Riesling Jubilée aus dem Jahr 2007.
Gruß
Ulli
Gruß Peter
Re: Die Weinforum Themenwoche
So dann mal die ersten Eindrücke, wobei schon hier klar ist, daß sich die Weine noch enorm verändern.
1. Hugel, Riesling Jubilee 2007
Direkt aus der Flasche helles strohgelb, in der Nase wie vernagelt, keine Frucht, nur Kalk und eine leichte sehr angenehme Petrolnote, nach etwas Luft dann Feuerstein, sehr mineralisch dann aber auch Frucht und Heu - sehr angenehm.
Im Mund knackig, frisch, ausgerpägte, aber erfrischende Säure, voller Körper, aber es fehlt etwas Druck, da der Alkohol bemerkbar ist und daher eine leicht bittere Note den durchaus langen Abgang bestimmt. Mit einem Wort: rassig!
2. Bassermann-Jordan, Pechstein GG 2005
Kräftiges goldgelb, in der Nase Quitte, getrocknetes Kernobst, Rauch, Speck, leichter Petrolton - sehr voll und warm.
Im Mund sehr körperreich, milde Säure, die sich wunderbar eingebunden hat, Honig, aber auch etwas bitter durch den Alkohol. Dennoch barocker Wein, mir aber vielleicht etwas zu viel - zaudere noch etwas.
3. Bründlmayer Zöbinger Heiligenstein alte Reben 2006
Wie sich dieser Wein in einer knappen Stunde an der Luft verändert, hatte ich bisher nur von deutlich älteren Weinen gekannt.
Starkes gold, das an der Luft fast dunkler wird.
Direkt aus der Flasche in der Nase ein Traum: Zitrone, Limette, Kräuter, frisch und doch tief - baut an der Luft aber unglaublich ab - nach einer Stunde Duft nach Rosinen und Sherry - hier wohl mal wieder zu viel Botrytis...
Im Mund keine wahrnehmbare Säure, voller Körper, sehr lang aber sehr alkoholisch, aber auch schöne Töne nach Zitruszesten, mal morgen sehen...
4. Chateau Bela 2007
Wie es so häufig ist: Der Pirat überrascht.
Strohgelb mit leicht grünlichen Reflexen.
In der Nase dann Verwirrung: Das riecht doch nach Wachau.... Steinobst, etwas Kräuter (Minze??), dann aber auch etwas kalkiges, rauchiges - hmmm verwirrend.
Im Mund spürbarer Restzucker, steht dem Wein aber gut - erinnert an van Volxem in der Wachau ? Obwohl mit 12,5 % am leichtesten der Weine, sehr voller Körper - macht viel Freude und hat mächtig Druck. Bisher mein Favorit.
So dann entweder später noch mal oder morgen.
Grüße Peter
1. Hugel, Riesling Jubilee 2007
Direkt aus der Flasche helles strohgelb, in der Nase wie vernagelt, keine Frucht, nur Kalk und eine leichte sehr angenehme Petrolnote, nach etwas Luft dann Feuerstein, sehr mineralisch dann aber auch Frucht und Heu - sehr angenehm.
Im Mund knackig, frisch, ausgerpägte, aber erfrischende Säure, voller Körper, aber es fehlt etwas Druck, da der Alkohol bemerkbar ist und daher eine leicht bittere Note den durchaus langen Abgang bestimmt. Mit einem Wort: rassig!
2. Bassermann-Jordan, Pechstein GG 2005
Kräftiges goldgelb, in der Nase Quitte, getrocknetes Kernobst, Rauch, Speck, leichter Petrolton - sehr voll und warm.
Im Mund sehr körperreich, milde Säure, die sich wunderbar eingebunden hat, Honig, aber auch etwas bitter durch den Alkohol. Dennoch barocker Wein, mir aber vielleicht etwas zu viel - zaudere noch etwas.
3. Bründlmayer Zöbinger Heiligenstein alte Reben 2006
Wie sich dieser Wein in einer knappen Stunde an der Luft verändert, hatte ich bisher nur von deutlich älteren Weinen gekannt.
Starkes gold, das an der Luft fast dunkler wird.
Direkt aus der Flasche in der Nase ein Traum: Zitrone, Limette, Kräuter, frisch und doch tief - baut an der Luft aber unglaublich ab - nach einer Stunde Duft nach Rosinen und Sherry - hier wohl mal wieder zu viel Botrytis...
Im Mund keine wahrnehmbare Säure, voller Körper, sehr lang aber sehr alkoholisch, aber auch schöne Töne nach Zitruszesten, mal morgen sehen...
4. Chateau Bela 2007
Wie es so häufig ist: Der Pirat überrascht.
Strohgelb mit leicht grünlichen Reflexen.
In der Nase dann Verwirrung: Das riecht doch nach Wachau.... Steinobst, etwas Kräuter (Minze??), dann aber auch etwas kalkiges, rauchiges - hmmm verwirrend.
Im Mund spürbarer Restzucker, steht dem Wein aber gut - erinnert an van Volxem in der Wachau ? Obwohl mit 12,5 % am leichtesten der Weine, sehr voller Körper - macht viel Freude und hat mächtig Druck. Bisher mein Favorit.
So dann entweder später noch mal oder morgen.
Grüße Peter
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Re: Die Weinforum Themenwoche
Hallo zusammen,
bei uns gab's heute eine kleine Planänderung, habe spontan die letzte Flasche eines P.J.Kühn-Rieslings aus dem Keller geholt:
P.J. Kühn Riesling Landgeflecht 2 Trauben 2007
Kühn-Weine polarisieren ja oft - und auch dieses Landgeflecht ist wahrlich kein einfacher Durchschnittsriesling. Er präsentiert sich in sehr beeindruckender Form, im Glas scheint einem tiefes goldgelb entgegen, die Nase ist intensiv, dicht, von Kräuter- und Reifearomen geprägt. Frucht sucht man praktisch vergebens. Der Eindruck intensiver Mineralität setzt sich am Gaumen fort, ein klares Säuregerüst gibt dem Wein Struktur und lässt ihn noch frisch und animierend erscheinen. Wahrlich kein Zechwein, er ist fordernd, übergroßer Trinkfluß kommt nicht auf. Man will eher versuchen, den Wein zu verstehen, ihn zu analysieren, als dass man unbedingt aus Trinkfreude den nächsten Schluck nimmt. Vor 3 Jahren schrieb Wein+ noch von "ein wenig wild" - das ist jetzt absolut vorbei, der Wein ruht in sich selbst, mittlere Dichte, aber ein starker Nachhall, er bleibt noch lange im Mund und lässt einen weiter grübeln, welche Komponenten man denn noch entdecken kann. Früchte kommen einem auch am Gaumen nur wenig in den Sinn, (Wild-)Kräuter deutlich eher, fast ist man versucht von Kräutertee zu sprechen. MIt der Zeit im Glas baut er allerdings etwas ab, verliert die Spannung, vor allem zu warm darf er nicht werden. Bin gespannt ob da morgen Abend noch was kommt... Heute ist es ein spannender, mehr intellektueller als hedonistischer Weingenuss. Eine Herausforderung durchaus, aber eine, der ich mich gerne gestellt habe
bei uns gab's heute eine kleine Planänderung, habe spontan die letzte Flasche eines P.J.Kühn-Rieslings aus dem Keller geholt:
P.J. Kühn Riesling Landgeflecht 2 Trauben 2007
Kühn-Weine polarisieren ja oft - und auch dieses Landgeflecht ist wahrlich kein einfacher Durchschnittsriesling. Er präsentiert sich in sehr beeindruckender Form, im Glas scheint einem tiefes goldgelb entgegen, die Nase ist intensiv, dicht, von Kräuter- und Reifearomen geprägt. Frucht sucht man praktisch vergebens. Der Eindruck intensiver Mineralität setzt sich am Gaumen fort, ein klares Säuregerüst gibt dem Wein Struktur und lässt ihn noch frisch und animierend erscheinen. Wahrlich kein Zechwein, er ist fordernd, übergroßer Trinkfluß kommt nicht auf. Man will eher versuchen, den Wein zu verstehen, ihn zu analysieren, als dass man unbedingt aus Trinkfreude den nächsten Schluck nimmt. Vor 3 Jahren schrieb Wein+ noch von "ein wenig wild" - das ist jetzt absolut vorbei, der Wein ruht in sich selbst, mittlere Dichte, aber ein starker Nachhall, er bleibt noch lange im Mund und lässt einen weiter grübeln, welche Komponenten man denn noch entdecken kann. Früchte kommen einem auch am Gaumen nur wenig in den Sinn, (Wild-)Kräuter deutlich eher, fast ist man versucht von Kräutertee zu sprechen. MIt der Zeit im Glas baut er allerdings etwas ab, verliert die Spannung, vor allem zu warm darf er nicht werden. Bin gespannt ob da morgen Abend noch was kommt... Heute ist es ein spannender, mehr intellektueller als hedonistischer Weingenuss. Eine Herausforderung durchaus, aber eine, der ich mich gerne gestellt habe

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Salute - und immer einen guten Wein im Glas wünscht
Jörn
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Jörn
Re: Die Weinforum Themenwoche
Hallo Jörn,
eine sehr spannende Beschreibung eines Kühn Weins, liest sich sehr gut. Weckt auf jeden Fall meine Neugier, mal etwas gereifteres von Kühn zu probieren. Ich habe sie immer nur relativ jung probiert. Was mich allerdings immer etwas ratlos stimmt, ist das Kühn immer mit anstrengend verbunden wird. Fordernd kann ich verstehen, aber bei mir ist das mit nicht endender Faszination verbunden und keineswegs mit Anstrengung.
eine sehr spannende Beschreibung eines Kühn Weins, liest sich sehr gut. Weckt auf jeden Fall meine Neugier, mal etwas gereifteres von Kühn zu probieren. Ich habe sie immer nur relativ jung probiert. Was mich allerdings immer etwas ratlos stimmt, ist das Kühn immer mit anstrengend verbunden wird. Fordernd kann ich verstehen, aber bei mir ist das mit nicht endender Faszination verbunden und keineswegs mit Anstrengung.
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Re: Die Weinforum Themenwoche
Hallo Birte,
Nicht für jeden ist "fordern" ja positiv besetzt, für viele ist das doch durchaus eher mit ungewollter Anstrengung verbunden - nicht nur beim Wein
Und es kommt eben auch oft auf den Kontext an, in dem man den Wein gerade zu sich nimmt. Wenn man "einfach nur" einen schönen Wein zum Tagesausklang trinken möchte, ist ein Kühn-Riesling sicher nicht die richtige Wahl, da wird es dann eben auch schnell anstrengend. Denn großer Trinkfluß, Trinkfreude kommt auch bei mir bei diesen Weinen selten auf, auch meiner Frau hat er gestern nicht wirklich behagt, sie vermisste die Frucht, die den Wein wohl etwas schmeichlerischer gemacht hätte. Die Rieslinge von Kühn dagegen beanspruchen Aufmerksamkeit, lassen sich nicht einfach so "wegschlabbern". Dann können Sie, so wie Du es auch beschreibst, sehr faszinieren, weil sie vielfältig und komplex sind. Aber da auch da kommen wir zum Ausgangspunkt zurück: nicht jeder empfindet eine vielfältige und komplexe Welt als etwas Schönes, sondern sehnt sich eher nach Einfachheit und Überschaubarkeit...
Damit dann aber auch genug der (Wein)Philosophie heute Morgen, wünsche euch allen einen möglichst wenig anstrengenden Freitag und ein sonniges Wochenende mit tollen Rieslingen im Glas
PS: Wer im Rhein-Neckar-Raum wohnt sollte sich das Gimmeldinger Mandelblütenfest nicht entgehen lassen!
Nicht für jeden ist "fordern" ja positiv besetzt, für viele ist das doch durchaus eher mit ungewollter Anstrengung verbunden - nicht nur beim Wein

Damit dann aber auch genug der (Wein)Philosophie heute Morgen, wünsche euch allen einen möglichst wenig anstrengenden Freitag und ein sonniges Wochenende mit tollen Rieslingen im Glas

PS: Wer im Rhein-Neckar-Raum wohnt sollte sich das Gimmeldinger Mandelblütenfest nicht entgehen lassen!
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Salute - und immer einen guten Wein im Glas wünscht
Jörn
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